Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 21. Juni 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 ner, einen vorgeschobenen Stützpunkt, der unablässig von der feindlichen Artil- lerie heftig beschossen wurde. Am 28. Juni schien der Feind gegen diese Stel- lung die Hölle loszulassen und versuchte im Anschluß daran während der Nacht einen Angriff, der jedoch wieder durch unsere tapfere Artillerie abgeschlagen wurde. Gereizt durch diesen Mißerfolg, beschoß der Feind am folgenden Tage, Peter_ und Paulstag - mit seinen Kano- nen größten Kalibers diesen so energisch gehaltenen Stützpunkt, der nun bis auf drei Schufilöcher vollständig demoliert wurde. Während dieser Aktion war Brantner zum Telephondienst kommandiert und stand hiebei stets in größter Lebensge- fahr. Es war für ihn kleine Aufgabe, den Depeschendienst aufrecht zu erhal- ten, da der Feind die Telephonleitung wiederholt zerschoß. Brantner scheute sich nicht vor den explodierenden Gra- naten, vor den pfeifenden Kugeln, noch vor den Gefahren der Nacht. Immer wieder brachte er sein Telephon kalt- blütig wieder in Ordnung. Plötzlich schlug knapp an seiner Telephonhütte eine Granate ein, deren Wirkung den stämmigen Brantner zu Boden warf: doch Prantner blieb wie durch ein Wun- der unverletzt, wechselte die Stellung und stellte rasch wieder die Verbindung her, stets dem feindlichen Feuer trot- zend. Den Telephondienst leistete Brantner neuerdings während des zehntägigen Artilleriegefechtes in der ersten Hälfte des Monats August. Am 10. August aber wurde er bei seinen waghalsigen Unter- nehmungen durch ein Schrapnell ver- wundet. Seine Begeisterung und sein Mut im Kampfe fürs Vaterland verdienen eh- rende Anerkennung. - Diese ward ihm Schul-, Erziehungs_ und Volksbildungs- wesens: Ignaz Schiechtl, Fachlehrer; für die Land. und Forstwirtschaft als selb- ständige Berufsangehörige: Josef Feiler, Alpenhofbauer, Nikolaus Gasteiger, Pöll- bauer, Peter Rettenwander, Neuhaus- bauer; Oberforstrat Ing. Franz Scholl- mayer; für Gewerbe und selbständige Be- rufsangehörige: Komm.-Rat Hans Hirns berger, Adam Pichler, Tischlermeister, Josef Infeld, Kunstschmied; als nicht- selbständige Berufsangehörige: Josef !lock, Zimmerpolier; für Handel und Verkehr als selbständige Berufsangehö- rige: Stefan Klingler, Kaufmann, Josef Meßner, Goldschmied; als Vertreter der freien Berufe: Dr. Hans Föger, Rechts- anwalt; und als Vertreter des öffentli- chen Dienstes: Peter Lechner, Bergober- kontrolleur in Ruhe. Der Amtsverwalter Komm.-Rat Josef Herold wurde beauf- tragt, den Gemeindetag zur Vornahme der Wahl des Bürgermeisters einzuberu- fen. St. Johann. Absturz. Am 9. Feber 1938 stürzte das Mitglied der hiesigen Segel- auch zuteil. Am 14. November 1915 wa- ren im Schulhof zu Kitzbühel die vor- nehmsten Persönlichkeiten der Stadt, zahlreiche Offiziere, ungefähr 400 Ver- wundete, derVeteranenverein, die Stadt- musik und ein zahlreiches Publikum ver- sammelt, um der Dekonierung des Stand- schützen Josef Brantner beizuwohnen, dem für sein tapferes Verhalten vor dem Feinde die silberne Tapferkeitsmedaille I. Klasse verliehen worden war. Bei die- sem Anlaß begrüßte der Kommandant des Notreservespitals Kitzbühel, Doktor Schmadl, die anwesenden Persönlichkei- ten, u. a. den f. e. geistlichen Rat Stadt- pfarrer Karl Egger, den Bezirkshaupt- mann, Bezirksoberkornmjssär Dr. Alfred Lill-Rastern von Lilienbach, die Vertre- ter der Stadt- und Landgerneindevor- stehung Kitzbühel, den Gemeindevor- 4 M _~M k§I , ....... ....... Der tapfere Standschütze Josef Brantner, ErnoI1baueF zu Waidring fliegergruppe, Anton Haggenmüller, in- folge Verwechslung der Steuerung aus einer Höhe von 40 Metern ab und brach sich den linken Oberschenkel. Das Flug.. zeug wurde zertrümmert. Kitzbühel. Bürgermeisterwahl. Am 16. Feber 1938 wurde vom neuen Gemein- detag der Bürgermeister gewählt. Sämt- liche Stimmen entfielen auf dem bishe- rigen Amtsverwalter, Komm.-Rat Josef Herold, obwohl dieser selbst nicht dem Gemeindetag angehörte. Itter. Blitzschlag. Mitte Feber 1938 ging über Kitzbühel und das Brixental ein Gewitter mit Donner und Blitz hinweg. Auf der Hohen Salve schlug der Blitz zweimal ein. Der erste Blitzstrahl schlug in die Kirche ein und entzündete das Dach, das in Brand geriet. - Der zweite schlug in den Alpengasthof ein und ver- nichtete alle Glühbirnen. Die Einwohner kamen mit dem Schrecken davon. Peter Hausberger, der Besitzer des Alpengast- hofes, und der ehemalige Hoteldirektor Norbert Scheibenpflug (als Gast) leiste- ten die ersten Löscharbeiten, welche - Konzert des Männergesangvereins Kitzbühel. Voranzeige: Freunden des Männergesanges sei bereits hiermit be- kanntgegeben, daß der Männergesang- verein Kitzbühel, gegründet 1892, am Freitag, 4. Juli im Festsaal der Handels- kammer sein diesjähriges Konzert ver- anstaltet. Beginn 20 Uhr. - Programm folgt! steher von Waidring Johann Hechen- bichler und die Damen vom Roten Kreu- ze. Hierauf hielt Dr. Schmadl eine An- sprache, in der er den gesamten Stand- schützen von Tirol die mit so großer Be- geisterung und unbedingter Zuverlässig- keit die Grenzen der lieben Felsenheimat vor dem Eindringen des Feindes schüt- zen, den Dank aussprach. Den ehrenden Akt, dem Josef Brantner die kaiserliche Auszeichnung an die Brust zu heften, übertrug er dem zufällig auf Urlaub an- wesenden Leutnant Karl Schnepf, unter dessen Kommando Brantner seine hel- denmütigen Taten ausführte. Leutnant Schnepf rühmte in schöner Ansprache die soldatischen Vorzüge Brantners, worauf er ihm die Tapferkeitsmedaille an die Brust heftete und ein Hoch auf den allerhöchsten Kriegsherrn ausbrach- te, in welches das Publikum begeistert einstimmte, während die Stadtmusik die Volkshymne spielte. Der ehrenden Feier wohnten auch der hoch erfreute Vater und die Schwester des Gefeierten bei.' Erinnerungsfeiern an die Ausrückung der Standschützen fanden am 24. Mai 1925, verbunden mit einem Gedenk- schießen, und im Jahre 1935 statt. In diesem Jahre wurde für die 17 gefalle- nen Standschützen und den 8 an den Folgen des Krieges in der Heimat ver- storbenen Kameraden am Schießstand in der Langau eine Gedenkstätte errich- tet. - durch den starken Schneesturm unter- stützt wurden. Kitzbühel. Lebensrettung. Am 27. Fe- ber 1938 fiel der fünf Jahre alte Josef Papp in den Mühlkanal. Die verzweifelte Mutter, Therese Papp, mußte das Un- glück mit ansehen, konnte aber dem Knaben wegen der Tiefe und Unzuläng- lichkeit des Baches keine Hilfe leisten. Von den lauten Hilferufen aufmerksam gemacht, gelang es dem 16 Jahre alten Josef Graswander den bereits 300 Meter weit abgetragenen Knaben aus demWas- sen zu ziehen. Major a. D. Ernst Hugetz stellte sofort Wiederbelebungsversuche an, welche von Erfolg begleitet waren. Kitzbühel. Segelflugzeugtaufe. Am 27. Feber 1938 fand in Kitzbühel die Taufe des ersten Segelflugzeuges statt. Die Be- grüßung der Ehrengäste nahm der Grup- penflieger der Segelfliegergruppe Kitz- bühel, Lehrer Karl Grifimann vor. Für- stin Mathilde von Kinsky, die Gattin des Präsidenten des 0 esterreichischen Aero-. Clubs, Fürst Ulrich Ferdinand v. Kinsky, der ebenfalls anwesend war, taufte das
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