Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 11. Oktober 1975 von den Einnahmen des österreichischen Fremdenverkehrs, 1974 nur mehr zu 63,7 Prozent.) Man kauft preisbewußter, man spart. Die Konkurrenz drückt, und es bedarf aller Anstrengung, um mithalten zu können. Eine Bettenausweitung ist nur mehr im Rahmen Von Rationalisierungs- maßnahmen in bereits bestehenden Be- trieben vertretbar. Qualität hat Vorrang vor Quantität. Dies wurde auch von der Regierung erkannt und die Förderungsaktionen wie Komfortzimmer-Aktion, Bürges und ERP sowie das Gewerbestrukturverbes- serungsgesetz sind eine wertvolle Hilfe. Auf Grund des gewaltigen Anwachsens des Baukostenindexes (0 1963 = 100 1972 = 188,4 und Nov. 1974 - 274) und der Bankzinsen müßten jedoch auch hier die Mittel erhöht werden. Unsichere Wirtschaftslage, das Fehlen von Eigenkapital (ungünstige Steuerge- setze), der hohe Anteil des Fremdkapi- tals am Gesamtkapital und hohe Zinsen machen es den Betrieben schwer, die notwendigen Investitionsvorhaben durchzuführen. Der Wegfall der Hinzurechnung von Dauerschulden und Dauerschuldzinsen zum Gewerbekapital bzw. Gewerbe-Er- trag ist daher eine wichtige Forderung der Fremdenverkehrstreibenden, -Die weitere Einhebung der Investitionssteu- er ist unverständlich. Der Plan von Finanzminister Hannes Androsch, die Mehrwertsteuer ab 1. 1. 1976 zu erhöhen, ist ein Hohn, wenn man andererseits immer wieder Beteue- rungen hört, daß Preisstabilität und Ar- beitsplatzsicherung Hauptforderungen aller Parteien sind. Der Staat verlangt von den Betrieben Preisdisziplin, er- höht aber selbst fortlaufend die Anga- ben und Steuern und fordert soziale Jahr Personen 1900 2420 1901 2795 1902 2715 1903 4055 1904 4844 1905 4919 1906 5228 1907 5252 1908 5617 1909 5607 1910 5084 1911 5408 1912 5616 1913 4235 Die höchste Besucherzahl wurde so- mit im Jahre 1908 mit 5617 Personen erreicht. Die größte Zuwachsziffer zeigt das Jahr 1903 und die größte Verminde- rungsziffer 1913. Kitzbühel. Graf Hugo von Lamberg gestorben. Auf dem Ansitz Schloß Kaps ist letzten Samstag (11. Oktober 1913) Hugo Emil Reichsgraf von Lamberg, k. u. k. Rittmeister a. D. etc., Großgrund- Erleichterungen für Arbeiter und Ange- stellte, mit denen man sich vor der Wahl brüstet. Diese müssen jedoch von-- Arbeitnehmer orn Arbeitnehmer selbst, durch die enorm hohen Lohnnebenkosten, und vom Un- ternehmer bezahlt werden, nach dem Motto „der, Tüchtige soll bestraft wer- den." Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer ist nicht mehr vertretbar. Die Extras, be- sonders die Getränke, sind in Oester- reich sehr teuer, dank einer ungeheuer- lichen Besteuerung. Einige Zahlen zum Vergleich: Bier: Oesterreich 33,5, Italien 12,3, BRD 15, Schweiz 5,8 Prozent. Wein: in Oesterreich 26,5, BRD 9,9-17,4, Italien 5,7, Schweiz 2,2 Prozent. Aber nicht nur, daß der Unternehmer mit großen Steuern belastet ist, er sieht sich auch mit einer Papierflut konforn_ tiert, die viel Zeit verschlingt, die anson- sten produktiv verwendet werden könn- te. Außerdem ist das Steuersystem so kompliziert, daß es für den Normalbür- ger unverständlich geworden ist. Es wä- re doch für alle bedeutend einfacher (für Betrieb und Staat) und sicherlich Ich habe die ehrenvolle Aufgabe er- halten, mit Ihnen, sehr verehrte Fest- gäste, einen kurzen Streifzug durch die geschichtliche Vergangenheit anzu- treten und darf damit beginnen, daß wir uns hier in dieser einsamen und romantischen Bergwelt inmitten eines großen ehemaligen Bergbaugebietes be- finden, das durch Jahrhunderte hin- durch dem gesamten Pillerseegebiet in wirtschaftlicher Hinsicht seinen Stern- nel aufdrückte. Die Entwicklung Fie- berhrunns ist mit dem Bergbau .‚Gebra besitzer. im Alter von 60 Jahren nach langem, schwerem Leiden sanft ent- schlummert. Die irdische Hülle des Verblichenen wurde am Montag 13. Oktober unter großer Trauerfeierlichkeit zur gewei Ii - ten. Erde bestattet. Die Einsegnung der Leiche fand in der Schloßkaoelle zu Kans statt, wo sich auch dann der fast endlose Trauerzug formierte. In dem- selben befanden sich außer den schmerz- cehei eten Angehörigen zahlreiche ade- lige Verwnndt u. a. Reichsgräfin Mar- tha von Larnberg-Evnatten, Gemahlin des Sohnes des Verstorbnen dann arä- fin Anna von Lamberg. Komtesse Gigei vor Lamberg, die Herren Grafen Josf und Funen von Lamberg. k. u. k. Cc- neral Baron Karovin.skj usw., ferner 71hlreiche Trauereäste aus den verschie- denen Ständen Kitzbühels. Denutatio- ren der FeuerweHr und des Veteranen- Vereins von Kirchdorf mit Fahnen. Dc- rutationen und Korporationen hiesiger Vereine usw. Graf Hugo Larnberg war ein hochge- auch billiger, hier vermehrt Pauschalie. rungen bei den kleinen Mittelbetrieben und Kleinbetrieben vorzunehmen. Von Förderungsmaßnahmen des Bun- des für den Fremdenverkehr müßten auch die Fremdenverkehrsgemeinden bteiigt werden. Um unsere Stellung im FVK zu halten, bedarf es nicht nur guter Quartiere, sondern auch einer gu- ten Infrastruktur im Ort. Für die kurze Zeit der Hochsaison muß genug Wasser, eine funktionieren- de Kanalisation und genug Strom vor- handen sein. Schwimmbäder, Bergbah- nen, Sportstätten, Wanderwege und Schlechtwettereinrichtungen sind bereits selbstverständliche Forderungen der Gä- ste, die jedoch die Finanzkraft der mei- sten Gemeinden überschreiten. Was wir verlangen, ist eine positive Einstellung der Regierung zu den Pro- blemen des Fremdenverkehrs. - Keine Vorzugsstellung, aber auch keine Be- nachteiligung zu anderen Wirtschafts. zweigen ist unsere Forderung. - Ge- wünscht wird eine Anerkennung unse- rer Leistung, damit uns die Freude an unserer Arbeit nicht genommen wird. —Lannern" - wie sich dieses Gebiet hier nennt untrennbar verbunden. Auf Grund von verschiedenen alten Unterlagen kann man annehmen, daß bereits während der vorrömischen und römischen Zeit - also zu einer Zeit, wo das Pillerseetal selbst noch gar nicht besiedelt war - die Erzsuche Von der Kelchalpe, also vom Kitzbühel/Aur- acher Gebiet aus, weit über die Was- serscheide hinweg, tief in das Piller- seegebiet hinein, ausgedehnt wurde. Ur- alte Ueberreste dieses frühen Berg- bildeter, wohltätiger Mann, der außer- ordentlich viel Gutes tat und oh seiner Güte und Leutseligkeit eine bekannte hochgeschätzte Persönlichkeit, weshalb sein leider zu frühes Hinscheiden hier allgemein beklagt wird. Mit besonderer Vorliebe förderte er die Pferdezucht und Landwirtschaft In dieser Richtung war er auch als Präsident des 1. Nord- tiroler Trabrennvereins durch eine Rei- he von Jahren tätig; gleichso förderte er auch den hiesigen Verschönerungs- verein seit seinem Bestände in beson- ders ergiebiger Weise und widmete mit größtem Interesse auch den verschieden- sten anderen Vereinen patriotischen und gemeinnützigen Charakters sein ge- schätztes Wohlwollen. Desgleichen war er all seinen Untergebenen gut und herablassend, so daß sie ihm mit treuer Anhänglichkeit dienten. Die zahlreichen Blumenspenden. die den Grabhügel über dem Sarge mit dem teuren Verblichenen deckten, gaben beredtes Zeugnis von der allseitigen Verehrung, die Herr Graf Lamberg im Volke genossen. Ansprache von Postmeister Leopold Mellitzer anläßlich der Einweihung der wiederaufgebauten St. Daniel-Kapelle am Gebra
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