Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 31. Mai 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite Der Fremdenverkehrsverband Kitz- bühel hielt heuer wieder eine Informa- tionsversammlung für die Pflichtmit- glieder ab. Der Einladung war zwar nur ein kleiner Teil der Mitglieder gefolgt, es zeigte sich aber deutlich, daß für eine gruncsätzliche Aussprache alle Voraus- setzungen vorhanden waren. - Es gab kurze Berichte und viel Möglichkeit zur Aussprache, die offen und klar die Pro- bleme aufgriff. Die Einführung der In- formationsversammlung im Frühjahr zur Entlastung der Vollversammlung im Herbst ist ein richtiger Weg zum besse- ren Kontakt zwischen Ausschuß und Mitgliedern im Verband. Obmann KR Wolfgang Hagsteiner be- grüßte zur Informationsversammlung im Saal ds Hotels „Tirolerhof" die erschie- nenen Mitglieder, besonders die stark vertretene junge Hotellerie, die Vermie- terschaft und die Ausschußmitglieder, die fast vollzählig gekommen waren. -- Bürgermeister LAbg. Brettauer war we- gen einer Landtagssitzung entschuldigt. Vom Gemeinderat waren Stadtrat Lack- ner und die Gemeinderäte Harisch und Hechenberger anwesend, mehrere Ge- meinderäte mußten sich wegen der gleichzeitig stattfindenden Hauptver- sammlung der Schützengilde entschul- digen lassen. Die Tagesordnung umfaßte die Punkte Werbung, Kur- und Moor- bad Kitzbühel AG., Grundbesitz des Fremdenverkehrsverbandes und Melde- wesen. Obm. Hagsteiner forderte schon ein- gangs die Mitglieder zur regen Diskus- sion auf. Wenn auch Vorstandsmitglie- der immer wieder antwortend in die Debatte eingreifen mußten, zeigte sich erfreuliche Diskussionsbereitschaft der Pflichtrritglieder, die sich in mindestens 30 Wortmeldungen zeigte und die Ver- sammlung über 3 Stunden dauern ließ. Zur Situation des Fremdenverkehrs lagen die Ziffern über den abgelaufenen Winter vor. Das Ergebnis der einzelnen Monate im Vergleich zum Vorjahr - Uebernachtungen: 1974-75 1973-74 November 3.356 4. 1033 Dezember 97.347 86.956 Jänner 85.279 78.374 Februar 129.197 120.216 März 100.823 104.151 April 31.554 33.705 Gesamt 437.709 414.586 Die Aussichten für die Zukunft bezeich- nee Hagsteiner in Anrechnung der noch nicht überwundenen europäischen Wirtschaftskrise als nicht günstig. Der Verband müsse vorsichtig arbeiten und könne keine Experimente machen. Hag- ste:ner begrüßte alle Bemühungen zur Verbesserung der Infrastruktur, vor al- leni den Plan für eine verkehrsfreie In- nerstadt. Das Instrumentarium „Arge" bezichnete Hagsteiner als hervorragend, ist es doch in verschiedenen Orten nach- geahmt worden und bewährt sich für die gesamte Wirtschaft und die Gemein- den. Zur guten Saison hat eine Reihe von Faktoren beigetragen, Hagsteiner nannte darunter: phantastische Schnee- lage und Schneesicherheit während der gesamten Saison, echter Fremdenver- kehrseinsatz, außerordentliche Preisdis- ziplin, erhöhtes Angebot durch den um- fassenden Skipaß (Skibus und Gratis- eintritt im Hallenbad) durch das Ent- gegenkommen der Bergbahn AG. Allen Beteiligten, insbesondere auch allen Un- genannten, die durch Freundlichkeit und Zuvorkommenheit gegenüber dem Gast die wertvollste Werbung betrieben, sprach Hagsteiner den Dank des Ver- bandes aus. Wie ein Klotz hänge Kitzbühel das Image des „Teuerseins" an. Daß dies zu Unrecht der Fall ist, beweise die Tat- sache, daß viele Betriebe die Preise „ein- froren" oder gar gesenkt haben. Dies ist betriebswirtschaftlich auf die Dauer gar nicht haltbar. Korrektheit gegenüber dem Gast bleibt die höchste Verpflich- tung, es gibt kein besseres Werbemittel als Freundlichkeit und jene Atmosphäre. die der Gast sucht. Die Zukunft be- zeichnete Hagsteiner vor allem für ge- wachsene Fremdenverkehrsbetriebe als schwierig. Wie man langsam gegen das Image des teuren Kitzbühel ankämpfen kann, so werde man in allem durch ge- zielte Arbeit sich weiterhin durchsetzen. Investitionen sind das beste Mittel, der ungünstigen Gesamtentwicklung erfolg- reich entgegenzuarbeiten. Zur Werbung führte Direktor Dr. Ziepl aus, daß etwa 15 Prozent des Budgets dafür zur Verfügung stehen. Kitzbühel besitzt eine breite Gästestruktur, daher müsse auf breiter Basis geworben wer- den, wenn auch nicht überall mit der- selben Intensität. Kitzbühel ist Tirols führender Inländerort, der österreichi- sche Gast isi eine Stütze. Für die Treue hat der Verband sich heuer in Inseraten in Ostösterreich bedankt. Auch der An- teil der deutschen Gäste kann noch er- höht werden. Direktor Dr. Ziepl berich- tete über abgeschlossene Werbereisen und die nächsten Pläne des Verbandes. Man will kleine Markträume ansprechen,ver- stärkt die Praxmairgruppe nützen und sonst Schwerpunktaktionen setzen. Die Ueberseemärkte können nur sporadisch bearbeitet werden. Man ist bemüht, je- nen Leuten Kitzbühel zu präsentieren, die den Ort am Werbestand zu verkau- fen haben. Sehr breiten Raum in der Versamm- lung nahm das Problem Kur- und Moorbad Kitzbühel AG. ein. Eingangs stellte Obmann Hagsteiner fest, daß der Fremdenverkehr keine höheren Bela- stungen zu tragen gewillt ist. Er dankte jenen Pionieren, die mit ungeheurem Mut die Gesellschaft gegründet und auf- gebaut haben, besonders aber der Stadt- gemeinde für die Investition im ver- gangenen Jahr, durch die das Kurhaus auf dem besten Stand bleiben kann. Die heftige „Gesundheitsspritze" der Berg- bahn AG. hat dem Bad neue Attrakti- vität gegeben. Kitzbühels Skiraum ver- fügt mit diesem Angebot über eine At- traktion, die andernorts erst nachge- macht werden muß. Die Aktion der Bergbahn AG. hat dem Hallenbad und den Nebeneinrichtungen zahlreiche neue Offene Aussprache im Fremdenverkehrsverband Kitzbühel Nächtigungszahl gestiegen - Kombinierter Skipaß bewährt sich - Um die Zukunft des Kurhauses 10.15 Uhr Waidring, Hotel Tiroler Adler 10.45 Uhr Kitzbühel, Handelskammer- soal, Eingang Hahnenkammstr. 11.30 Uhr St. Johann, Huberbrausaal 12.30 Uhr Kirchberg, Caf Klaus Sonntag, 1. Juni: Autogrammstunden mit Weltmeister Gerd Muller
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