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Samstag, 14. Juni 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 1. Tiroler Gütesiegel für Kitzbühel Schattberg-ORF-Sender Vor Inbetriebnaiirne - Gründung der Wasserinteressent- schaft zur Reinhaltung der Großache - Detailplanung Lebenbergtunnel - Miii- tär-Doppelkonzert - Sonnenzugkomitee dankt. Zu Beginn der 14. Sitzung des Kitzbü- heler Gemeinderates unter dem Vorsitz von Bürgermeister LAbg. Hans Brettau- er fand eine Premiere statt, welche ei- nen weiterenMarkstein in derGeschichte unserer Stadt bildet: Die Uebergabe des 1. Tiroler Umwelt-Gütesiegels durch den Gemeindereferenten der Tiroler Landes- regierung Landesrat Dr. Alois Partl. - Die Urkunde trägt folgenden Wortlaut: „Die Tiroler Landesregierung hat auf Grund des Antrages einer unabhängigen Fachkommission des Kuratoriums Schö- neres Tirol in der Sitzung vom 18. März 1975 beschlossen, der Stadtgemeinde Kitzbühel das Tiroler Umweltgütesiegel für die Dauer von fünf Jahren zu ver- leihen. Verbunden damit ist die Berech- tigung, dieses Siegel im Briefkopf und in anderen Druckwerken der Stadt und des Fremdenverkehrsverbandes zu ver- wenden. Zugleich mit dieser Zuerken- nung spricht die Tiroler Landesregie- rung der Stadtgemeinde Kitzbühel Dank und Anerkennung für ihr umweltge- rechtes Handeln aus. Gegeben zu Innsbruck am 30. April 1975 Für die Tiroler Landesregierung Der Landeshauptmann Eduard Walinöfer" Landesrat Dr. Partl wies bei der Ueber- gabe der Urkunde darauf hin, daß die Tiroler Landesregierung auf Vorschlag des Kuratoriums „Schöneres Tirol" im Herbst 1973 das Umwelt-Gütesiegel ein- geführt und die Erwerbsbedingungen im Merkblatt der Gemeinden Tirol, Novem- ber 1973, verlautbart hat. Auf Grund dieser Verlautbarung war ein weltweites Echo zu vermerken. Europäische Länder fragten an, was sich da Tirol wiederum ausgedacht habe. Die Antwort war: „Um das Bewußtsein für eine geord- nete und gesunde Umwelt zu heben, den Erholungscharakter weiter Gebiete Ti- rols zu unterstreichen und die Anstren- gungen zur Erhaltung und Gestaltung eines gesunden Lebensraumes zu wür- digen, hat die Tiroler Landesregierung das Tiroler Umwelt-Gütesiegel geschaf- fen." Voraussetzungen für die Verleihung des Umwelt-Gütesiegels an die Stadt Kitzbühel als erste Gemeinde Tirols wa- ren: Trinkwasserversorgung. Naturreines, hygienisch und bakteriologisch einwand- freies Trinkwasser in ausreichender Menge aus öffentlichen Versorgungsan. lagen in der geschlossenen Ortschaft. Abwässerbeseitigung und Abwässer- reinigung. Einwandfreie Abwässerbesei- tigung durch Vollkanalisierung der ge- schlossenen Ortsteile mit gleichzeitiger biologischer Reinigung der Abwässer aus dieser Kanalisation. Gewässerun- schädliche Reinigung der Abwässer aus Objekten in Streulage mittels Kläranla- gen. Gütezustand der Gewässer im Ge- meindebereich. Bei Fließgewässer keine Beeinträchtigung der Gewässergüte im Gemeindebereich sowie besondere Be- dachtnahme auf die Pflege der Gewäs- ser- und Uferzone; bei Seen keine bade- sanitären Bedenken. Abfallbeseitigung und Mülldeponie. Beispielgebende Durchführung der im Landesgesetzbiatt Nr. 50-1972 festgeleg- ten Maßnahmen. Vorsorge und Maßnah- men zur sachgerechten Beseitigung von Schlachtabfällen und Giftstoffen. Luftqualität. Fehlen von dauernden oder sporadisch auftretenden potentiel- len Luftverschmutzern, ohne Berück- sichtigung der Belastungen der Luft durch den Hausbrand und den Straßen- verkehr. Lärmbekämpfung. Aktives Vorge- hen der Gemeinde gegen die Lärmbe- kämpfung. Mopedfahrverbot für gewisse Zeitabschnitte, ortspolizeiliche Verord- nungen zur Lärmbekämpfung, Auflagen bei Baugenehmigungen, örtliche Ruhe- zonen u. a. m. Darüber hinaus wurde Von der unab- hängigen Fachkommission anerkennend festgestellt, daß der Raum der Stadtge- meinde Kitzbühel angenehm durchgrünt ist und daß die Stadtgemeinde Kitzbühel 1975 erstmals den Wanderpreis des Lan- desgartenwettbewerbs errungen und die- sen 1967 zum drittenmal in der Gemein- schaftswertung zuerkannt erhielt. Der Stadtgemeinde und ihren Garten- und Blumenfreunden wurde schon damals die höchste Anerkennung des Landes Ti- rol zuteil. Abschließend dankte Landesrat Dr. Partl dem Bürgermeister für die hohen Investitionen auf dem Gebiet der Infra- struktur, die schließlich zur Verleihung des Umwelt-Gütesiegels geführt haben und gab der Hoffnung Ausdruck, daß Kitzbühel mit dem Gütesiegel, das Vor- erst auf eine Zeit von fünf Jahren ver- liehen wird, viel Freude haben möge. Bgm. LAbg. Hans Brettauer nahm die Von links: Stadtrat Jakob Lackner, Stadtrat Gerhard Resch, Vizebürgermeister Michael Horn, Landesrat Dr. Alois Partl, Bürgermeister LAbg. Hans Brettauer, Bezirkshauptmann (Landeck) Hofrat Dr. Lunger, Landesarchivdirektor Hofrat Dr. Eduard Widmoser, Vizebürgermeister Georg Berger, der im Dezember 1973 an den Gemeinderat den Antrag stellte, Kitzbühel müßte sich um die Verleihung des Gütesiegels bewerben, Stadtrat Alfred Gebetsberger, Gemeinderat Franz Feyrsinger und Gemeinderat Wolfgang Peschl; dahinter ORR. Dr. Benedikt, vom Amt der Tiroler Landesregierung, Dr. Enthofer und Ing. Matuela vom Kuratorium „Schöneres Tirol".
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