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Sei 16 KitzbüheierAnzeiger -- Samstag, 12. Juli 1975 Vor Verkehrsentflechtung in St. Johann triebsmannschaften aus dem Bezirk Kitzbühei, sich mit Herrn Pigneter (Mö- belhaus Leimer, Tel. 0 53 52 - 22 01) in Verbindung zu setzen. Mit sportlichen Grüßen R. Pigneter Gedanken zum Schulschluß! Liebe Lehrer - liebe Knaben! Ich möcht zum Schulschluß Euch was sagen. Ich war in Deutsch ja nie recht gut, d'rum nehm' ich jetzt den ganzen Mut zusammen, um Euch zu berichten ein paar traurige Geschichten. Vier Jahr Hauptschul' sind verronnen, ich glaub' es hätte erst begonnen das lust'ge Spiel „wer ärgert wem"? Es war nicht immer sehr bequem. Herr Bauer hat's nicht immer leicht. Im Sport hab'n wir ja viel erreicht, doch in Musik war es viel schlimmer - der Flötenton war ein Gewimmer. Herr Hirzinger hat mit Weh und Ach uns auch Englisch beigebracht. Gut war der eine, der andere nur mäßig bei mir klingt's heut' noch wie chinesisch. Zur Bildung gehört Geschichte noch, das war oft ein hartes Joch. Die Götter, die Kaiser und der Hitler - Athene war nicht oft Vermittler! Frau Dr. Kirchner brauchte viel Geduld, daran war die Grammatik schuld. Was schreibt man groß - was schreibt man klein? Da müßte man ja ein Hellseher sein! Den Vogel schoß Herr Windbichler ab! Ich frag' mich - wer brachte wem bald ins Grab? Die Mathematik hat's eben in sich, es war nicht zum Begreifen - nicht nur für mich! Dann gab es noch Physik und Chemie zum Lernen, für Naturgeschichte konnten wir uns eher erwärmen Mit Steno üben und Maschinenschreiben, mußten wir uns die Freizeit vertreiben. Es hieß lernen und üben und Haus- aufgab'n machen, die Schularbeiten waren auch nicht zum Lachen. Das schwerste Fach war die Religion - manch einer dachte - was ist das schon? Es ist schwer zum Begreifen - das große Buch und doch ganz einfach - stets ehrlich zu sein - hilfreich und gut. Wir haben gelernt aus jedem Buch, doch fürs ganze Leben ist's noch lang nicht genug. Nun streben wir weiter - doch jeder alleine um ein Ziel zu erreichen - eben jedei das seine. Haben wir's dann erreicht mit eigener Kraft - denken wir dankbar an unsere Lehrer- schaf t! ehrer-. schaft! Helmut K o c k Schüler der Hauptschule St. Johann Am 7. Juli 1975 fand im Sitzungssaal des Gemeindehauses der Marktgemein- de St. Johann unter dem Vorsitz des Verkehrsreferenten der Bezirkshaupt- mannschaft Kitzbühel, Oberrevident Franz Münster, eine Sitzung zum The- ma „Verkehrsentflechtung" statt. An dieser Sitzung nahmeh teil: Oberbau- rat Ing. Fischer als Vertreter des Be- zirksbauamtes Kufstein, Kammerrat Wolfgang Hagsteiner als persönlicher Vertreter von Landesrat Kommerzjaj-. rat Christian Huber, die Vertreter der Postauto-Betriebsleitungen von Salz- burg, Kufstein und Kitzbühel ein Ver- treter vom Verkehrskuratorium, Gend.- Postenkonirnandant Hans Kometer mit Ernst Auer, der Obmannstellvertreter des Fremdenverkehrsverbandes Günt- her Karl und von der Marktgemeinde Straßenreferent Gemeinderat Karl Ho- finger und der Planungsreferent Ge- meinderat Ing. Josef Wörgötter. Der Vorsitzende gab bekannt, daß zu der vom Gemeinderat der Marktge- meinde St. Johann in seiner letzten Sit- zung beschlossenen Verkehrsentflech- tung ein Einspruch von Anrainern der Meraner und der Bozner Straße vor- liege; weiters eine Stellungnahme des Bezirksbauamtes Kufstein und des Gen- darmeriepostens St. Johann sowie ein Schreiben des Hoteliers Franz Klausner. Die vom Gemeinderat mit Mehrheit beschlossene Verkehrsentflechtung sieht eine Umleitung des Durchgangverkehrs nach Fieberbrunn vor. Der Verkehr aus der Innsbrucker bzw. Kitzbüheler Stra- ße nach Fieberbrunn soll demnach über Loferer Ersatzstraße bis zur Straßen- meisterei (Neuhausen-Niederhof en) dann über die Hammerschmiedstraße zur Meraner Straße in die Fieberbrun- ner Straße abgeleitet werden. Die Me- raner Straße ist mit Gehsteigen aus- gestattet und kann den Verkehr leich- ter aufnehmen als die Kaiserstraße, der Hauptplatz und die Bahnhofstraße. Der Gemeinderat kam zur Erkenntnis, sagte der Straßenreferent GR Hof in- ger, daß sich auf Grund der Verhält- nisse eine Lösung aufdränge und etwas gemacht werden müsse. Von allen Anwesenden wurden Stel- lungnahmen abgegeben, wobei auch die Frage aufgeworfen wurde, ob eine Ver- kehrsumleitung noch zur Hochsaison eingeführt werden soll, oder erst in der verkehrsschwachen Zeit. Die Vertreter der Marktgemeinde sprachen sich für eine sofortige (15. Juli) Umleitung aus, da nur dann echte Ergebnisse erzielt werden können. Von allen Rednern wurde akzeptiert, daß vorläufig nur ein Probebetrieb eingerichtet werden könne, da noch niemand die Auswirkungen kenne und ein sofortiger Ausbau der Kreuzungen (Straßenmeisterei, Wies- h oferstraße, Gürtlereck-Gemeindehaus) nicht möglich ist. Die beiden Vertreter der Wirtschaft und des Fremdenverkehrs, KR Hag- steiner und Günther Karl, sprachen sich für eine Verkehrsentflechtung aus, daß aber Bedenken der Wirtschaft be- rücksichtigt werden sollen. Massive Beschwerden der Gäste richr- ten sich in hohem Maße gegen die Verkehrsdichte im Ortsbereich, die Ver- kehrsbelästigung und gegen den Ver- kehrslärm. Das müsse jeder bedenken. Ein eigenes Kapitel wurde der Be- schilderung eingeräumt, da auf jeden Fall vermieden werden muß, daß sich Gäste durch Verbotstafeln vom Besuch des Ortes abhalten lassen. Die Anwe- senden einigten sich auf den Vorschlag von Gemeinderat Hofinger. Demnach soll der Wortlaut der Beschilderung hei- ßen: „Fahrverbot - ausgenommen zu den Anrainern". Als Anrainer hätten auch alle Gäste, die zu den Unterkünf- ten fahren sowie die Postautos, welche die Haltestellen anfahren, zu gelten. Von den Vertretern der Gendarmerie wurde vorerst festgestellt, daß die Ver- kehrsüberwachung nur ein kleiner Teil der Aufgaben der Gendarmerie sei. Der Posten ist mit 13 Beamten unter- besetzt und könne, auch wenn man wollte, nicht bei jeder Straßenkreuzung fortlaufend Verkehrsregelungen durch- führen. Bezirksinspektor Kometer ver- sprach jedoch, alles Mögliche tun zu wollen, um bei der Verkehrsentflech- tung mitzuwirken. Vor allem beim Pro- bebetrieb werde die Gendarmerie ihr wachsames Auge einsetzen. Abschließend berief der Vorsitzende eine technische Kommission ein, weiche die Kreuzungspunkte zu begutachten habe. Diese Kommission hat schon in den nächsten Tagen ihre' Aufgabe zu erfüllen, wobei auch ein Sonderstatut für die Postautos zu erwägen ist. Grund- sätzlich blieb man bei dem Termin, mit Wirkung vom 15. Juli 1975, die Durchfahrt nach Fieberbrunn zu ver- bieten und diesen Verkehr über die Loferer Straße—Hammerschm.ieclstraße .-Wieshoferstraße—Meraner Straße in die Fieberbrunner Straße zu führen. Bei den drei Kreuzungspunkten sind automatische Verkehrsampeln einzu- richten. Heereswjrtschaftsanstalt St. Johann/T. Abschied und Bestellung Am 30. Juni 1975 verabschiedete der Personalchef des Heeresmaterialamtes, Oberst Z i 1 k a, den mit diesem Datum in den Ruhestand tretenden Oberst Wal- ter Traf o y e r. Oberst Trafoyer leitete durch Jahre die St. Johanner Heereswirt- schaftsanstalt. Der weit im Lande be- kannte Oberst war allen ein hilfsberei- ter Vorgesetzter und ein anerkannter Fachmann in seinem Beruf. Bei einer schlichten Feier würdigte
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