Kitzbüheler Anzeiger

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Malhauser- oder Pölimühl der Familie Flecksberger 1725-1822 Die Müller- und Bauernfamilie Flecksberger Seite 50 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7. Juni 1975 Salzburg, Kärnten in die nördliche Stet- ermark und in einen kleinen Teil nach Oberösterreich abgegangen sind. Wenn ich nun wieder beim Kapserbr- gen angelangt bin, möchte ich mitteilen, daß die Brücke zwischen 16 undn 18 Mio 1975 werden es 250 Jahre, daß Johann Flecksberger und Ursula Köhlbichler nach ihrer Heirat am 28. November 1725 in Stuhlfelden die Malhauser- oder Pöll- mühle in Kirchberg übernommen haben. Am 16. Juni 1726 wurde dem Müller- meister auf der Pölimühle ein Sohn Je- hann geboren, dem der Webermeister Michael Heindl Pate stand. Am 15. Jänner 1727 verkaufte Maria Freundlin mit Beisiandschaft von Josef Heindl zu Gaux dem Haus Fletschberger und dessen Frau Ursula Khöllpichlerin für die der Gastgeb Hans Hienerpichler Beistand war, die mit 1 Gulden 30 Kreu- zer ofenstiftbare Mautmühle zu Sperten am Kirchberg aus dem Gut Mahihausen um den Kaufpreis von 720 Gulden und 7 Gulden Leihkauf. In diesem I{aufprets ist die vorhandene „Vahrnuß" Holz, La- den, Heu und Müh1zwerkzeug im Wert von 90 Gulden inbegriffen. Nach dem Ableben der Ursula Köll- pichler fiel deren Hälfteanteil an der Mühle am 3. November 1738 an die Kin- der Johann, Andre, Michael, Maria und Ursula und nach deren Verzicht am 12. Jänner 1747 an Hans Flechsberger. Nach dem Ableben des Hans Flecks- berger wurde die Mühle am 15. Juni 1750 vom ältesten Sohn Hans übernom- men, der sie aber am 16. März 1759 an seinen Bruder Andre um 1381 Gulden verkaufte. Johann Flecksberger (1726-1777) hat sich 1760 für 50 Gulden zu einem Bür- ger der Stadt Kitzbühel eingekauft. 172 Schilling kosten wird, da aber durch den BrücIenumbau die Straße verbreitert und zwei Gehsteige angelegt werden konnten, wird auch die Bundesstraßen- verwaltung und die Stadt ein Schärflein beizutragen haben. verIaufte ihm die Stadt Kitzbühel ihr Stadt.-Brät-haus für 10.500 Gulden bei einer Anzahlung von 3500 Gulden und 3räuschaftsnaturalien für 2060 Gulden und 19 Kreuzer. 1767 erwirbt er von den Töchtern des Freskomalers Simon F;enedikt Faistenberger die rechte Haushälfte des Bräuhauses. Beide Haus- hälften bilden das Flecksbergische „Hin- cerbräuhaus" (heute Hotel Hinterbräu- das bis 1822 im Besitz der lecIecherger geblieben ist. 1770 er- scheint Johann Flecksberger erstmalig als ]Ratsbürger der Stadt Kitzbühel auf. Sein Sohn Anton Flecksberger (1764--- 1841) erscheint erstmalig als Ratsbür- ger der Stadt auf. 1801 bis 1804 und VOfl :806 bis 1808 war er Bürgermeister. Als Flecksberger am 13. März 1759 von seir.em Bruder die Mühle kaufte, mußte er Jem Wolfgang Riedl einen Schuld- brief für 1381 Gulden ausstellen und nach dem Schmelzhüttenbrand 1760 die mit abgebrannte Mühle wieder auf- auen. Am 11. Feber 1760 heiratete der Müll- nerrneister die Besitzerin zu Stocker Ma.a Kir.k, die am 18. Mai 1761 um .300 Gulden das alte Lederer- oder Jani- aennaus und um 711 Gulden ein Viertel des 1-lörmannlehen im Dorf kauft, das bis :882 im Besitz der Flecksberger ge- blieben ist. Andre Flecksberger (1730-1816) kauf- .3 Dm 20. Juli 1760 um 5 Gulden die Brandstatt des Gernstlhäusls bei der beren oder Mühlbrücke, am 14. März 1761 um 18 Gulden die Brandstatt der Malhauser_ oder Peerschmiede zwischen der Mühle und der Schmelzhütte mit dem Einfang, am 16. Jänner 1766 um 722 Gulden ein Viertel des Niedinger- dem Einfang, am 16. Jänner 1766 um 8 Gulden die Brandstatt des Leithner-. häusl bei der Schmelzhütte und am 28. Oktober 1783 um 375 Gulden die Herren- säge. Am 26. Mai 1794 wurde dem An- dre Flecksberger ein Einfang mit zwei Tagbau in der Zeindlau verliehen. Johann Flecksberger (1769-1845), der am 12. Juni 1804 durch väterliche und mütterliche Uebergabe „Pöllmühle" und „Janessen übernahm, heiratete am 18. Jänner 1808 die Erbtochter zu Gaux, Eli- sabeth Landmann (eine Urenkelin des 1727 genannten Josef Heindl zu Gaux) und verkaufte am 20. Mai 1822 die Pöll- mühle mit der Säge und den Brand- stätten an Anton Kurz und am 16. Juni 1841 den Einfang an Sebastian Pöll. - Das Haus Janessen wurde mit einem Tagbau am 7. Jänner 1846 der Witwe Elisabeth Landmann und am 23. März 1860 den Kindern Thomas, Peter und Anna Flecksberger eirigeantwortet, wäh- rend die Söhne Johann 1823 und Anton 1828 auf das Gut Gaux kamen, das dem Letzteren nach dem Ableben der Ursula Landrnannin am 3. Oktober 1843 einge- antwortet wurde. Gaux ist das Geburts- haus des am 10. Oktober 1910 ermorde- ten und des am 30. März 1968 verstor- benen Anton Flecksberger (Vater und Sohn). Bauern zu Staudacn. Unter vier Müllermeistern haben die Flecksberger von 1725 bis 1822 die Mül- lerei auf der Pölimühle mit drei Stein- werchern, einem Straifstein und einer Gerstenstampf und unter zwei Müller- meistern von 1783 bis 1822 auch eine La- densäge betrieben. Von den 35 Kindern der Müllermeister Hans d. Ae.. Hans d. Jg., Andre und Jo- hann Flecksberger wurden 24 auf der Pölimühle, 8 im Hinterbräuhaus und 3 im Janißbauernhaus geboren. Dazu kom- men noch die 15 im Hinterbräuhaus in Kitzbühel geborenen Kinder des Bier- bräuers Anton Flecksberger, darunter der k. k. Berg- und Hüttenwerksmeister in Jenbach und Werfen Johann Flecks- berger und der Polizeiarzt in Wien- Döbling Dr. med. Josef Flecksberger (Doktordiplom im Kitzbüheler Heimat- museum). In Kitzbühel sind die Flecks- berger mit den Hinterbräukindern Carl (1799-1847), Privatier, und Barbara,ver- ehelichte Söliner (1810-1870), Besitzerin des Hauses Vorderstadt bzw. Hinterstadt 2 (Salvenmoser) ausgestorben. Unser Bild zeigt das im Jahre 1869 unter dem Müllermeister Anton Raffl aufgestockte Pöllmüllerhaus in Kirch- berg mit der Mahl- und Sägemühle um das Jahr 1906. (Ein Aufsatz über die Mühlen und Mühlenbesitzer in Kirch- berg folgt.)
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