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Samstag, 28. Juni 1975 KILLOUÜtOLL Auzelger Seite 13 So natürlich die Linie der Fieber- brunner Ache als Grenze auf der Karte sich abzeichnet, so unnatürlich und un- glaublich ist es, daß man sie gewählt hat. - Jedenfalls gilt dies vom Stand- punkte der Urpfarre St. Johann aus ge- sehen. Die Fläche, wo heute die Wies- hofermühle und die herumliegenden Häuser stehen, also ein Gebiet, das so- zusagen vor der Haustüre des Pfarrers von St. Johann lag, gehörte ja schon nicht mehr ihm! Bei der Pfarregulie- rung unter Kaiser Josef II. im Jahre 1786 wurde dann dieses Gebiet mit 40 Häu- sern aus der Haberberger-, Winkler-, Gasteiger- und Frickinger-Werchat mit damals 309 Seelen von Kirchdorf weg- genommen und wieder St. Johann zu- geteilt. Den Gedanken über die Bestiftung und Erhebung von Kirchdorf zu einem Pfarrsitz durch Kaiser Heinrich schei- nen vielleicht das sehr hohe Alter der Kirche sowie das lange vor der Jahr- tausendwende etwa schon bestandene Stefanspatrozinium zu widersprechen. Bei solchen Annahmen wäre ja Hein- rich Il. zunächst nicht mehr als Stifter zu betrachten. Das würde sich jedoch nur auf die Kirche als solche beziehen. Ein dem heiligen Stefanus schon geweih- tes und zu Kirchdorf seit der ersten Christianisierungszeit bereits bestande- nes Heiligtum könnte sogar ein ver- stärkter Anlaß für den Kaiser als beson- deren Verehrer des Erzmärtyrers ge- wesen sein, dieses noch mehr zu bestif- ten und so zu einem Pfarrsitz zu er- heben. Wir müßten in einem solchen Gotteshaus dann eine in bereits alter Zeit berichtete Eigenkirche des damals wohl auch in dieser Gegend begüterten agilofingischen Herzogshauses sehen, dessen Grundbesitz im Wege der Herr- schaftsnachfolge an das sächsisch-baye- rische Kaiserhaus gekommen wäre. Da- durch hätte sich die Bestiftung des dann unabhängig gemachten ausgedehnten Seelsorgebezirkes mit einem größeren Widmungsgut gleichsam von selbst er- geben. Die Annahme, daß dieses Got- teshaus ursprünglich einem anderen Kir- chenheiligen geweiht gewesen wäre und den heiligen Stefanus erst bei seiner Er- hebung zum Pfarrsitze bekommen hätte, ist an sich durch nichts gerechtfertigt und wäre ein Patroziniumswechsel, wie er sich im übrigen Tiroler Unterland sonst kaum findet. Wo dies, wie im nahen St. Johann wirklich geschehen ist, läßt er sich aus dem alten Heiligen, der zum Ortsnamen geworden ist, ohne wei- teres erkennen. Auf das Verhältnis von Kirchdorf zu St. Johann könnte man den Satz des Historikers Schöffel setzen: „Wo die Bi- schöfe die ältesten Kirchen in anderer Hand fanden, ist es durchaus denkbar, daß sie neue Eigenkirchen danebensetz- ten". Kirchdorf scheint bei der Uebergabe an St. Zeno im Jahre 1197 als Besitz des Salzburger Erzbischof auf. Man darf wohl annehmen, daß dieser Zustand schon seit der Kaiser Heinrich zuge- schriebenen Begründung bestanden habe. Gerade der Umstand, daß dem Salzbur- ger Erzbischof selbst um die Jahrtau- sendwende im ganzen Gebiete der Groll- ache noch keine eigene Pfarrkirche zu- gehörig sein mochte, sondern diese (St. Johann) wohl als frühbegründete Eigenkirche dem Geschlechte der „Lui- kinger-Leukensteiner" verbunden war, hätte den Erzbischof ganz besonders ver- anlassen können, den Kaiser um die Be- stiftung einer anderen Kirche mit einem entsprechenden Widmungsgut zu ersu- chen und sie nach Uebereignung des Besitz- und Patronatsrechtes an das Bis- tum aus bischöflicher Macht zur Pfarrei zu erheben. Mögen also direkte Urkunden über die Zeit und Art der Errichtung eines Got- teshauses und der Pfarre in Kirchdorf fehlen, aus mehrfachen gut begründe- ten Erwägungen erscheint die alte Ueberlieferung, die beides, oder zumin- dest das letztere (Pfarreigründung) Kai- ser Heinrich II. dem Heiligen, zuschreibt, als gesichert. KITZBUHELER STANDESFALLE - Geboren wurden: ein Stephan Pe- ter dem Verwaltungsbeamten Wolfgang Metzner und der, Gattin, Maria geborene Neumayr, Schneiderin, Kitzbühel, Haus- stattfeld Nr. 7; ein Nicky Johannes dem Installateur Johann Niedermoser und der Gattin, Margaretha geb. Hauser, St. Jakob in Haus 122; ein Nebojsa der Kü- chengehilfin Milena Colic, Kitzbühel, Hahnenkamm Nr. 1; ein Richard Josef der Hausfrau Rosa Kreuzmayr geborene Feiersinger, Going am Wilden Kaiser 56; eine Monika Verena der Arbeitslehrerin Elisabeth Schüttauf, Kirchberg 1-347. In Paris wurde eine Joanna Chaterina dem Architekten Andre Hryniewicki und der Gattin, Ika geb. Gruber, aus Kitzbühel, geboren. — Getraut wurden: der Kaufmann Gerhard Etz, Kitzbühel, Bichlstraße 7, mit der Hotelsekretärin Erika Jöchl, Kitzbühel, Franz-Reisch-Straße 8; der Handelsvertreter Johann Oberhauser, Jochberg 66, mit der Arbeitslehrerin Hildegard Stermitz, Jochberg 350; der Büroangestellte Sebastian Ritseh, St. Jo- hann, Innsbrucker Straße 9, mit der Bü- roangestellten Brigitte Rainer, Kitzbü- hel, Rennfeld 28; der Gerber Leo Ritsch, St. Johann, Innsbrucker Straße 9. mit der Studentin Angela Waltl, St. Johann, Schönbichiweg 4; der Schreiner Rene Jermann, Dittingen, Hauptstraße 73, Schweiz, mit der Friseurin Gerda Wur- zenrainer, Jochberg 314. — Gestorben sind: am 17. Juni die Studentin Gerda Haslauer, Kitzbühel, Siedlung Frieden 1, 26 Jahre; am 22. Ju- ni die Hausfrau Olga Böhm geb. Klohs, Kitzbühel, Jodlfeld 5, 87 Jahre. Krankenhaus der Stadt Kitzbühel Investitionsspenden Stand vom 6. Mai 243.119 Neue Spenderin: Barbara Rupprecht, Kitzbühel Verzicht auf den Fundbetrag von 950 Schilling zugunsten des Krankenhauses Stand vom 25. Juni 244.069 — Geburtstag Ihr 80. Lebensjahr voll- endete am 21. Juni 1975 Frau Anna S c h e r r in geistiger Frische bei ihrer Tochter Anny Bachler im Annenhof. Wir gratulieren! Die Jubilarin war viele Jah- re Chizzowirtin. Bergmesse am Kitzbüheler Horn Die traditionelle Bergmesse bei der neuen Hornkapelle Maria Heimsuchung findet heuer am Sonntag, 6. Juli statt. Beginn 11 Uhr. Die hl. Messe wird von Stadtpfarrer Geistl. Rat Johann Dannin- ger gefeiert; de musikalische Umrah- mung besorgt dr Kitzbüheler Männer- chor. Die Bergbahn AG gewährt für alle Messebesucher Fahrpreisermäßigung. Kirchenkonzert in Kitzbühel Am Sonntag, E. Juli gibt der Kitzbühe- ler Kirchenchor in der Stadtpfarrkirche zum Hl. Andreas ein kirchenmusikali- sches Konzert unter dem Titel Messe-Zyklus mit Werken graßer Meister (Barock, Klassik, Romantik). Beginn 18 Uhr. - Das Programm bringen wir in unserer nächsten Ausgabe. Betriebsfußball Gruppenauslosung und Spielterminene des 1. Kitzbüheler Blitz-Turnieres um den Jörg-Gunther-Weißmeierpoka1. Es haben sich folgende sechs Mann- schaften beworben und wurden wie folgt in zwei Gruppen verlost: Gruppe 1: Auto Hein, Finanzamt Sport- club, Fortuna Kortschak Gruppe 2: Weißmeier Teppich Team, Hartsteinwerk Kitzbühel, Helmut Gru- ber Hosen. Spieltermine: Freitag Finanzamt - Auto Hein 18 h Freitag Gruber - Weißmeier 19 Uhr Samstag Hartsteinw. - Weißmeier 12 h Samstag Kortschak - Auto Hein 13 h Sonntag Finanzamt - Kortschak 9 h Sonntag Gruber - Hartsteinwerk 10 h Finalspiele: Sonntag 11-12, 15-16, 16-17 Uhr Schiedsrichter: Freitag: Fischer, Sams- tag: Dilles, Sonntag: Dilles und Lin- denberger Wir wünschen diesem 1. Kitzbüheler Fußball-Blitzturnier einen guten Erfolg und weisen die teilnehmenden Mann- schaften auf die Anstoßzeiten hin, die bei mehr als fünf Minuten Verzögerung mit 3:0 abgegolten werden.
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