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Unmittelbar nach der Eröffnung der Brücke überfuhr diese ein Holztransport, aus der Kelchsau kommend. Aus dem Kwzen und Langen Grund in der Kelchsau werden zahl- reiche Holztransporte über diese neue Brücke rollen. Größe und Gewicht dieser Trans- porte werden nun in bezug auf die Brücke keine Rolle mehr spielen. Samstag, 2. August 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 weite von 32 Metern. Die Konstruktion ist ein einzelliger Spannbetonhchlkasten auf massiven Widerlagern. Die Brücken- fahrbahn wurde wegen der anschließen- den Krümmung mit 7,60 Metern um 1 Meter breiter als üblich ausgeführt. Au- ßerdem wurden auf beiden Seiten je 1.50 Meter breite Gehsteige angeordnet, um auch als Fußgänger die Brücke gefahr- los begehen zu können. Diese Brücke zählt nicht zu den größ- ten in Tirol, trotzdem waren zu ihrer Errichtung rund 500 cbm hochwertiger Beton, 24 Tonnen Rippentorstahl und 9 Tonnen Spannstahl erforderlich. Die Baukosten für das gesamte Bau- Mori und hielten dort eine gefährliche Feldwache. Zu Beginn des Kriegsjahres 197 wur- den wir dann auf den Höhenstelungen bei Manzano verwendet, wo Kasernen gebaut wurden. Patrouillenführer Stefan Loferer aus Kössen mußte Blindgängei entschärfen. Wir blieben in diesen Stel- lungen den Sommer über. Manche Standschützen legten die Waffen ab und holten sich vor den italienischen Stellungen Früchte. Es gab ja Feigen, Weintrauben und Kastanien. Als aber unsere Standschützen zur Auf- besserung ihrer Menage den italieni- schen Stellungen immer näher kamen. legten diese einen Hinterhalt und nah- men einen Standschützen gefangen. Ein Artilleriebeobachter meldete den Vor- gang dem Kommando. Hauptmann Vei- der kam mit den Standschützen, die da- bei waren, vor ein Kriegsgericht. Die Richter konnten es zuerst nicht verste- hen, daß die Schützen ohne Gewehre hinausgingen wie Ueberläufer. Es brauchte die ganze UeberredungsL los belaufen sich auf 5.150.000 S, wovon 850.000 5 für die Grundeinlösung und 2,300.000 für den Brückenbau sowie 2 Mio für den Erdbau ausgegeben werden mußten. Die Bauarbeiten waren der Fa. Stuag aufgrund einer öffentlichen Ausschrei- bung übertragen. Herr Wailner als zu- ständiger Bauleiter hat zusammen mit Polieren und Arbeitern das Baulos zur vollsten Zufriedenheit fertiggestellt. Pro- jektant der Brücke war Ziv.-Ing. Dr. Fenz, die Ueberwachung der Arbeiten lag in den Händen des Baubezirksamtes, bei Oberrat Schatz und OAR Kendlba- cher. Dieses fertiggestellte Straßenstück kunst von Hauptmann Veider, daß die Schützen nur durch den Hunger hinaus.- getrieben wurden. Schließlich kamen al- le mit einem strengen Verweis davon, da alle bereits die silberne Tapferkeits- auszeichnung trugen. Im Verlauf des Kriegsjahres 1917 wurden die Standschützen an Flammen- werfern ausgebildet und zu Sturmkom- panien versetzt. Sie machten dann den Vormarsch zur Offensive 1917 in ver- schiedenen Einheiten mit.Weitere Schüt- zen kamen zur Hochgebirgskompanie und gerieten 1918 in Gefangenschaft. Weihnachten 1917 feierten wir in ei- ner Felsenkaverne. 1918 wurden die Stellungen weiter ausgebaut, der Dienst wurde härter, die Verpflegung schlechter. Es gab weniger Brot und nur mehr Pferdefleisch. Da schickten die Angehörigen der Stand- schützen von Brixen im Thale eine Ki- ste mit Lebensmittel. Leider kam die Kiste erst nach vier Wochen bei uns an,. Die Nudeln waren grün und grau. Da halfen dann nur mehr Hofmannstropfen. Im Frühjahr 1918 kam ein General, erfordert jedoch nunmehr sehr dringend den Ausbau der Bundesbahnunterfüh- rung im Zuge der Brixentaler Straße. Ich darf dazu berichten, daß das Vor- projekt nunmehr nach langdauernder Planung im Einvernehmen mit den OeBB abgeschlossen ist, so daß die Bau- arbeiten noch in diesem Monat ausge- schrieben werden können. In etwa ei- nem Jahr wird dann auch diese Eng- stelle beseitigt sein und damit die Kelchsauer Landesstraße ihre Funktion noch besser erfüllen können. Mit einem Dank an alle, die an der Verwirklichung des Bauvorhabens Steg- ner Brücke mitgewirkt haben; den Pla- nern, den Arbeitern, den Technikern, der Unternehmung und allen Behörden- vertretern, die die mühevolle und un- sichtbare, manchmal auch undankbare Vorarbeit geleistet haben, darf ich mei- nem Bericht schließen. Glück auf! Sommerkonzerte Erl 1975 Die 3. Veranstaltung im Rahmen der diesjährigen Sommerkonzerte in Erl fin- det am Samstag, 2. August, 20 Uhr, im Passionsspielhaus in Erl statt. Aufge- führt werden Werke für Orgel und Blechbläser von Bach, Bresgen, Litaize. Schein, Schmelzer, Schmidt und Scholz. lJnter der Leitung von Alois J. Hoch- trasser (Graz) spielt erstmalig die Un- terinntaler Bläservereinigung, ein Blä- serensemble, dessen Gründung auf die Initiative der Erler Konzertveranstalter zurückgeht und das auch in Zukunft im Tiroler Konzertleben einen festen Platz haben soll. Solist des Abends ist der Wiener Oragnist Dr. Rudolf Scholz, Pro- fessor für Orgel an der Musikhochschule in Wien. Eintrittskarten sind im Vorver- kauf im Passionsspielhaus, Tel. (05373) 226109 sowie an der Abendkasse erhält- lich. - um unsere Stellung zu besichtigen. Am anderen Tag kam er wiederum und hat- te hohe Pionieroffiziere bei sich. Alle waren erstaunt, was da die Standschüt- zen ohne Hilfe der Pioniertruppe gebaut hatten. - Besonders eine Hängebrücke über eine Schlucht zur Stellung auf Manzano hatte es ihnen angetan. Hptm. Veider erhielt eine Belobigung. Am Gründonnerstag 1918 mußten wir unsere gut ausgebaute Stellung verlas- sen und kamen nach Isera in der Nähe von Rovereto. In Marco wurde dann aus den Kompanien Kitzbühel, Kufstein, Rattenberg, Schwaz und Zillertal die Standschützengruppe Nord gebildet. - Kommandant war Hptm. Hilber. Ihm unterstanden auch die Kompanie Auer, Südtirol, und eine Kompanie Landstür- mer. Wir bezogen Stellungen bei Marco. Mit Erlaß von Kaiser Karl durften nun die 50jährigen Standschützen heim- kehren oder sie wurden nach rückwärts zu Seilbahnen und Wachkompanien
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