Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 5. Juli 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Erzbischof Dr. Berg: „Großartige Schützenparade" Von der Jahreshauptversammlung des Wintersteller-Schützenbataillons Am 20. Juni 1975 fand im Gasthof Eggerwirt die Jahreshauptversammlung der Schützenkompanien des Winterstel- ler-Schützenbataillons statt. Bataillons- kommandant Schützenmajor Adolf Nagiller eröffnete die Versammlung mit dem Gedenken an die verstorbenen Schützenkameraden und ging dann auf den Tätigkeitsbericht über, dem wir fol- gende interessante Einzelheiten entneh- men: Dem Bataillon gehören 14 Kompanien mit insgesamt 1041 Mitgliedern an. Dar- unter sind 16 Ehrenmitglieder, 38 Mar- ketenderinnen, 76 Jungschützen und 342 unterstützende Mitglieder. Das Bezirksschützenfest 1974 fand in Fieberbrunn statt und es wurde der Chri- stian-Blattl- Schützenkompanie für die Vorbereitung und glanzvolle Durchfüh- rung Dank und Anerkennung ausgespro- chen. Der Höhepunkt des abgelaufenen Schützenjahres war die Teilnahme des Bataillons am Jubiläum „1200 Jahre Salzburger Dorn" am Sonntag, 22. Sep- tember, zusammen mit der Stadtmusik Kitzbühel. Vom hochwürdigsten Herrn Erzbischof Dr. Karl B er g erhielt Ba- taillonskommandant Nagiller ein Schrei- ben mit folgendem Wortlaut: Sehr geehrter Herr Major! Den Abschluß der Jubiläumsfeier- lichkeiten unserer Kathedrale nehme ich zum Anlaß, Ihnen, sehr geehrter Herr Major, für Ihren selbstlosen Ein- satz bei der großartigen Gestaltung der Parade am 22. September 1974 nochmals meinen allerherzlichsten Dank auszusprechen. Trotz der ungün- stigen Witterung hinterließ das herr- liche Bild bei allen Beteiligten einen bleibenden Eindruck. Mit der Bitte, diesen Dank auch an die beteiligten Schützenkompanien weiterzugeben, verbleibe ich Herrn Major ergebener Dr. Karl Berg, Erzbischof. Die Kompanien rückten im eigenen Standort 59mal aus. 30 kirchliche Fei- ern, 15 Dorffeste und 14 Heldenehrun- gen. Außerhalb der eigenen Standorte wurden folgende Veranstaltungen be- sucht: Gründungsfest in Wössen, Feuer- wehrfest in Uttendorf, Schützenfest in Krimml, Christbaumübergabe in Augs- burg, Schützenfest in Eschenlohe, Lands- hut und Meran und Gaubödenfest in Straubing. Dazu kamen noch 69 Abordnungen. Die Schützenkompanien haben dar- über hinaus noch an folgenden Veran- staltungen mitgewirkt: Jahrmarkt der Stadtmusik, Kitzbühel; 1. Weltmeister- schaft der Drachenflieger in Kössen; 3. Koasalauf; Kirchdorfer Wandertag und Betriebsskirennen 1975 in Waidring. Weiters bei der Errichtung der Schüt- zengedenkstätte am Sonnj och, Säube- rungsaktion des Glockenspiels im Sankt- Katharinenturm in Kitzbühel, Such- aktion nach einem tödlich abgestürzten Drachenflieger im Raum Kössen-Kirch- dorf, Selbstschutzübung mit der Frei- willigen Feuerwehr Reith und Sommer- nachtfest in St. Johann. Die Schützenkompanie Waidring wirk- te auch bei der Blutspendeaktion mit und die Schützenkompanie Viertel Reit stand einem Schützen, der durch eine Brandkatastrophe in unverschuldete Not geriet, bei. Neun Kompanien veranstalteten Fami_ lienabende und Ausflüge und die Win- tersteller Schützenkompanie Kirchdorf führte den 2. Biathionlauf durch. Es gab im abgelaufenen Jahr noch neun Schüt- zenbälle und sieben Sportveranstaltun- gen. Vief Kompanien mit insgesamt hun- dert Schützen nahmen an den Schützen- schnurschießen teil. Zum Schießsport be- richtete unser Betaillonskommandant noch über folgende Veranstaltungen: Brixen im Thale: Wettkampf zwischen Gilde und Kompanie. Hopfgarten: Wettkampf mit dem Schüt- zenverein Rappershausen und den Ortsvereinen. Kirchdorf: Kompanieschießen und Ge- sellschaftsschießen. Kitzbühel: 14 Jungschützen-Schieß- abende. Waidring: KK-Uebungsschießen in St. Ulrich und Baubeginn für einen Luftgewehrschießstand. Scheffau: Vergleichskämpfe mit dem Luftgewehr. Westendorf: Wöchentlich zwei Uebungs- schießen auf dem eigenen Luftgewehr- stand. Sieben Kompanien nahmen an lan- desverbandsoffenen Schießveranstaltun- gen teil. Abschließend dankte Major Nagiller allen Stellen und Persönlichkeiten für die verständnisvolle Unterstützung. Der Kassabericht, vorgetragen von Bataillonskassier Schützenhauptmann Wagner, St. Johann, wurde einstimmig genehmigt. Die Entlastung erfolgte auf Antrag des Rechnungsprüfers Hagleit- ner, Reith. Bataillons-Schützenfest in Scheffau Der Landsturmkompanie Scheffau, welche dem Wintersteller Schützen- bataillon seit der Gründung angehört, wurde bei der vorigen Jahreshauptver- sammlung die Durchführung des Batail- lonsschützenfestes übertragen. Dieses findet vom 1. bis 3. August 1975 statt. Das Bezirksschützenfest 1976 wurde an die Schützenkompanie Westendorf übertragen, nachdem die Schützenkom- panie Viertel Reit ihren Antrag zu- rückgenommen hat. Die Andreas-Hofer- Schützenkompanie Westendorf begeht 1976 ihre 75-Jahr-Feier. Wintersteller-Schützenbataillon in München Der Bataillonskommandant berichtete sodann, daß das Wintersteller-Schützen- betaillon von der Stadt München zur Mitwirkung am „Trachten-und Schützen- festzug" im Rahmen des Oktoberfestes eingeladen wurde. Der Aufmarsch fin- det am Sonntag, 21. September 1975, statt. Das Bataillon wird von den ver- einigten Bundesmusikkapellen Kirch- dorf-Erpfendorf als geschlossener Klang- körper angeführt. Nähere Einzelheiten über Aufstellung der Züge und Kompanien ergehen noch. Da es sich um eine offizielle Einladung der Stadt München handelt, wird in voller Stärke ausgerückt. Die Schützen brauchen kein importiertes Konzept In seinem Tätigkeitsbericht kam Schützenmajor Nagiller auch auf die Aussendungen der Tiroler Arbeiterkam- mer zu sprechen. Diese hat in Plakaten und Schriften an die Gemeinden eine Teilauswertung des Instituts für empiri- sche Sozialforschung (IFES) veröffent- licht. In dem Plakat „AK aktuell" Nr. 2/1975 heißt es u. a. „Die Schützen- vereine sind nach Meinung von 50 Pro- zent der Tiroler Bevölkerung heute über- holt. Sieht man vom Alpenverein und den Naturfreunden ab, bei denen ein Zehntel der Tiroler aktives Mitglied sind, so liegt der Anteil an aktiven Ver- einsmitgliedern zwischen zwei und fünf Prozent: fünf Prozent sind bei einem Schützenverein, jeweils vier Prozent bei einem Gesangsverein, Kirchenchor oder einer Blasmusik bzw. einem sonstigen Musikverein, jeweils zwei Prozent bei einer Volkstumsgruppe, bei einem Kul- turverein oder einer Jugendgruppe. Je höher die Schulbildung, desto höher der Anteil an kulturell Aktiven. Eine Ausnahme bilden die Schützenvereine und Blasmusikkapellen, dort überwiegen Leute, die keine Matura oder Hochschul- bildung haben.....Also etwas hämisch: die Volksschüler. Unter dem Beifall aller Versamm- lungsteilnehmer verurteilte Major Na- giller derartige Qualifizierungen von „importierten" Experten. Wenn es im Pressedienst der AK Nr. 4 vom 16. Jän- ner 1975 u. a. heißt: „Das Festhalten an traditionellen Ideen werde von der Ju- gend nicht positiv ausgelegt", dann ist die Schützenkompanie Kitzbühel der klare Gegenbeweis, denn in dieser Kom- panie sind bereits 40 Prozent Jungschüt- zen.
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