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Friedi Plahl, „Florenz 1970", Sepiatusche .PineIzeichnung. Friedi Plahl Aufbruch zu neuen Galaxien Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 2. August 1975 Hausbesitzer werden hiermit gebeten, ihre Häuser ebenfalls zu beflaggen. Zur Mitarbeit vereint dieses Tradi- tionsfest alle Schichten der Bevölkerung. Niemand schließt sich aus. Insbesondere die Vereine der Stadt stellen sich in den Dienst des Jahrmarktes und betrei- ben die Stände. Die Stadtmusik als Veranstalter hat für den Jahrmarkt einen reichhaltigen Glückstopf eingerichtet. Der Verkauf der Lose und die Ausgabe der Glücks- topfbeste erfolgt in der Vorderstadt bei der St.-Katharinenkirche im eigenen Stand. Gerade in dem Moment, als man in Innsbruck eine große Walde,— Retrospek- tive als kulturellen Höhepunkt zum Olympiajahr vorbereitet, tritt in Kitz- bühel ein nicht minder talentierter Künstler in die Oeffentlichkeit: Friedi Plahl. Die Kitzbüheler Kunstszene, von Sepp Dangl, Hilde Goldschmidt, Ernst Insam und Florian TJnterrainer in Schwung gehalten, konnte durch die Initiative von Ferdinand Maier anhand der neugegründeten Galerie Galaxis be- sonders angeheizt werden. Friedi Plahl ist in der Kunstwelt kein unbekannter Mann, mag er dem Kitz- büheler Publikum auch erst als reiferer Künstler gegenübertreten. -Intensives Studium und viel Arbeit, flankiert von zahlreichen Reisen und Auslandsaufent- halten, bringen uns seine Sturm- und Drangperioden, aber auch sein verklär- tes Oeuvre erstmals eindrucksvoll vor Augen. Plahls Kunst kommt von, der Zeich- nung her. Sein großer Lehrer Herbert Boeckl schlägt manchmal durch, viel- leicht auch Cecanne, nämlich dort, wo der menschliche Akt von der plastischen Form her aufgerollt wird oder wenn Aepfel mit einer Tranerie im Gegenlicht stufenförmig aufgebaut werden, beson- ders aber dann, wenn alles Plastische Die Bevölkerung wird weiters darauf aufmerksam gemacht, daß schon am Samstagvormittag in der Innenstadt nur mehr beschränkte Parkmöglichkeit be- steht, da mit Genehmigung des Bezirks- hauptmannes sowie des Bürgermeisters mit dem Aufstellen des Tanzbodens, der Stände und Buden nicht bis zum Beginn des Festes zugewartet werden kann. Willkommen zum Jahrmarkt der Stadtmusik! (Die Einteilung der Stände etc. lesen Sie auf Seite 4.) scheinbar in Flächen ausgedrückt wird. Die Kontour als Formträger ist in sei- nen früheren Werken primäres Gestal- tungselement, später faszinieren Plahls sonnendurchtränkte Farbflächen, die die Kontour aufzulösen beginnen. Motivmä- ßig beschränkt der Künstler seine The- men auf Landschaftsausschnitte. Seine rot-gelb-braun Palette von Aufenthal- ten in Rom und San Francisco stam- mend, gehen bei Motiven aus seiner Kitzbüheler Heimat in grün-schwarz- blau über, wobei er sich nicht scheut, besonders kalt wirkenden Farben, wie Türkis, einen gewissen Platz einzuräu- men. Unveholen kann gesagt werden. daß Plahls Lieblingsthema, der Hahnen- kamm, zum stärksten und eindrucksvoll- sten Ausstellungsobjekt wird. Die Be- wältigung der Natur in ihrer atmo- sphärischen Bindung scheint ihm über- haupt zentrales Anliegen zu sein. Der Hahnenkamm wird jedenfalls in plaka- tiven Farbflächen von feinsten Nuan- cierungen wie ein Puzzle zusammenge- baut und gelangt dadurch zu monumen.- taler Größe. Plahl läßt bei seinen Pastel- len das Tonpapier als Farbträger mit- schwingen und setzt die Farbstriche fast tektonisch naraliel und schräg ge- stellt in die Bildfläche. Daß es sich bei Friedi Plahl um einen Künstler handelt, der durch seine Ar- beiten viele Kunstfreunde anlockt, und daß Ferdinand Maier eine echte kultu- relle Tat gesetzt hat, sei nur am Rande vermerkt. Die Ausstellung ist täglich von Mon- tag bis Freitag von 10-12 und 15.30- 18.30 Uhr geöffnet und wird von einer Dame fachkundig betreut. Prof .Tily Wandertip der Woche Nach dem Jahrmarkt Ein Wandertip für dieses Wochenende ist eine kritische Aufgabe, findet doch am Samstag der „Jahrmarkt" der Stadt- musik statt. Da wird es bei den meisten Kitzbühelern am Sonntag nicht mehr zu Wanderplänen reichen. Aber für einen Sonntagsausflug sind auch dann noch genügend Kräfte vorhanden, wenn man spät aufsteht, von der Arbeit oder vom Mitfeiern müde ist, und wenn der Ent- schluß schwerfällt. Ein paar Tips: Für Jahrmarktmüde: Mit der Seilbahn zum Hahnenkamm, über den Panoramaweg bis zur St-Bern- hard-Kapelle, zurück zur Bergstation. Rastmögliehkeiten auf zahlreichen Bän- ken. Wichtig: Bei Vorweis der Bergfahr- karte ist die Talfahrt gratis. Für Jahrmarktübermüde: Nach dem mittäglichen Frühstück nach Kirchberg fahren und entweder mit dem Gaisberglift oder mit dem Mai- erl-I-Lift (Parkplatz ausreichend vor- handen) auffahren, einkehren, mit dem Lift fast bis zum Auto, ohne weiteres Einkehren heimfahren. Für Jahrmarktroutiniers: Mit der Hahnenkammbahn auffahren (8-12 und 13-17 Uhr stündlich, Zwi- sohenfah.rten bei Andrang), bis zur St.- Bernhard-Kapelle,von dort über die Ski- abfahrtsstrecke bis zur Brgstation Mai- erl III wandern. markierter Abstieg über die Ochsalm bis zur Bergstation des Donnelsesselliftes Maierl 1, mit dem Lift abfahren (stündlich von 9 bis 12 und von 13 bis 16.30 Uhr, Zwischenfahrten hei Anwesenheit von 2 Personen) bis Kirchberg absteigen. Rückfahrt mit dem Zug um 13.49 Uhr, 16.10 Uhr oder 18.27 Uhr oder mit dem Postauto ab Maierl- lift-Postautohaltestelle um 15.18 Uhr. Einen schönen Jahrmarkt und einen netten Sonntagsausflug! Wanderprocrarnm für unsere Gäste Das Kitzbüheler Wanderprogramm ist derart gut angekommen, daß es fast überflüssige Mühe erscheint, dafür zu
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