Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 ICitzbüheler Anzeiger Samstag, 2. August 1975 Hopfgarten: ..1, Brvcfte in die Kelchstiu fertigg estellt genommen wurde, hat doch mit dem heutigen Tag ein unhaltbarer Zustand Sechs Monate Bauzeit - 5,15 Millionen S Kosten - Segnung und Uebergabe. sein Ende gefunden. Trotz alledem fällt es mir nicht leicht, zuschauen zu müs- Unlängst wurde die neuerbaute Brücke. reren Fahrzeugen benützt wurde. Wie sen wie eine Holzkonstruktion nach der welche die Brixentaler Ache in Hopfgar- nahe sie dabei manchmal an die Grenze anderen aus der schönen Tiroler Land- ten überquert, mit einer Feier ihrer Be- ihrer Tragfähigkeit kam und zu versa- schaft verschwindet, aus deren ureigen- stimmung übrgeben. Die kirchliche Seg- gen drohte, weiß man Gott sei Dank stern Material, dem Holz, sie seinerzeit nung nahm Dekan Kojetinsky vor. Bür nicht, viel hat dazu sicher nicht gefehlt. errichtet wurden. Leider fordert die heu germeister Karl Huber begrüßte die Eh- So ist der heutige Tag nicht nur für tige Zeit, wie in vielen anderen Fällen, rengäste und verwies auf die große Be- die Bewohner der Kelchsau und von ihren Tribut. Es ist daher der Gemeinde deutung dieser neuen Brücke, die den Hopfgarten ein Tag der Freude, auch Hopfgarten hoch anzurechnen, wenn sie Markt Hopfgarten mit der Fraktion die Landesbaudirektion und mit ihr das die alte Brücke als Fußgängerbrücke Kelchsau verbindet. Baubezirksamt Kufstein hat Grund, er- weiterhin der Nachwelt erhält. Die neue Dipl.-Ing. Flögl. der Leiter der Brük- freut zu sein über die Last der Verant- Brücke überspannt nunmehr pfeilerlos kenbauabteilung der Landesbaudirek- wortung, die ihr durch den Neubau die Brixentaler Ache mit einer Stütz- tion hielt die Festrede. Er sagte „Als Leiter der Brückenbauabteilung fällt mir heute die ehrende Aufgabe ZU, im Namen des leider verhinderten Lan- desbaudirektors an Sie, verehrte Fest- versammlung, ein paar Worte zu richten. Wenn am heutigen Tage, nach einer un- wahrscheinlich kurzen Bauzeit von ge- nau sechs Monaten weniger zwei Tagen das Bauvorhaben „Stegener Brücke" dem Verkehr übergeben wird und da- mit Planung und Bauführung ihren Ab- schluß finden, so ist das für den Tech- niker Grund zu einer kurzen Rückschau. Anlaß und damit auch Kernstück für .. dieses rund 450 Meter lange Lndesstra- fcnh i ivoih-iben wir die Stegenei Bruk- 1e über die Brixentlei Ache Diese Überdachte Holzkonstruktion wurde sei- nerzeit auf eine Tragkraft von 4 Tonnen ausgelegt; wohl wurde sie in der Folge- I5 - ieit soweit verstärkt. daß Lasten bis 9 Tonnen Gesamtgewicht die Brücke pas- sierenkonnten, aber auch diese Trag- '. kraft war bald zu gering für die Anfor- derungen. die die Wirtschaft des Tales stellte. Man lüftet daher kein Geheim- Dipl-Ing. FJögI von der Landesbaudirektion durchschneidet eben das Band zum Zei- nis, wenn man feststellt, daß die Brücke chen der Eröffnung der Brücke. Rechts von ihm Bürgermeister Karl Huber, Hopfgarten. in den letzten Jahren von immer schwe- Fotos: Trinkl, Hopfgarten lung und in kurzer Zeit waren die ita- lienischen Werke zerstört. Die Mörser- granaten hatten ein Gewicht von 380 Kilogramm. Unheimlich war der Ab- schuß eines solchen Mörsers, da mußte man sich die Ohren zuhalten. Solche Granaten durchschlugen drei Meter dicke Betonmauern bzw. warfen die Panzerkuppeln der Festungen den Hang hinunter. Feldpater Matthias Ortner war mit seinen Landstürmern neben uns in Stel- lung. Pater Ortner ging jeden Abend von Unterstand zu Unterstand und hin- aus zu den vorgeschobenen Posten und betreute die Verwundeten. Er betreute auch italienische Verwundete. Nach schweren aber erfolgreichen Kämnfen wurden wir im August 1915 abgelöst und kamen nach Vataro. Dort erhielten wir den Besuch des Thron- folers Erzherzo Karl. Nach der De- fi.Ii(-riinq verlieh der Th.ronfoleer an Offiziere. Unteroffiziere und Mann- sch ften Auszeichnun gen. 30 Stand- schützen erhielten Silberne und Bron- zene Tapferkeitsmedaillen. Nun kamen wir als Abschnittsreserve ins Volgarla- gebiet und dann zum Festungswerk Gschwendt auf Feldwache. An einem Nachmittag kam Feldmarschall-Leut- nant von Können zu uns nach Busati. Zugsführer Wechselberger erstattete die Meldung, da kein Offizier anwesend war. Der Feldmarschall fragte uns, wie es uns geht und ob wir die Zubußen auch alle bekommen. Da dies nicht der Fall war, sorgte der Offizier dafür. Weihnachten 1915 verbrachten wir im Dorf Moselarie. Die Neujahrsnacht 1916 begann stür- misch. Es gab Alarm und wir mußten in die Schützengräben nach Folgaria. Ende Februar wurden wir von den Kai- serjägern abgelöst. Es begannen die Vorbereitungen für die Frühjahrsoffen- sive. Die Urlaube wurden gesperrt: auch Soldaten, die in Rußland waren, und schon auf dem Weg zum Heimat- urlaub waren, mußten zurück und hin- auf zu den Stellungen. Andere in das Gebiet von Moris zwischen Rovereto und dem Gardasee. Vor der Offensive erhielten wir Vom Feldkuraten die Ge- neralabsolution. Am N. Mai 1916 ging die Offensive los. Wir wurden zur Ar- tilleriebedeckung eingesetzt. Später als die Offensive (wegen Verlegung von Truppen nach Rußland) abgebrochen werden mußte, wurden wir den Kaiser- jägern im Verlasatal zugeteilt. Es folgte die Auflösung des Standschützenbatail- lons Kitzbühel. Nach dem Landesgesetz sollten Standschützen aber nur im ei- gegen Land eingesetzt werden. Dage- gen gab es aber ein einfaches Mittel. Man machte Abkommandierungen und aus Standechützen wurden Kaiserjäger oder Kaiserschützen gemacht. Nur eine einzige Stan dschützenkompanie mit vier Zügen blieb vom glorreichen Stand- schützenbaon Kitzbühel übrig. Die Standschützen blieben aber Stand- nhützen und kamen 1917-1918. auch wenn sie lieber bei den anderen Ein- heiten geblieben wären, zu den Korn- nanien zurück. Mitte Dezember 1916 kamen wir in die Steliunøen im Tal vnr
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