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Samstag,7. Juni 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite 25 tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er dann zu Josef Pletzer, Wimm an der Straß in Aurach, dann 1946 wieder zum Neuhausbauern in Kitzbühel, 1947 zum Pen.dlbauern in Kirchberg, 1948 wieder zum Pöllbauern in Kitzbühel. Von 1954 bis 1956 war er beim Sägewerk Harasser und Heliweger in Kirchberg tätig, dann ein Jahr im Landesstraßenbau und 1958 kam er als Wegmacher zur Stadtgemein- de Kitzbühel, von wo er am 1. Juli 1960 in den Ruhestand trat. Den Ersten Weltkrieg machte unser Jubilar von 1915 bis 1918 mit. Am 15. März 1915 wurde er zum Tiroler Kaiser- jägerregiment nach Innsbruck einberu- fen, dann zur Festungsartillerie nach Riva transferiert, wo er als Geschütz- kanonier bei den 10,4 Feldhaubitzen diente und es dort zum Vormeister brachte. Am 15. Oktober 1918 bekam er krankheitshalber Heimaturlaub und den Zusammenbruch erlebte er bei seinem geliebten Ziehvater Georg L.ucher zu Exenweid. Für seinen Einsatz im Ersten Weltkrieg wurde er mit der bronzenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet und mit dem Karl-Truppen-Kreuz. Im Jahr 1938 machte er den Sudeten.- Einsatz mit und 1939 wurde er zuerst zur Nachschubkompanie nach Hopfgarten einberufen, diente dort unter Oberleut- nant Langer und Kaler aus Kitzbühel, kam an die Front nach Polen und dann an die Westfront. Am 15. Dezember 1939 wurde der Jahrgang 1895, dem der Mich angehört, abgerüstet. Am 15. Oktober 1943 wurde er wieder zum Kriegsdienst eingezogen, kam zu einer Wacheinheit an die Südfront und wurde zur Beaufsichtigung von militäri- schen Objekten eingesetzt. Zuletzt dien- te er als Gruppenführer bei der Bewa- chung des Munitionsdepots und des Pul- vermagazins in Borgetto, nördlich von Verona. Er war als Gruppenführer auf sich allein gestellt und hörte nur im Radio vom Kriegsende. Als am 1. Mai 1945 die Amerikaner und Marokkaner an seinem Munitionsdepot vorbeizogen, dachte auch unser Mich daran, mit sei- .,.er Einheit den Krieg aufzugeben (sein Hauptmann und seine Kompanie gerie- ten bereits in Trient in Gefangenschaft). Die Mannschaft trennte sich auf Anraten der Einheimischen in zwei Gruppen und Mich führte die seine über das Gebirge wohlbehalten bis zum Brenner und nach Innsbruck. Dort trennten sie sich und alle kamen wohlbehalten nach Hause. Am 21. November 1947 schloß Michael Mitterer mit der Zillertalerjn Jullana Schn.eeberger den Bund der Ehe. 1960 vollführte er im Spertental den Spaten- stich für sein Einfamilienhaus, das er 1962 beziehen konnte und in welchem er nun seinen Lebensabend verbringt. Die Musik ist seine Freizeftgestaltung, der er weiterhin die Treue hält. In Kitzbühel war unser Jubilar Mit- glied der Heimkehrerkameradschaft und Am Christi-Himmelfahrts-Tag, den 8. Mai, kam aus Scheuerfeld am Hohen Westerwald der Scheuerfelder Schützen- verein und erwiderte den Freundschafts- besuch der Schroll-Schützenkompanie Kirchberg aus dem Vorjahre. Um 20 Uhr trafen die Schützen der Schroll-Kompa- nie vor dem Musikpavillon ein und wur- den unter Vorantritt der Trachtenmu- sikkapelle Kirchberg zur Begrüßung der Gäste zum Gasthof „Traube" geleitet. Als Zeichen der Freundschaft gab es eine Ehrensalve. Im Speisesaal des Gasthofes „Traube" fand anschließend die Begrüßung statt. Der Hauptmann der Schroll-Schützen. Albert Wörgötter, konnte in den Reihen der Gäste den 1. und 2. Vorsitzenden des Scheuerfelder Schützenvereins, Ste- fan Endres und Hans Fischbach, die Schützenkönigin und den Obmann des Trachtenvereins Kirchberg, Wolfgang Schweiger, begrüßen. In seinen Begrü- ßungsworten verwies er auf die Tatsa- che, daß die freundschaftliche Verbun- denheit zwischen der Schroll-Schützen- kcmpanie und dem Scheuerfelder Schüt- zenverein keine oberflächliche Begeg- nung mehr darstelle', sondern eine viel tiefer greifende Freundschaft bilde, als man allgemein annehme. Diese Feststel- lung gehe schon aus der Tatsache her- vor, daß es sich bereits um den 5. Be- such in einer Folge handle. Er habe bei seinen Ausführungen auch den Wunsch geäußert daß die Verwurzelung tiefer und die Frucht der Verbundenheit noch sichtbarer werden möge. Am Beginn des Kameradschaftsabends wurde die Preisverteilung des Schieß- wettkampfes beider Mannschaften vor- genommen. Hptm. Wörgötter übergab der siegreichen Mannschaft die Schüt- zenscheibe, die der Kunstmaler Sepp Obermoser aus Kirchberg mit einem Antlaßreiter und der Schwedenkapelle sehr dekorativ gestaltet hatte'. Mit gro- ßem Applaus nahm der 1. Vorsitzende des Scheuerfelder Schützenvereins, Sie- fan Endres, die Scheibe in seinen Be- sitz. Nach der Entgegennahme der Schei- be ergriff er das Wort und erinnerte, an die Gastwirtin Rosemarie Pendi ge- wandt, daß die Freundschaft zwischen den Kirchberger und Scheuerfelder Schützen auf die persönlichen Bezie- hungen des leider schon verstorbenen Gastwirtes Thomas Pendi zurückgehen, vor fünf Jahren die Bande der Freund- schaft geknüpft und in den folgenden Jahren durch die gegenseitigen Besuche gestärkt worden seien. Als Zeichen der Freundschaft übergab er an die Kompa- nie einen sehr schönen Krug mit Wid- mung. Um das kameradschaftliche Bei- sammensein zu verschönern, spielte die Tanzkapelle „Die Wagner Buam", die es auch restlos verstand, für Stimmung zu sorgen. Am nächsten Tag, bei strahlendem Sonnenschein, unternahm der Scheuer- felder Schützenverein eine Fahrt in das Kaiserbachtal. Die reizvolle Landschaft am Fuß der steil abfallenden Felswände des Kaisers gab einen glanzvollen Rah- men des Tagesaufluges. Noch unter dem Eindruck des Erlebten trafen sich die Schrolischützen und ihre Gäste im Spei- sesaal des Gasthofes „Bräu", um dort den von Filmamateur Johann Schiessl vulgo Erlenhof-Hansi gedrehten Film über das „Kirchberger Schützenleben im In- und Ausland" anzusehen. Der mit Ton untermauerte Film fand nicht nur bei den Schützen, sondern auch bei den „Zaungästen" Gefallen. Der dritte Tag des Besuches war tags- über mit Wanderungen und Besuchen bei Schützenfreunden ausgefüllt. Abends um 20 Uhr fand im Speisesaal des Gast- hofes „Bräu" ein Kameradschaftsabend statt, der im Zeichen von Darbietungen „Tiroler Brauchtum" stand. Zu diesem Abend konnte der Hauptmann Albert Wörgötter geschlossen die Gäste aus Scheuerfeld, den Vizebürgermeister der Gemeinde Kirchberg VD Peter Gwirl, den Gastwirt Egid Koidl als Vertreter des FVV Kirchberg, den Obmann des Trachtenvereins Wolfgang Schweiger, die Schuhplattler. und Tanzgruppe des Trachtenvereins, das Gesangsduo Krim- bacher-Schiessl, die unter der Leitung des Bundesmusikkapelhneisters Michael Söliner stehenden Stubenmusikanten, die beliebte, über die Grenzen Tirols hinaus bekannte Tanzkapelle „Die fide- len Kirchberger" und zahlreiche Gäste begrüßen. Bei der Vorstellung der Tanz- und Schuhplattlergruppe des Trachten- vereins, des Gesangsduos und der Stu- benmusik habe Hptm. Wörgötter auf die Tatsache hingewiesen, daß es im Laufe des Abends einen Volkstumsabend ge- ben wird, der im reinen Ursprung liege und durch keine Sondereinlage „ver- kitscht" werde, da man darin die Ver- pflichtung sehe, den Gästen des heuti- gen Abends eine unverfälschte reine kul- turelle Darbietung zu geben. Er habe nach seiner Uebersiedlung nach Kirch-. weiten Weg von Gundhabing oder von berg trat er der dortigen Kameradschaft Aurach, insbesondere, wenn es galt, die bei. Die älteren Kitzbüheler kennen Mich „Große" zu läuten, wenn, was öfters noch als eifrigen Fahnenträger bei den vorkam, die elektrische Anlage nicht Fronleichnamsprozessionen. Er trug mit funktionierte. Michael Mitterer war Alois Rieder vulgo Filzloisei von Aurach nämlich, wie Zeitgenossen sagten, der den. „Buamafuh". Er betätigte sich aber beste „Klachfänger", und das Klachlfan_ auch als geschickter Läuter der Kirchen- gen war bei unserer „Großen" auch nicht glocken und da scheute er auch nicht den ungefährlich. Scheuerfelder Schötzenverein wieder in Kirchberg
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