Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 9. August 1975 k(itzbüheler Anzeiger Seite 9 Curt Stenvert stellt in Kitzbühel aus Die Galerie bei Infeld, Ehrenbachgasse 18, zeigt in diesem Sommer Werke eines bekannten österreichischen Künstlers und knüpft damit an die Tradition ihrer großen Sommerausstellungen an. - Die Ausstellung „Curt Stenvert - Grafik, Malerei, Objekte" ist bis Ende August an jedem Wochentag von 9-12 und 15-18 Uhr und an den Samstagen von 9-12 h zu sehen. Curt Stenvert ist Wiener und arbeitet nach längerem Auslandsaufenthalt wie- der in Wien. Er studierte in der ersten Nachkriegszeit bei Güterslch und Wo- truba, beschäftigte sich aber nicht nur mit Malerei und Bildhauerei, sondern auch mit Theaterwissenschaft und kam bald zur Filmarbeit. Stenvert hat zwi- schen 1951 und 1972 einige erfolgreiche Filme, darunter einen mit dem österrei- chischen Staatspreis aus;geze:chneten Do- kumentarfilm und einen bei den Film- festspielen in Venedig gezeigten Experi- mentalfilm gemacht. Stenvertfilme wa- ren bei der Biennale und bei Filmfest- snielen in Edinburgh und Berlin zu se- hen. Sein „Programm" reicht vom Spiel- film bis zum Kunstfilm. Als Maler hatte Stenvert die erste Per- sonalausstellung im Jahre 1949 im neu- en Rathaus in Wien. Er ha inzwischen in Düsseldorf, Berlin., Zürich, Brüssel, auf der Biennale in Venedig, in Triest, bei der Weltausstellung in Montreal, in Paris. Mailand, Frankfurt, Padua, Rom, Turin., Darmstadt, Kopenhagen, Norr- könping, Freiburg. Basel, München, Ge- nua, Köln und Bologna ausgestellt und sich an rund 50 Ausstellung beteiligt. - Ueber Stenverts Werk ist eine reiche Bibliographie erschienen, die ihn als ei- nen der führenden Männer der österrei- ch is(-hen. Kunstszene kennzeichnen. 1970 wurde Stenvert Dozent für Objektkunst an der Staatlichen Hochschule für Bil- dende Künste in Kassel. 1971 an der Staatlichen Akademie in Karlsruhe. In seiner ersten Arbeitsphase lieferte Stenvert dem Surrealismus angenäherte Zeichnungen und versuchte eine Syn- these von Kinetismus, Kons:ruktivismus. Futurismus und Kubismus, er schuf 1947 die ersten ‚.Obiekte", beschäftigte sich intensiv mit dem Bewegungsproblem und seiner Darstellung. Dies führte ihn zum Film, wobei zuerst der erste Nach- kriegsexperimentalfilm „Der Rabe" - nach E. A. Poe) entstand. Nach einer vor- wiegen.d dem Film gewidmeten Phase wurde das Filmreauisit zum autonomen künstlerischen. Ausdrucksmittel, insbe- sondere die Obiektgrunpe .Menschliche 5.il:uatjon" wurde zu szenischen. Tnszenie... runcen. 1965 veröffentlichte Stenvert da ..Manifest 1 der Funktic.neiien. Kunst des 21. Jahrhunderts". 1966 wurde er di,r-h die Nominierung zur Biennale in Venedig erstmals international aner- kannt. Ausstellungseinladungen waren die Folge, tenver't schuf die erste windbewegte Bewegungsplastik für eine Schule in Wen und beschäftigte sich mit theoreti- schen Arbeiten zur Weiterentwicklung der Funktionellen Kunst in Richtung Malerei und Film. 1971 erschien als Zu- sarnmenfassung das „Manifest 2 der ky- bernetischen Malerei der Funktionellen Kunst des 21. Jahrhunderts". In der Galerie bei Infeld sind mehrere Bilder dieser Arbeitsphase, in der die Begegnung zweier Menschen mit Dar- stelli.ing des Ablaufes ihrer körperlichen Bewegung und der phasenweisen Sicht- barmachung von körperlichen und seeli- schen Reaktionen innerhalb der gebil- de:en kybernetischen Regelkreise domi- nierend sind. Auch das betonte Hinwen- den Stenverts zur Schönheit in der ky- bernetischen Darstellung in einer näch- sen Phase ist klar zu erkennen. Parallel Durch das Tiroler Abfallbeseitigungs- gesetz 1972 soll erreicht werden, daß die Beseitigung von Müll in den Gemeinden geordnet und in einem klaren gesetzli- chen Rahmen erfolgt. Schon knapp nach Inkrafttreten des Gesetzes befaßte sich cie Konferenz der Bürgermeister des Bezirks Kitzbühel mit dem Problem, wo-. bei Interesse für eine gemeinsame An- lage nach dem Muster der Rottedeponie in Pill bei Schwaz bestand. Auf Anfrage erklärte sich eine Reihe von Gemeinden bereit. einem Verband beizutreten, wenn a1e Details geklärt sind. Im Dezember l:';173 ersuchte die Bürgermeisterkonfe- renz die Bezirkshauptmann schaft, Stand orte für eine cemeinsame Anlage zu su- ch en bzw. Kostenbetrachtungen anzu- sTellen.. Im Rahmen der Raumordnung wurde ein Fachkon.zeot für die Abfallbeseiti- gung in. Tirol erstellt, wobei man. sich f'r Müllverrott,un c in dezentralisierter Form aussnrach. Diese Form ist auch durch die ceogranhischen Gegebenhei- en bedingt. Der Streit der Experten, ob zu den analytischen Bildern entstehen nun synthetische Bilder. 1974 erhielt Stenvert für das Litho „Junge hört bel- len und stellt sich Zwergpudel vor" beim Oesterreichischen Graphikwettbewerb in Innsbruck den 1. Preis. Heuer erscheint eine Monographie über das Werk Sten- verts von Marzio Pinottini in Turin. Die Ausstellung in Kitzbühel ermög- licht dem heimischen Kunstfreund und dem Fremdengast eine Begegnung mit einem der namhaftesten Künstler Öster- reichs in den letzten Jahrzehnten. Sten- verts „handwerkliches Können" ist sehr bald zu erkennen, ebenso sein ehrliches Bemühen in jeder Form der Darstel- lung. In Stenverts Werk ist nichts Markt- schreierisches, Gekünsteltes, Erzwunge- nes. Stenvert öffnet den Zugang zu sei- nen Werken mit einem knappen, klar verständlichen Hinweis, der deutlich macht, daß er mit dem Thema gerungen hat. Stenvert arbeitet mit den Mitteln, die die bedeutendsten Künstler vor Jahr- zehnten anwandten, um.Aussagen aus un- serer Zeit zu machen. Er bindet sich freilich nicht daran und hat frühzeitig expermientiert, sowohl im Film als auch in der bildenden. Kunst. Seine ..Obie'kte" sind nicht Anhäi fu neen von Materia- lien. die dem Künstler den Ruf sichern. modern zu sein, sondern klar konzinier- te. aussagekräftie Werke. Leider sind in Kitzbühel nur einige Kleinnbiekt.e aus- gestellt. Die Gesamtschau in der Galerie hei Infeld ermöglicht aber, sich über Stenvert und seine Stellung eine klare Vorstellung ZU machen. Und das ist viel mehr, als es dem Interessenten bei man- r'Her vielgerühmten Ausstellung gelingt. Desweon solife man die' Stenvertausstei- lun.g bei Infeld gesehen haben. w. man Müll verbrennen oder verrotten soll, dauert an, eine Vorentscheidung war notwendig, sie fiel zugunsten der regionalen Rottedeponie aus. Das Kon- zept im Rahmen. der Raumordnung sieht eine gemeinsame Anlage für die Bezirke Kufstein. und Kitzbühel im Raum Wörgl vor. Es wurden zwei Standorte ausge- wählt und überprüft, vor allem auch Ii in.sich.tlich des Gewässerschutzes und des Landschaftsschutzes. - Für beide Standorte - Kundl und Wörgl-Söli Leu- kenthal - wurden von Firmen konkrete Angebote gemacht. Im Auftrag des Landes überprüften die Rez.irkshauotmannsch aften die bestehen- den Müllplätze in den einzelnen Ge- meinden.. Die Uebersicht über den Be- zirk Kitzbühel zeigt, daß von 11 Plätzen zwei gut geeignet sind, zwei für einige Zeit tragbar erscheinen und zwei eine echte Gefahr darstellen, weil sie' direkt an Bächen liegen und eine Bedrohung des Wasserhaushaltes mit sich bringen können.. Die restlichen Mülinlätze sind keine Lösungen für längere Zeit. Auf je- . . 1, Mu d'4'lltibf uer emzuqe eiir mit ivckenlosem uhrsystem Gespräch mit Dr. Andreas Braun über die Chancen einer Rottedeponie für den Bezirk Kitzbühel.
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