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r W E L T 1 rri ') A 1Q7r. Kitzbüheler Anzeiger Seite Die Aufgabenbereiche von Landesrat Huber in der Tiroler Landesregierung Wie bereits berichtet, wurde der Waid- ringer Kaufmann, Bezirksobmann der Bezirksstelle Kitzbühel der Tiroler Han- delskammer, des Ö sterr. Wirtschaftsbun- des irtschaftsbun_ des und der OeVP, Komm.-Rat Ciristian Huber in die Tiroler Landesregierung berufen und übernahm das Wirtschafts- referat. Bei der am 15. Juli abgehaltenen ersten Regierungssitzung wurden die Aufgabenbereiche der einzelnen Regie- rungsmitglieder festgelegt, wobei Lan- desrat Christian Huber folgende Regie- rungsgeschäfte zugeordnet wurden: Wirtschaftliche Angelegenheiten Diese umfassen im wesentlichen die ge- samte Wirtschaftsförderung, insbesonde- re auch die Förderung von Fremdenver- kehrsbetrieben, also die Zinszusrhußak- tion des Landes und jene gemeinsam mit dem Bund, die Komfortzimmeraktiofl, die privatzimmerverbesserungsaktion, den KleingewerbeförderUflgSfonds, Haf- tungsübernahmen im Rahmen der Tiro- ler Bürgschaftsgemeinschaft, allgemeine wirtschaftsfördernde Maßnahmen, Hilf s- und Förderungsmaßahmen für Klein- und Mittelbetriebe, die Förderung des Lehrlingswesens und des heiniatlichen Kunstgewerbes. Wirtschaftliche Landesvertidigting Diese umfaßt sämtliche Maßnahmen der Bevorratung sowie die Organisation der Wirtschaftslenkung und Bewirtschaf- tung für den Krisenfall. Preisangelegenheiten und Bewirt- schaftung Sie umfaßt die Vollziehung des Preis- regeiungsgesetzes, Preistreibereigesetzes und der Marktordnungsgeset2e. (Ein Beispiel aus diesem Bereich war die Ak- 44. Fortsetzung In Trient hielt der Zug bis es dunkel wurde. Dann ging es weiter nach Kai- donazo im Valsuganertal. Dort erhiel- ten wir die Munition und wir mußten erst schauen, wie die Gewehre zu laden waren. Wir erlebten hier die Feuer- taufe und gleich aus Rohren italieni- scher Schiffsgeschütze. Am Abend kam das deutsche Alper.korps mit einer 15- cm-Batterie, von schweren belgischen Pferden gezogen. Als wir in Wirti im Waldlager einen Hilfsnlatz errichteten, kamen ‚gleich ei- nige Marode, denen die ersten Grana- ten nicht behagten. Nun schickte unser Dr. Erhart einige zurück nach Trient. Als dies General Verdroß hörte, ver- tion zur Versorgung mit Treibstoff und Heizöl in der jüngsten Vergangenheit.) Angelegenheiten des Gewerbes und der Industrie sowie gewerblicher Rechtsschutz und das Bergwesen Hiebei hindelt es sich im wesentlichen um die Vollziehung der Gewerbeord- nung (Konzessionen, Gewerbeberechti- gungen, Nachsichtsansuchen, Gewerbe- strafen etc.). Weiters fällt u. a. hierher- ein der grenzüberschreitende Verkehr. Das Skischul-, Bergführer- und Hochgebirgsschulwesen Fachliche und Personalangelegen- heiten der gewerblichen, kaufmännischen und hauswirtschaftlichen Berufs- und mitt- leren berufsbildenden Schulen. Einkauf skontrollstelle Diese kontrolliert die Ausschreibungen und den Einkauf der Landesanstalten, Landeskrankenanstalten, Kinder- und Säuglingsanstalten. Angelegenheiten des Außenhandels setzte er Dr. Erhart zu einer anderen Einheit. Unser neuer Bataillonsarzt wurde Dr. Hellriegl. Als an diesem Vor- mittag einem jungen Schützen ein Schuß losging und die Kugel in die Nähe des Generals einschlug, durfte sich in seiner Nähe kein Schütze mehr aufhalten. In den nassen Schützengräben gab es viele Erkrankungen, aber nur die schwersten Fälle kamen nach Trient. Wir lagen bei Cima. Nach einer schwe- ren Beschießung durch 28-cm-Granaten italienischer Herkunft auf das Werk Werle wollte der Kommandant dieses Werk aufgeben. Er meldete dies nach hinten und zog mit dem Großteil der Werksbesatzung ab. Nur zirka 40 Mann Angelegenheiten aer gew. iviuuieii io. Rechtsangelegenheiten der Zivil- techniker und der Wirtschaftstreuhänder Aus dieser Zusammenstellung ist so- mit ersichtlich, daß die gesamte Wirt- schaftsförderung, inkl. der Fremdenver- kehrsförderung, in den Händen von LR Huber liegt. In diesem Zusammenhang sei bemerkt, daß der Bereich Fremden- verkehr in zwei Teile geteilt wurde: die Fremdenverkehrsförderung liegt bei LR Huber, die Werbung (Landeswerbung) und Angelegenheiten der Fremdenver- kehrsverbände liegen bei LR Dr. Bas- setti, der ja mit dem Finanzreferat al- lein das wesentlich kleinere Referat zu betreuen gehabt hätte und daher einen Teil des Fremdenverkehrssektors (Lan- deswerbung und Fremdenverkehrsver- bände) sowie des Außenhandels (Accor- dm0) übertragen erhalten hat. Landesrat KR Christian Huber hat al- so ein sehr umfangreiches Referat über- nommen, was auch der Grund dafür ist, daß er gegenwärtig in Kitzbühel keine Sprechtage abhalten kann. Dies soll je- doch nur für eine kurze Zeit der Ein- arbeitung gelten. Ab dann wird Landes- rat Huber monatlich einen Vormittag für einen Sprechtag im Bezirk Kitzbühel reservieren und es ist vorgesehen, daß dieser jeweils am ersten Freitag im Mo- nat in Kitzbühel stattfindet. Der Termin des ersten Sprechtages wird im „Kitz- büheler Anzeiger" verlautbart werden. Dies bedeutet jedoch nicht, daß der Be- zirksobmann der Handelskammer, des OeWB und der OeVP gegenwärtig nicht ereichbar ist. Vielmehr stehen die Be- 7irksstellen der Handelskammer, des Oesterr. Wirtschaftsbunds und der ÖVP ern in allen Angelegenheiten zur Ver- fügung. es werden von dort drinende Angelegenheiten Landesrat Huber zu- geleitet. mit zwei Fähnrichen, einer davon war Luis Trenker, blieben und schossen aus allen Rohren und hielten das Werk, bis ein neuer Kommandant mit der alten Besatzung wieder einrückte. Bald darauf wollte auch der Kom- mandant von Lusern die Stellung auf- geben und ließ sogar die weiße Fahne hissen und so wurde auch dieser Kom- mandant ausgetauscht. Die weiße Fahne holte der Feuerwerker aus Kössen, Wildbichler, herunter. Ohne diese bei- den Werke wären wir Standschützen aufgerieben worden. Am 29. Juni 1915 nahm der Italiener ein Grabenstück. Wir verloren dabei 3 Kameraden, fünf wurden verschüttet. Es waren Fieberbrunner und Waidrin- cer Standschützen. Bis zu diesem Tag hatten wir trotz vieler Beschießungen außer einigen Verwundeten keine To- ten. Da die deutschen Geschütze den ita- lienisch en Panzerwerken nicht viel Schaden konnten, brachte man zwei große Mörser, Kaliber 30,5 cm, in Stel- Kitzbüheler Bezirkschronik 1899-1974 Das Standschützenbataillon Kitzbühel im Felde Von Adam Pichler, Sanitätsunterjäger, Tischlermeister in Ruhe, Kitzbühel, „Kitzbüheler Nachrichten", Jahrgang 1935
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