Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 5. Juli 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 ist unter ihnen. Bei der Kasse wird ihm die erfreuliche Mitteilung zuteil, daß er infolge des großen Andranges zwei Stun- den warten müsse. Vom Vortage noch ziemlich angegriffen (wir wissen, er hat ein wenig zu tief ins Gläschen geschaut), setzt er sich auf die Bank der sonnen- durchwärmten Holzveranda und starrt den auf- und abfahrenden Seilbahngon- dein nach, die leicht beschwingt über die Ständer hüpfen. Wieder übermannt ihn der Schlaf. Noch schwebt das Bild des Seilbahnständers vor seinen Augen. Aber auch dieser wird kleiner und immer klei- ner, die Talstation verschwindet und schließlich steht der Miniaturständer allein auf der weiten Schneefläche. Bei näherer Betrachtung aber zeigt es sich. daß es ein —photographisches Stativ ist. Nun erscheint auch der Mann mit der dazugehörigen Kamera. Seine gedrun- gene Gestalt, der wallende Bart und die große Brille verleihen ihm das Aus- sehen eines Zauberers oder Hexenmei- sters. Er knipst seine Landschaftsauf- nahme, dann packt er zusammen und wandert weiter über die einsamen, von keiner Skispur durchfurchten Schnee- flächen, langsam und gebückt. Er kam ans Ziel, aber weit und mühevoll war der Weg, den Josef Herold, der kleine Photograph, zurücklegen mußte, ehe ihm sein großer Wurf gelang: die Hahnenkammbahn. Letztes Bild: Endlich ist auch die Nummer unseres Träumers an die Reihe gekommen und schon nach zwölf Minu- ten ist er auf dem Gipfel des Hahnen- kamms angelangt und beginnt die Ab- fahrt über die Streifalmen, in ruhig ge- messenen Bögen, so wie es sich eben für einen Herren der Altersklasse II ge- ziemt. Aber noch einmal schweift sein Blick zurück in die Vergangenheit, in jene Zeit, da er als zwölfjähriger Knabe zum erstenmal diese Abfahrt machte. den Namen .‚Turn- und Sportgemein- schaft Kitzbühel". In ihr sind vertreten: Turnverein, Eishockeyklub, Fußballklub und Eislaufverein. Der Skiklub, dem besondere Aufgaben gegeben sind, bleibt von diesem Zusammenschluß ausgenom- men. Zum Obmann der Turn- und Sportgemeinschaft wurde Georg Nuß- baumer gewählt. Kitzbühel. Die Beerensammlung hat durch die Ungunst der Witterung stark gelitten. Es konnten jedoch immerhin noch durch die HJ und den BdM 900 kg Schwarzbeeren gesammelt werden, die dann von freiwilligen Helfern der NSF und dem Deutschen Frauenwerk einge- dost und konserviert wurden, so daß bis jetzt im Kreis Kitzbühel für das Winter- hilfswerk 1000 Stück 1-kg-Dosen für die Verteilung an die bedürftigen Volksge- nossen bereitstehen. Kitzbühel. Todesfall. Am 4. November 1938 starb im Sanatorium der Kreuz- schwestern in Innsbruck im 65. Lebens- jahr Bürgermeister Josef H e r o 1 d nach einer schweren Operation. Am 6. No- Damals veranstalteten die Teilnehmer an der Partie sogar ein richtiges Ren- nen, Wettkampf zwischen „Lilienfel- dern" und „Norwegern". Es war haar- sträubend. Die Lilienfelder ritten auf ihren Stecken wie die Hexen am Blocks- berg, die Norweger aber sausten nach dem bekannten System des Morsetele- graphen bergab - . . - . Schuß - Stern - Schuß Stern. Doch ein pfei- fendes Geräusch stört seine Gedanken. Er blickt empor: Vier Kitzbüheler Bur- schen sind in den Hang hineingeschwun- gen und schießen, offensichtlich auf Ab- fahrtslauf trainierend, vorbei. Nur an (4. Teil) Mit 12. Jänner 1197 eignete Erzbischof Adalbert III. von Salzburg dem Kloster St. Zeno in Reichenhall „auf dessen in- ständige Bitten und um ihrer Armut und Not eine gewisse Hilfe angedeihen zu lassen, die Pfarrei Kirchdorf, in Leuken- tal gelegen, mit ihren Kapellen, Stif- tungsgütern, Zehenten und allen zuge- hörigen Rechten ... damit sie die Mög- lichkeit und Vollmacht hätten über die Pfarrei und ihr Zugehör zum örtlichen und persönlichen Vorteil und zur Hilfe für ihre Bedürftigkeit zu verfügen, doch so, daß sie dem dortigen Kirchvolk die Gottesdienste durch einen geeigneten Priester und Vikar völlig erhalten lie- ßen". Damit war die Pfarre Kirchdorf in ihrem ganzen alten Umfange dem Augustiner-Chorherrenstifte St. Zeno in Reichenhall mit vollem Recht einver- leibt. Dieses Verhältnis blieb bis zur Aufhebung des Klosters im Jahre 1803 bestehen. Die Pfarrei Kirchdorf grenzte zur Zeit ihrer Begründung gegen Osten an vember erfolgte die Beerdigung in Kitz- bühel. Kitzbühel. Eintopf. Am 7. November 1938 fand der erste Eintopfkochabend statt. In der Polizeischule des ehemali- gen Hotels Tyrol wurde gemeinsam ein „Krauttopf" zubereitet. Am 13. Novem- ber war der erste Eintopfsonntag in den Gasthäusern. Es wurden folgende Ein- topfgerichte festgesetzt: Ulmergerstel mit Karotten und Rind- fleisch; Weißkraut mit Kohl und Rindfleisch; Fischgericht; Grenadiermarsch. Kitzbühel. Parkverbot. Bei der Jah- reshauptversammlung des Verkehrsver- eins am 26. November 1938 im Hotel Tief enbrunner beantragte Obmann Ernst Reisch u. a. die Schaffung von Parkver- botszonen im Stadtgebiet und die Schaf- fung einer Abteilung für die Ortsver- schönerung. Bei der Reichs-Postdirek- tion wurde für die Saisonzeiten der Post- zustelldienst auch an Sonntagen durch- gesetzt. jener gefürchteten Stelle, wo ein Weg den Steilhang schneidet, schwingen sie ab, kurz und scharf, und schon geht es weiter in tollem Schuß, der Kopf des ersten erscheint schon wieder bei der Hütte der unteren Streifaim. Der Träumer blickt ihnen nach, über- rascht, verblüfft, gedankenverwirrt. Und er legt sich schneegekühlte Kompressen auf die Stirne, um festzustellen, ob er noch voll bei Sinnen ist und ob nicht auch diese bisher nie gesehene, nie für möglich gehaltene rasende Schußfahrt zu Tal nur ein oft geträumtes, unerfüll- tes Trugbild gewesen ist. St. Martin bei Lofer, gegen Süden an St. Ulrich am Pilersee und St. Johann, gegen Westen an Ebbs und gegen Nor- den an Grassau und Vahrtidorf. Ihre zugehörigen vorgeschobensten Posten waren einsteils Kössen mit Reit i. W., andernteils Waidring. Erst nach Jahr- hunderten begannen diese Orte sich nach und nach selbständig zu machen. Um 1360 wurde eine Samstagmesse in Kössen gestiftet und 1431 dort ein eige- ner Kaplan angestellt, der 1467 eine grö- ßere Selbständigkeit erhielt. 1363 erfolg- te die Stiftung einer Freitagmesse in Schwendt und 1554 die eines Kaplans daselbst. Bereits 1485 war dies in Waidring ge- schehen. Pfarreien wurden diese Orte allerdings erst viel später: Kössen 1809, Waidring wie Schwendt 1891. Eine fühlbare Minderung erfuhr Kirch- dorf dann noch durch die Pfarregulie- rung unter Kaiser Josef Il. Im Laufe dieser Verhandlungen wurde auch er- wogen im Jodla, im St. Johanner Winkl, ein neues Vikariat zu errichten. Der Aschau. Eröffnung. Am 4. Dezember 1938 wurde im Spertental durch den Club alpiner Skiläufer in München (CAS) die „Wilhelm-Frick-Hütte" er- öffnet. Kitzbühel. Motorradsieger. Beim „Dirt- Drack-Rennen" in Innsbruck am 8. Ok- tober 1933 war der Enderfolg im Handi- cap- und Vorgaberennen den glänzend disponierten Kitzbüheler Martin Ent- strafler auf AJS 350 und seinem „Stall- gefährten" Albert Neumaier (Aurach) auf Puch 250 beschieden. (Von 1938 bis 1950 sind die Zeitungs- berichte spärlich!) Kitzbühel. Geläuteverbot. Das Verbot des Läutens der Kirchenglocken (Okto- ber 1939) „. . . ist eine einfache Forde- rung der Vernunft und sollte jede Kri- tik ausschließen. Niemand kann es als Annehmlichkeit empfinden, die Glocken läuten zu hören und dabei im Ungewis- sen zu sein, ob er nun in den Luftschutz- keller gehen soll oder in die Kirche." Eine Ausnahme wurde beim Einmasch in Warschau gemacht. Das Alter der Kirche zu Kirchdorf
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