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Aus dem Filir „Der ewiga Klang' Eine Legende um ein Filmbild aus Kitzbühel Samstag. 28. Juni 1975 Kitzbühete Anzeiger Seite 23 Heuer im Frühjahr erhieL de Re- dakt.i•an von Herrn FrieJrch Scheel, D 46 Iortmund-Kirchhörde, Patroklus- weg 6, ein Leser unserer Heimazeitung, das hier abgebildete-,e Phco rr-Jt der Mitteilung.,, IDieses Photo wurde von Herrn Ferdinand Sehnit:kec aus Dcru- mund im Jahre 1941 gemacht und hat den Bombenkrieg in unser er Heimat- stadt überstanden. Ich denke, dafi es auch für die Redak:ior. des Kitzbütteler Anzcigers vor. Interesse sein dürfte. Ob sicn o:ni ein Kitzbüheler BLrer in ei- nen der Buben im Vordergrunc '.vieder- erkennt?" ii'ie Redaktion dankt herzlich für das Bild. Und nun die Legende zum Bild und zum Film: Die Szene spielt sich in der I-Einters:adt, vor Harischs Horel ZUm Goldenen Greif ab. Das zwei-,e Steck- schild (neben dem gotischer: Kielbcgen) führt auf der Stange zwei Schimmel. Am Straßenrand steht eine mit vier Pferden bespannte Kutsche Das vorde- re Paar, zwei Schimmel, von denen das Lnle einen Sattel :räg:, sind de Stadt- schimmel und die zwei Rappen gehörten dem Frächter Franz Mariacher Der Mann auf dem Bcck körinre JLann Manz]. sein, der damals aradtiarher Rassinger war. Neben der Ku-sche, an de-- Hauswand, zwei Filnascnauspieler. Auf der Straßenmitte, der Bu in Herrdsärmelri, ist Ernst 1-larisch; rechts im Bald. ein -Herr in Uriforrn, und rechts daneben, im dunklen Fk, de--- Clnauf- eur Karl Haas, und links in Hemds- ärmeln. Wiggei Kahrer. Das Mädchen, das oberhalb des Steckschildes aus dem Fenster blickt: Vevi Harisch. Der Arbeitstitel zu dem hie: gedreh- ten Film lautete ‚Der ewige Klang". Bei der Erstauffünrung trug der Filrc, darin den Ti:el „Der Geiger". Eine Film- schöpfang, die das Schicksal zweier Brü- der aus einer alten Tiroler Gei2enbauer- familie behandelte ur.cl die, )hne geo- graphisch s:reng festgelegt zu sein, die Tiroler Landschaft zur ljmwelt harte. Regisseur war Günther Rittau der sich mit dem Film ‚Ler Strom' 'aereins einen Namen gemacht harte. Herstellungs- gruppe: E. G. Te:hnw trcn. der Terra- Filmkanst GmbH, Berlin-Babelsberg. Hauptdars:eller waren Rudolf P r a z k, Elride D a t z i g und Georg V o g e 1 - s a n g. Die Werkstätte der Geigenbauer- familie wurde im alten Farberhaus in der Griesgasse, heute Neubau Frauen- schuh, eingeri:ht€t. Von Toni R i e s e r erhielten wir die „Wiener Illustrierte" vom 23. Cktc.ber 1942, auf welcher auf einer Doppelseite acht Bilder von diesem Terra-Film zu sehen sind. Darauf sind die Kitzbüheler ‚.Schauspi-eler' Toni Eatzl, Johann Mühlaerger (als Fähnrich des Trachten- vereins), Jakob Oberhauser, Klaus Sei- wald, der Trachtenmanri Winkler mit seiner Riesenpfeife und Jcsef Werner abgebildet. Weiters eine Kufsteiner Mädchen- Trach:enruppe und der damalige Kuf- steiner Schützenkönig. Die damaligen Frlmta2e in Kitzbühel brach-,en viel eben in die Stadt. Die Schauspieler mit dem Produktionsleiter und dem Regisseur waren im Grand- hotel untergebracht und c---e weiteren Mitglieder der Herstellungsgruppe Te- cnow (über 40 in anderen -Hotels und Pensionen. Für einen Kitzbüheler Bürger wären diese Fiim-insatztage aber bald zum Verhängnis geworden. Unser Mitbürger, Herr Carl Planer, der damals gerade seinen Heimaturlaub verbrachte, schlug bei der „Filmmusik" die große Trommel. Die Musikkapelle wurde auf einem gro- ßen Leiterwagen verfrachtet, und als Planer einschlug, scheuten die beider Pferde. In wilder Fahrt gings beim „Falkensteiner" vorbei in Richtung Fischlechnerplatz und auf dieser Fahrt wurde unser Carl Planer vom Wagen auf die Straße geworfen. Glücklicher- weise ohne dabei schwerere Verletzun- gen davonzutragen. Am nächsten Tag wurden dann zwei Kühe vorgespannt (die aber im Film nicht zu sehen waren. Da passierte das zweite Malheur. Im Vorbeifahren bei der Ladebrücke der Hansimühle im Gries schlug die Zunftstange, die von einem Kufsteiner Trachtenmann getra- gen wurde, am Vordach an. Den Stan- genfuß schlug es durch Trommelfell und Korpus der großen Trommel und zielte direkt auf den Bauch von Carl Planer, wo die spitze Stange aber glücklicher- weise am Ranzen abglitt. Wiederum kam Herr Carl Planer mit dem Schrecken davon. HTZ UH ER IN Vorschläge zur Hundehaltung im Toliwutgebiet Der gesamte Bezirk Kitzbühel ist be- kanntlich Tollwutsperrgebiet. Für die Hundehalter und ihre Gemeinden heißt das, daß alle Hunde gemäß dem Tier- seuchengesetz der Kennzeichnungspflicht (Hundemarke am Halsband) und der gemeindeamtlichen Registrierungspf licht unterliegen. Darüber hat der Amtstierarzt an die- ser Stelle schon die einschlägigen Ver- ordnungen nach dem Tierseuchenges.etz veröffentlicht. Wenn wir als Tierschutz- verein dennoch nochmals darauf ver- weisen, so glauben wir, gewisse Miß- stände aus der Erfahrung nochmals auf- zeigen zu müssen, zumal wir in diesen Zeiten ununterbrochen damit konfron- tiert werden. Die Gemeinden - man verzeihe mir die Kritik - machen sich das zu ein- fach. Ihnen geht es vor allem um die Einhebung der Hundesteuer. Und bei dieser Gelegenheit wird dem Hunde- besitzer eine Hundemarke in die Hand gedrückt. Wie es mit der Registrierung wirklich aussieht, wäre vielleicht ein dankbares Kapitel für die Aufsichtsbe- hörde. Jedenfalls gab es schon nach- weislich Hunde, die nicht in der Ge- meindeliste standen. Obwohl der Be- sitzer die Marke erhielt und Steuer be- zahlte. In solchen ernsten Zeiten der Tollwut- gefahr könnte ich mir sogar vorstellen,
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