Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 24. Mai 1975 rektoren der Bankinstitute mit der Bitte gewandt, eines der am Programm vor- gesehenen Projekte zu unterstützen. Das Echo war durchaus positiv. Darüber hinaus, das möchte ich aus- drii.cklich betonen, sind natürlich alle öffentlichen Körperschaften und auch alle Filialen von Bankinstituten herz- lichst eingeladen, die Vorhaben zum Eu- ropajahr durch eine finanzielle Spende zu fördern. Auserkorene Objekte Im folgenden darf ich die von uns auserkorenen Objekte vorstellen, deren Auswahl vor allem unter den Gesichts- punkten einer möglichst großen Streu- ung im ganzen Lande, einer Verschie- denartigkeit der Vorhaben und der un- ter normalen Budgets nur schwer durch- führbaren Finanzierung getroffen wur- de. Bezirk Kitzbühel: Gemeinde Brixen im Thale, Widum: Der herrliche, aus dem 16. Jahrhun- dert stammende Widum entsprach in keiner Weise mehr den heutigen An- forderungen. Unter Bewahrung der künstlerisch bedeutenden Teile des In- neren und natürlich der Fassade, soll das Objekt revitalisiert werden. Die Ar- beiten sind bereits im vollen Gange. Kitzbühel. Nepomukkapelle: Die aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts stam- mende, mit einem Deckenfresko von Si- mon Benedikt Faistenberger geschmück- te Kapelle soll innen und außen restau- riert werden. Die Arbeiten sind im Gan- ge. Kitzbühel. Alte Schule: Dieses einfa- che, aber im Ensemble mit Pfarrkirche, Frauenkirche und Widum bedeutende Objekt soll außen instandgesetzt wer- den. Vor 100 Jahren wurde durch den Bau der Giselabahn auch unser Bezirk an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Als Trasse wurde das Brixental, das Groß- achental von Kitzbühel bis St. Johann und das Pillerseetal bis Hochfilzen ge- wählt. Von Wörgl kommend, wurde die erste Bahnstation bei der Ortschaft Bruckhäusl (Gemeindegebiet Kirchbichl) errichtet. Diese Bahnstation erhielt den Namen „Söll - Leukental". Diese Na- mengebung brachte eine Verwirrung über den Begriff des Leukentales. Immer wieder stößt man auf die Mei- nung, bei dieser Bahnstation sei das Leukental, dabei hat diese Oertlichkeit mit dem Leukental überhaupt nichts zu tun. Diese unglückliche Namensgebung konnte nur so zustande gekommen sein, daß man ausdrücken wollte, daß man von hier nach Söll und weiter ins Leu- kental kommt, daher also Söll-Leuken- tal. Kössen. Wallfahrtskirche Klobenstein: Diese sehr romantische, unmittelbar an der deutschen Grenze gelegene je- do± heute noch stark frequentierte W allfahrtskirche, soll restauriert wer- den. Die Kapelle wurde 17011702 erbaut und weist Anbauten aus 1733 und 1890 auf. Die Arbeiten sind bereits im vollen Gange. Reith. Totensagrer: Dieser in der An- lage und im Grundriß hochinteressante, vermutlich Anfang des 16. Jahrhunderts errichtete Bau, über dessen einstige Ver- wendung man sich noch immer nicht im klaren ist, soll instandgesetzt werden. Unter Bewahrung aller bestehenden Einbauten wird er dann als Geräteraum für den Totengräber Verwendung fin- den. Aurach. Backofengebäucle: Dieser sehr lustige und für die Umgebung von Kitzbühel typische Bau soll ebenfalls instandgesetzt werden. Wir sind uns darüber völlig klar, daß wir uns ein sehr weites Ziel gesteckt haben. Viele der geplanten Restaurie- rungen werden heuer nicht abgeschlos- sen (vor allem in anderen Bezirken) und einzelne erst 1976 begonnen werden kön- nen. Erfolg und Fortschritt wird jedoch in hohem Maße von der Mitarbeit der Bevölkerung abhängen. Denn nicht ein- zelnen, sondern nur uns allen gemein- sam wird es gelingen, diese schwere Aufgabe zu erfüllen, jenes Ziel zu errei- chen, die geschichtlich, kunstgeschicht- lich und kulturell bedeutenden Objekte, Ensembles und Gegenstände Tirols vor dem natürlichen Verfall zu bewahren, sie vor der mutwilligen Zerstörung durch den Menschen zu schützen und wenn notwendig, mit neuem Leben zu erfüllen. Umfang und Schwierigkeit der gestellten Aufgabe erfordern den Ein- Wo liegt nun das Leukental wirklich? Als Leukental galt ursprünglich das, was wir heute als „Großachental" be- zeichnen, nämlich das Tal von Jochberg (Paß Thurn) bis zum Streichen, das ist die Talenge nördlich von Kössen. Erste Bezeichnung im Jahre 1151 als „Liu- chental a Strichen usque Jochperch", 1293 Leuchental, im 15. Jahrhundert Lewchental, um 1600 Loiggental. Erst Johann Staffler hat in seinem Werk „Das deutsche Tirol und Vorarlberg topographisch" (1847) den neuen Aus- druck „Großachental" geprägt und die- ses in drei Abschnitte geteilt: Jochberg- tal, Leukental von Kitzbühel bis Erpfen- dorf und Kössental von da abwärts bis zum Streichen oder bis Klobenstein. Früher war der gebräuchliche Name für das g a n z e Tal Leukental. Im 12. Jahr- hundert erhielten die Grafen von Fal- kenstein das Leukental samt seinen Ne- bentälern als Lehen („comitia in Luich- satz aller am kulturellen Leben Interes- sierten, und so rufe ich Ihnen abschlie- ßend den an alle Völker des Kontinents gerichteten Appell des Präsidenten des Europajahres zu: „Wir müssen aufwa- chen, alle endlich aufwachen, bevor es zu spät ist." Autogenes Training Autogenes Training ist „konzentrative Selbstentspannung" mit dem Ziel, dem Hexenkessel von Streß, Terminnot und Herzinfarkt zu entkommen und - sich jederzeit zu entspannen, - schneller abzuschalten, - rasch einzuschlafen, sich zu erholen, - neurotische und süchtige Gewohn- heiten abzubauen, die Konzentrationsfähigkeit zu steigern, - kreative Kräfte zu intensivieren. Die Bezirksstelle der Tiroler Handels- kammer Kitzbühel veranstaltet diesen Kurs an vier Samstagen. Leiter ist Do- zent Dr. Heinz Prokop. Um eheste An- meldung an die Handelskammer Kitzbü- hel, Tel. (05356) 2425, wird gebeten, da der Kurs nur mit einer bestimmten Teil- nehmerzahl (20) abgehalten werden kann. Beginn: Samstag, 24. Mai, 9 Uhr, Ort: Handelskammer Kitzbühel, Jos.-Herold- Straße 12, Kostenbeitrag: S 1100.—. Der Kurs ist besonders wertvoll für Personen, die starkem Streß ausgesetzt sind (Manager, Sportler usw.) und es sollte diese einmalige Gelegenheit, in Kitzbühel einen solchen Kurs besuchen zu können, nicht versäumt werden. tal") 1240 erlosch dieses Grafenge- schlecht, und seither wurde die Graf- schaft im Leukental nicht mehr als Le- hen vergeben. Die bayrischen Herzöge haben vielmehr das Gebiet durch direkt zu Amtsrecht eingesetzte Personen ver- walten lassen. 1271 wird erstmals ein herzoglicher Richter für die Gegend im Leukental genannt. 1291 erscheint Leu- chenstain als ländlicher Steuerbezirk. Bald danach wird aber die Benennung des Richters und der Grafschaft nach dem Hauptort Kitzbühel üblich, wo sich nach der Stadterhebung von Kitzbühel im Jahre 1271 sein Amtssitz befand. So kann man also nach dem heutigen Sprachgebrauch zusammenfassend sa- gen: das Leukental ist jener Teil des Großachentales, der von Kitzbühel bis Erpfendorf reicht, während die Bahn- station Söll-Leukental am Ausgang des Brixentales gegenüber der Ortschaft Bruckhäusl liegt. (Die geschichtlichen Angaben entstam- men dem Buch von Eduard Widmoser „Tirol A bis Z"). Peter Brandstätter Der Eisenbahnbau 1875 und das „Leukental"
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