Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 9. August 1975 den Fall aber sind Müllplätze langanhal- tende Eiterherde, die auch nach der Auf- lassung für den Wasserhaushalt noch ein Risiko darstellen und in ihrer Gefähr- lichkeit nicht abzuschätzen sind. Im Ver'- gleich zu anderen Gebieten liegt der Bezirk Kitzbühel mit seinen Müllplätzen noch günstig und ein akuter Zwang zum Handeln besteht für die Behörde derzeit kaum. Auf die Dauer gesehen ist es aber nicht denkbar, daß die örtlichen oder knapp überörtlichen Müllplätze bestehen bleiben können. Argumente für die Lö- sung des Problems sind: 1. Auftrag des Abfallbeseitigungsgeset- zes (derzeit nur teilweise entsprochen). Tiroler Raumordnungskonzept sieht eine Lösung durch eine gemeinsame An- lage für die Bezirke Kufstein und Kitz- bühel vor. Für regionale Probleme der Müll- beseitigung bieten das Landesbudget in Schwerpunktprogrammen und der Bund (Umweltschutzmittel) finanzielle Unter- stützung für ein regionales Projekt. Es muß anerkannt werden, daß der Bezirk Kitzbühel der einzige in Oester- reich ist, der lückenlos eine Pflicht- und Systemmüllabfuhr kennt u. vorschreibt. Die Gemeinden haben das Müllproblem vorderhand im Griff. Bei Realisierung einer Gemeinschafts- anlage mit dem Bezirk Kufstein behält der Bezirk Kitzbühel seine führende Po- sition, was nicht zuletzt als Werbeeffekt im Fremdenverkehr gesehen werden kann, abgesehen von der Begünstigung des eigenen Lebensraumes für die Be- völkerung. Die Rottedeponje ist eine sinnvolle Ergänzung zu Kläranlagen, denn dem verrotteten Material wird Klärgut zuge- fügt, was die Verrottung begünstigt und den Bau von Faultürmen erübrigt. Der Vorgang der Rottedeponie In der Pralimühle wird der Müll zer- kleinert und befeuchtet, dann, aufgelegt und ausgelagert. Es entwickelt sich eine Temreratur von 60 bis 70 Grad, es bil- den sich Bakterien, die den Müll hygie- nisieren, Er zerfällt in organische Sub- stanzen und kann ausgelagert, werden. Er ist weitgehend frei von giftigen Sub- stanzen und Krankheitserregern. Im Bezirk Kitzbühel besteht derzeit nur in der Stadt Kitzbühel eine General- kläranlage. in den übrigen Gemeinden herrscht ein gewisser Notstand. Eine cc- rneinsame Anlage einer Rottedenonje. wie sie derzeit für den Raum Wörgl vor- gesehen ist, brächte zwar eine Verteue- rung. aber auch eine weitestgehende Lö- sung für alle Gemeinden. Durch die Bezjrkshauntmann schart wurden die derzeitigen Kosten für die örtlichen Deiaonien und die Kosten bei Inansnru chnahme einer Rottedeponje er- hoben. Derzeit werden die wahren Ko- sten der Ablagerung nicht auf die Ge- meindebürger abgewälzt. Die Anb,ote von Firmen ergaben die erwartete Stei- gerung, weil eine Umladung des Mülls vom Kübel in Container notwendig wä- re. Das gesamte Problem der Abfuhr er- scheint noch nicht ausdiskutiert, insbe- sondere hegen die Gemeinden die Sorge, daß eine erhebliche Steigerung der Ko- sten eintritt, Möglich wäre es, durch einen Gemein- deverband im Bezirk weiter eine Depo- nie zu betreiben. Es wird von Sachver- ständigen zu prüfen sein, ob es sich da- bei nicht um einen wirtschaftlichen Non- sens handelt und schließlich die Kosten für beide Bezirke trotz der angestrebten Verbilligung steigen. Die Gemeinden haben bereits verschie- dene Zusammenschlüsse erlebt, die auf den ersten Blick eine bedeutende Ko- stenersparnis versprachen, dies aber doch nicht brachten (Bezirkskranken- haus, Staatsbürgerschaftsverbnde, Tier- körperbeseitigungsanlage und Sprengel.. hauptschulen). Die Vorbehalte der Ge- meinden gegen einen neuen Verband für die Abfallbeseitigung sind verständlich. Das vorliegende Modell sieht eine Ent- lastung der Gemeinden vor, die Ahfuhr und Verwertung auf Private überwäl- zen und sich einer vom Gesetz übertrage- nen Aufgabe entledigen können. Es kann die Privatwirtschaft belebt werden, ein Aufblähen der Verwaltung wird ver- hindert. Nicht zu übersehen ist die Gefahr, daß bei starker Kostensteigerung die wilde Denonle zunehmen könnte. Durch die exakte Handhabung des Gesetzes durch die Gemeinden sollte dies verhindert werden können. Unabhängig von einer Rottedeoonje wäre das Problem der Ab- lagerung von Alt- und Abbruchmaterial sowie des Gewerbemülls zu klären. Zu entscheiden wäre über die Zwi- schenlagerung in Containern in Sammel- stellen, deren Aussehen und die War- tung. Die Bürgermeisterkonferenz legte in ihrer letzten Sitzung klar, daß sie weiter an einer Gesamtlösung interes- siert ist. Es wird eine gemeinsame Be- sprechung mit dem Bezirk Kufstein ab- gewickelt, die An.bote werden diskutiert und Fachleute werden hinsichtlich des Ahfuhrproblems eingeschaltet. In allem ausschlaggebend ist die Kostenfrage. Es wird sich zeigen, ob in den zu gründen- den Verband die Gemeinden einzeln ein- treten oder sich die Gemeinden des Be- zirks zu einem gemeinsamen Entschluß durchringen können. Nicht zu übersehen ist. daß derzeit viele Plätze bestehen, für die Verträge bestehen und die nicht au- genblicklich aufgelassen werden könn- ten.. Auf lange Sicht gesehen dürfte die Lösung des Müllproblerns durch ei- n(-n Gemeindeverband und die Errich- tung einer Rotte(-leeonje nach derzeiti- ger technicher Klarheit die beste, aber auch auf die Dauer billigste Lösung sein und ein. Umweltschutzbeitrag, der nicht hoch genug gewertet werden kann. Die landw, Schulen und Lehr- gänge im Schuljahr 1975/76 in Tirol A) Landw. Fachschulen für Burschen und II. Jahrgang Rotholz, Imst, Lienz, St. Johann i. T. November 1975 23. April 1976 B) Dreijährige landw, Fachschule 1mal 1. Jahrgang 8. Sept. 75 25. Juni 1976 II. und III. Jg. 3. Nov. 75 - 23. 4. 76 C) Landw, Haushaltungsschulen (8monatig) Rotholz, Irnst, Lienz, St. Johann i. T. 6. Oktober 1975 26. Mai 1976 D) Einjährige landw. Haushaltungs- schulen Breitenwang, Lienz, Steinach i. T., Landeck 8. Sept. 1975 - 25. Juni 1976 E) Zweiiähr. landw. Hauswirtschafts- schule St. Johann i. T. 9. September 1975 25. Juni 1976 F) Landw. Berufsschulen für Burschen und Mädchen 3. November 1975 - 18. März 1976 G) Aufbaulehrgang bzw. Betriebslei- terlehrgang Rotholz Teil: 1, Dezember 5 19. Dez. 76 Teil: 12. Jänner 76 bis 30. Jän. 77 H) Waldaufseherlehrgang in Rotholz Feber 1976 16. Juni 1976 Aufnahmebedingungen Für A), C) und F) landw. Fachschu- len für Burschen. landw. Haushaltungs- schulen in Rotholz, Imst. Lienz und St. Johann und landw. Berufsschulen - vollendetes 15. Lebensjahr. Für B). D) und E) - dreijährige landw. Fachschule, 1. Jahrgang, einjährige land. Haushaltungsschulen und zweijährige landw. Hauswirtsc'haftsschule - erfolg- reiche Erfüllung der 8. Schulstufe der Volksschule bzw. der Hauptschule. Für G) Absolventen der landw. Landes- lehranstalten und landw, Facharbeiter. Anmeldungen sind an die landwirt- schaftlichen Schulen unter Beischluß der Geburtsurkunde, des Staatsbürger-. schaftsnachweises und des Abgangszeug- nisses der allgemeinbildenden Pflicht- schule, zu richten. Für Waldaufseherlehrgang Anmeldun- gen an die Landesforstinspektion 6020 Innsbruck Bürgerstraße 36. Termin: 1. Oktober 1975, Lernbeihilfen: Für die Abdeckung der Kosten Unterkunft und Verpflegung - erhalten die Schüler und Schülerin- nen ausreichende Beihilfen im Rahmen der gesetzlichen Schul_ und Heimbeihil- fen. Schülern und Schülerinnen, für die das Schul- u. Heimbeihilfengesetz nicht zutrifft, werden Beihilfen aus Landes- mitteln gewährt.
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