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Seite 26 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 27. September 1975 sungen. Eine Strophe: In seinem Bauche schafft ein Feuer, Das schwarzen Qualm zum Himmel treibt, Ein Bild scheints von dem Ungeheuer, Von dem die Offenbarung schreibt. Peter Rosegger erzählt in seinen Ju- genderinnerungen „Als ich noch der Waldbauernbub war" von seiner ersten Fahrt auf der Eisenbahn mit seinem Pa- ten. Dieser hatte Angst. „Behüt uns der Herr, daß wir das Teufelszeug anschau- en. Es ist alles Blendwerk." Noch mehr haben sich Witz und Kari- katur über den Dampfwagen herge- macht. Die „Fliegenden Blätter", der „Wiener Figaro", der „Kladderadatsch", die englische Wochenschrift „Punch" ha- ben uns manches in Wort und Bild über- liefert. Schon der Engländer George Ste- phenson (1781 bis 1848), der Begründer des Lokomotivbaues und des Eisenbahn- wesens, war in guter Stimmung, als er gefragt wurde, ob es nicht gefährlich sei, wenn der Eisenbahnzug mit einer Kuh zusammenstoße. „Bad for the train?" meinte er. „No, but very bad for the cow." Da hielt einmal ein Lokal- bahnzug auf der Strecke an. Der Zugs- führer fragt den Lokomotivführer: „Was ist los?" „Kuh auf Gleis." Die Kuh wird verjagt und der Zug fährt weiter. Es dauert nicht lange und der Zug bleibt wieder stehen. „Was ist dann schon wie- der los?" fragt der aufgeregte Zugsfüh-. rer. „Kuh auf Gleis." „Schon wieder eine Kuh?" „Nein, die gleiche." Aus dem Jahre 1849 wird erzählt: Vor einer Wirt- schaft sitzen ein paar Bürger und der Pfarrer, der die große Erfindung des 19. Jahrhunderts, die Wirkung der Dampf- kraft erklären will, die die Maschine in Bewegung setzt. „Ja, Herr Pastor, ihr könnt sagen, was ihr wollt, ein Pferd sitzt doch drin." Auch die Karikatur schießt üppig ins Kraut. Dem Künstler bot sich eine Menge Stoff für humoriges Zeichnen, auch Aerger und Zorn wurde abreagiert. Wie eine Photographie aus dem ersten Weltkrieg zeigt, kann die Lokomotive selbst sogar im Unglücke noch ein groteskes Gesicht zeigen. Eine aufgerissene Schiene wurde vom Rost der Feuerbox erfaßt, fuhr durch die Feuerung, sucht einen Ausweg durch die Feuertür und strebt himmelwärts weit über das Dach hinaus. Die nüchterne Elektrolok verbirgt ihre gewaltigen Kräfte hinter einem eiser- nen Panzer und läßt wenig Anreiz übrig für Witz und Karikatur. Ganz anders der Jubiläumszug von Wörgl bis Saalfelden. Musik, Gesang, Heiterkeit zum Ueber- schäumen. Ein uniformierter Funktionär war so großartig anzuschauen, daß ein Zuschauer die Meinung vertrat, er könn- te ruhig der ledige Sohn Kaiser Franz- Josephs sein. Um es nocheinmal zu sagen, ein wirk- liches Volksfest. Sebastian 5 e i s s 1 Rudi-Lindebner-Gedächtnis. turnier des Tennisclub Kitzbühel brachte guten Sport und viele Uberraschungen Eigentlich war das 1. Rudi-Lindebner- Gedächtnisturnier des Tennisclub Kitz- bühel als Seniorenveranstaltung für den gesamten Bezirk Kitzbühel gedacht und auch so ausgeschrieben. Doch von den eingeladenen Klubs in Hopfgarten, We- stendorf, Brixen, TC Fuhs-Brixen, Kirchberg, Oberndorf, St. Johann, Going, Kirchdorf, Erpfendorf, Kössen, St. Ulrich und Fieberbrunn kamen außer aus Kitzbühel nur Teilnehmer des TC Fuhs nach Kitzbühel. Dies bedauerte denn auch Vizepräsident Küchenmeister bei der anschließend an das letzte Finale abgehaltenen Preisverteilung, doch bleibt zu hoffen, daß in den kommenden Jah- ren verstärkt von dieser Möglichkeit, im Bezirk ein offenes Turnier zu spielen, Gebrauch gemacht wird. Anreiz sollte vielleicht auch der von Vizepräsident Ernst Hinterseer gestiftete wertvolle Goldpokal, der als Wanderpokal ausge- schrieben ist, sein. Die in drei Klassen - AK 1 (35 bis 45 Jahre), AK II (über 45) und Doppel ausgetragene Veranstaltung brachte aus- gezeichneten Tennissport und war auch nicht arm an Ueberraschungen. Beson- ders auffällig die vielen harten Drei- satzkämpfe, Sätze die erst im Tie-break entschieden wurden oder 7 :5 respek- tive 8 :6 endeten, was für den Einsatz und Kampfgeist der Teilnehmer spricht. In der Altersklasse 1, also bei den Jün- geren, gab es zwar zum Abschluß den erwarteten Finalsieg des oftmaligen Kitzbüheler Stadtmeisters, Tiroler Mei- sters und Auswahlspielers Harald Höck, doch mußte er schwerer kämpfen als im lieb war. Besonders im Endspiel ge- gen Ernst Hinterseer hing sein Erfolg an einem seidenen Faden. Mit 2 : 6, 7 : 6, 7 : 5 besagt bereits das Ergebnis alles. Höck war über Dr. Grosch, Hans Czappek und Heinz Schweizer ins End- spiel gelangt, Hinterseer hatte Wagner, Hans Hölzl und Anderl Molterer elimi- niert. In der AK II feierte Pepi Bodner nach dem Gewinn der Seniorenklasse bei den Stadtmeisterschaften seinen zweiten Turniererfolg binnen weniger Tage und wurde damit als erster Gewinner des Goldpokals, den er nun ein Jahr behal- ten darf, belohnt. Diesmal traf er nach Vorrundensiegen über Pepi Stockklausner und Leo Wör- götter im Endspiel auf Fr'eddy Herrgott, der ihm, wie zwei Wochen vorher Ing. Kiesler, einen harten Drei-Satzkampf lieferte. Mit 6 : 2, 3 : 6, 6 : 2 ging der Sieg an Bodner. Herrgott war über Wolf- gang Jöchl, F. Uebler und Ing. Kiesler ins Finale gekommen. Im Doppelbewerb, in dem beide Klas- sen zusammenspielten, siegten US-Ur- lauber Anderl Molterer und OeSV-Mas- seur Hans Czappek. Sie besiegten zu- nächst Jöchl-Fuhs (in der ersten Runde hatten sie ein w. o.) und im Semifinale Herrgott-Fabi und blieben im Endspiel über Harald Höck-Ing. Mantl erfolg- reich. Die TC Fuhs-Brixen-Paarung Höck-Mantl war über Pankratz-Uebler, Bodner-Böck und Kiesler-Cordinier ins Endspiel vorgedrungen. Das zur Erinne- rung an den langjährigen Funktionär und Vizepräsident sowie Gründungsmit- glied des TCK abgehaltene Turnier war ein voller Erfolg und bestimmt werden in den kommenden Jahren auch Spieler anderer Vereine am Rudi-Lindebner- Gedächtnisturnier um den Goldpokal teilnehmen. Das Berufsförderungsinstitut veranstaltet im Herbst 1975 folgende KURSE: Kaufmännisches Rechnen Einführungskurs Kursbeginn: 15. Oktober 1975, Kursdu- er: 20 Unterrichtsstunden, Kurstage: Mittwoch, 19-21 Uhr, Kursgebühr: 5 210.— S, für Gewerkschaftsmitglieder: S 150.—, Kursort: Kitzbühel, Vortrags- saal der Arbeiterkammer-Amtsstelle in der Gerbergasse 11. Diktandenseminar Eintägiges Seminar, Termin: Samstag, 18, Oktober, Seminardauer: 10 Unter- richtsstunden, Kursgebühr: S 100.—, für Gewerkschaftsmitglieder 5 70.—, Kurs- art: Kitzbühel, Arbeiterkammer-Amts- stelle, Gerbergasse 11. Kurse der Handelskammer Kitzbühel Maschinschreiben Beginn: 22. September um 18.30 Uhr, Dauer: 40 Stunden, 2 Abende wöchent- lich, Beitrag: 400.— Schilling, Ort: Kfm. Berufsschule. Stenokurs Beginn: 23. September, Dauer: 30 Stun- den, 2 Abende wöchentlich, Beitrag: 5 350.—; Ort: Kfm. Berufsschule. Schaufensterdekoration Beginn: 29. September, 8.30 Uhr, Dauer: 1 Woche, Montag bis Freitag, ganztägig, Beitrag: 5 850..—. Vom Karwendelmarsch Am Sonntag, 14. September beteilig- ten sich starke Abordnungen von Berg- läufern und Marschierern aus unserem Bezirk am Karwendelmarsch des Tiro- ler Skiverbandes. Start in Scharnitz zum Z:el in PertLsau am Achensee, das ergibt eine Streckenlänge von zirka 56 Kilo- metern. Sieger wurde zum drittenmal hinterein- ander Rudi Berger aus Oberndorf, dies- nander Rudi Berger aus Oberndorf, dies-
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