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Samstag, 5. Juli 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Feuerwehrfest und Fahnenweihe in Jochberg Am Samstag, 5. und Sonntag, 6. Juli findet in Jochberg unter dem Ehren- schutz von Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia und Bürgermei- ster Artur Larcher ein Feuerwehrfest, verbunden mit der Weihe der neuen Fahne, statt. Das Programm: Samstag, 5. Juli: 19 Uhr Schupfenfest bei Hendl, Bier und „Retzer Weinkost". Zum Tanz spielen die „Reither Buam" (Brixlegg). Sonntag, 6. Juli: 8 Uhr Weckruf und Empfang der Gastfeuerwehren. 8.45 Uhr Aufstellung der Bundesmu- sikkapelle Jochberg, der Gastfeuerweh- Der Auswahlchor der Kitzbüheler Hauptschulen bietet seit Jahren zu ver- schiedenen Anlässen gediegene Auffüh- rungen und ist auf dem Gebiet musi- scher Bildung weitum bekannt. Dies führte auch immer wieder zu Einladun- gen, so im laufenden Schuljahr zweimal nach Innsbruck und nach Kufstein. Auch in Kitzbühel tritt der Chor außerhalb der Schule auf, so bei Advent- und Weihnachtssingen oder heuer beim Emp- fang des Sonnenzuges. Das von Landes- hauptmann-Stellvertreter Prof. Doktor Prior propagierte ..Jahr der musischen Bildung' bot dem Chor die Möglichkeit, ein umfangreiches Programm zu erar- beiten und zu präsentieren. Dies ist nur durch die Begeisterung der Schülerin- nen und Schüler, die viele freiwillige Stunden leisten, und den Fleiß und das Können des Chorleiters, Hauptschulleh- rer Günther K a i s e r. möglich. Heuer gastierte der Auswahlchor dci' Hauptschulen auch im Rahmen dci' er- sten Tiroler Spieltage in Innsbruck. Das gramm wurde knapp dort gebotene Pro vor Schulschiuß im Saal der Hauptschu- len einem großen und begeisterten Pu- blikum vorgeführt. Unter den Zuhörern waren Bürgermeister LAbg. Brettauer, die Pfarrer Geistl. Rat Danninger und Eibich, die Stadträte Lackner und Resch, Schulreferent GR. Brandstätter und die Direktoren Erharter, Mayr, Tschur- tschenthaler und Mitterer (Reith) sowie Musikschulleiter Gasteiger. Durch das umfangreiche Programm führte gekonnt Dipl.-Sportlehrer Werner Nessizius. Der Auswahichor bot das bisher um- fassendste Programm an, denn im Rah- men des Chores gibt es nicht nur die Gruppe Chor, sondern auch eine Spiel- gruppe und eine begeisterte Theater- spielgruppe. Diese Gruppen managt al- lein Fachlehrer Kaiser, der freilich mit der angeborenen Spiel- und Musizier- freude vieler Mädchen und Buben rech- nen kann. Diesmal wurde gesungen, ge-, ren, der Fahnenabordnungen und der Oppacher Schützen beim Liftplatz und Einzug in die Pfarrkirche. 9 Uhr Festgottesdienst, zelebriert vorn Pfarrherrn und Bezirksfeuerwehrkura- ten Lothar Knühl.Weihe der Feuerwehr- fahne. 9.45 Uhr Aufstellung beim Musikpavii- ion; Festansprachen der Ehrengäste. - Uebergabe der Feuerwehrfahne und der Erinnerungsbänder. Defilierung! 11 Uhr Stimmungskonzert der Bun- desmusikkapelle Jochberg. Das Fest fin- det bei jeder Witterung statt. Die Frei- willige Feuerwehr Jochberg ladet zum Besuch herzlich ein. - spielt und musiziert. Eine Neuerung war der Volkstanz. Daß dieser gelang, war vielleicht ein Glücksfall, sicher aber auch ein großer Beweis des Könnens in der Gruppe. Trotz des Ausfalls zweier Mit- wirkender konnte der „Bandltanz" von „Reservisten" klaglos bewältigt werden. Schon zum festen Programm des Chores gehören Gedichte und Sketches, herzer- frischend dargeboten von den Mädchen und Buben. Immer wieder ist die Be- geisterung, mit der die Kinder bei der Sache sind, ansteckend für das Publi- kum. Es hat sich schon an diesem Nach- mittag köstlich unterhalten. Abschließender Höhepunkt der Auf- führungen war das Ritterspiel „Sänger- krieg auf Schreckenstein", das von Gabi Schiechtl, Christine Seneczko, Erika Sul- zenbacher, Georg Dienz und Klaus Sa- Bei dem Ritterspiel „Sängerkrieg auf Schreckenstein" spielten Christine Seneczko, Georg Dienz und Erika Sulzenbacher (im Bild) mit Gabi Schiechtl und Klaus Dallinger. Foto Werner Nessizius unger geboten wurde. Die Kinder spiel- ten engagiert und einfallsreich, man spürte auch eine geschickte Hand in der Regie. Großer Beifall dankte den Spie- lern wie den Volksmusikanten, Rezita- toren und Volkstänzern. Abschließend sprach Schulreferent GR. Dir. Brandstätter im Namen der Stadtgemeinde und im Namen des Pu- blikums allen Mitwirkenden den herz- lichen Dank aus. Er beglückwünschte die Schulen und die Schüler und dankte im besonderen dem umsichtigen und er- folgreichen Chorleiter Günther Kaiser sowie seinen Helfern, allen voran Dipl.- Sportlehrer Nessizius. Die Schlußaufführung des Auswahl- chores wurde anläßlich des Schulschlus- ses den Schülerinnen und Schülern der beiden Hauptschulen mit großem Erfolg dargeboten. Dichterlesung in der Mädchen- hauptschule Kitzbühel Ueber Anordnung des amtsführenden Präsidenten des Landesschulrates für Tirol wurde das Schuljahr 1974/75 zum Musischen Jahr erklärt. In diesem Zusammenhang wurde die in Innsbruck lebende bekannte Jugend- buchautorin Auguste Lechner zu einer Lesung aus ihren Werken in die Mäd- chenhauptschule Kitzbühel eingeladen. Sie besuchte die Schule am 3. und 4. Juni, um in drei Lesungen ihre Bücher vorzustellen. Auf die Kinder machte ihre Persönlichkeit großen Eindruck, der sich in den Berichten der Schüler widerspiegelte. Elisabeth Aufschnaiter aus Jochberg, Schülerin der 4/1, schrieb folgendes: Am Dienstag, dem 3. Juni 1975, be- suchte uns die bekannte Tiroler Dichte- rin Auguste Lechner. Nach einer kurzen Einleitung über ihr Leben las uns Frau Lechner einen Auszug aus ihren Bü- cher „Die Abenteuer des Odysseus" und ',Jenseits des goldenen Nebels" vor. Das Buch „Odysseus" beeindruckt vor allem durch die Spannung und durch den bezaubernden Stil. Es ist in einer einfachen, kraftvollen Sprache geschrie- ben, die auch verwöhnte Ansprüche be- friedigt. Das Buch „Jenseits des golde- nen Nebels", das die Geschichte von Her- zocs Ernst in der Zeit der Kreuzzüge er- zhlt, ist ungemein packend und span- nend geschrieben. Wenn man weiß, daß Auguste Lechner diese und andere Sa- gen aus dem Mittelhochdeutschen in die heute allgemein verständliche deutsche Sprache übersetzt hat, so kann man die- se großartige Leistung der Dichterin ver- stehen. Die kurze Leseprobe aus den bei- den Büchern konnte Aufschluß darüber geben, daß die Dichterin nicht nur mit viel Talent, sondern auch mit viel Inter- esse die große Fülle des Stoffes behan- delt. Alle der anwesenden Schülerinnen waren begeistert und spendeten am Ende der Dichterlesung langanhaltenden Applaus. Großartige Sch'ußfeier des Kitzbüheler Hauptschulchores
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