Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 18. Oktober 1975 Zum 30. Jahrestag der Wiedereröffnung des Klosters in Kitzbühel Mutter Th. natürlich die Hilfe der an- deren. Es müssen Schwestern ausgebil- det werden, Häuser gebaut, die Armen ernährt, gepflegt, betreut werden; dazu sind Geld, Medikamente usw. notwen- dig. Ich bitte Sie daher um eine groß- herzige Spende auf das Kto. 0000-008425 bei der Sparkasse der Stadt Kitzbühel (Mutter Theresa). Herzlichen Dank. Erste-Hilfe-Vollkurs in Kitzbühel Die Bezirksstelle des Roten Kreuzes führt in Kitzbühel einen 16 Stunden umfassenden Erste-Hilfe-Kurs durch. - Der acht Abende dauernde Kurs wird von Hugo Heidegger geleitet. Erster Kursabend ist Dienstag, 21. Oktober, 20 Uhr, in der Knabenhauptschule Kitz- bühel, Eingang bei der Schulwartwoh- nung (Traunsteinerweg). - Aerztlicher Betreuer des Kurses ist Dr. Weitlaner. Der Kursbesuch ist kostenlos, die Be- völkerung wird zur Teilnahme herzlich eingeladen. Betriebsschluß bei der Hahnenkammbahn Die Sommersaison neigt sich auch tei den Bergbahnen dem Ende zu. Für die Nachsaisonurlauber und die heimischen Bergwanderer und Ausflügler ist die Hahnenkammbahn noch bis einschließ- lich Sonntag, 26. Oktober geöffnet. Bis zu diesem Zeitpunkt gilt der begünstig- te Sommertarif. Die Hahnenkammbahn verkehrt von 8-12 und nach der Mit- tagspause Von 13-17.30 Uhr. Planfahr- ten sind stündlich, Zwischenfahrten sind bei Bedarf zur halben und zur Viertel- stunde. Einladung an die Chronisten Die Arbeitsgemeinschaft Tiroler Chro- nisten im Tiroler Kulturwerk ladet alle Chronisten des Bezirks Kitzbühel herz- lich ein, an einer Aussprache und Schu- lung teilzunehmen, die am Samstag, 25. Oktober ab 9 Uhr in der Handelskam- mer in Kitzbühel stattfindet. Die Ein- ladung richtet sich an die Chronisten der Gemeinden, Körperschaften und Vereine sowie an Privatchronisten und alle, die Ortsbildchroniken oder Stoff- sammlungen anlegen. In der Aussprache wird das Ausstel- lungswesen hinsichtlich der Chroniken im Bezirk besprochen, danach beschäf- tigt sich die Tagung vornehmlich mit der Praxis der Chronikarbeit. Eine Ge- meinde- und Schützen- oder Feuer- wehr- oder Musikchronik haben im Grundsätzlichen viel miteinander ge- meinsam. Die Tagung bietet Gelegen- heit, die bisherige Arbeit im gleichge- sinnten Kreis zu zeigen und von kom- petentester Seite, nämlich durch Lan- desarchivdirektor Hofrat Dr. Eduard Widmoiser, ein Urteil zu erhalten. Alle Chronisten sind zur Teilnahme an der Tagung herzlich eingeladen und gebeten, ihr Werk oder Ausschnitte dar- aus zur Präsentation und Besprechung mitzubringen. Vor 30 Jahren sind die Kapuziner in ihr aufgehobenes Kloster wieder zurück- gekehrt! Fünf Volle Jahre waren die Kapuziner in Kitzbühel von ihrem Haus und ihrer Seeisorgsstätte verbannt, die Kirche war unter anderem ein Möbellager, entweiht und verstaubt. „Am Rosenkranzfest, 7. Oktober 1945, wurden Kloster und Kir- che feierlich eröffnet", so berichtet de Klosterchronik darüber. Der erste Guar- dian ist erst am 25. Oktober nachge- folgt, denn er kam aus der Nazi-Ver- bannung von Heggbach und mußte zu- erst die verschleppten und gestohlenen Kirchengeräte zusammensuchen. - P. Guardian war begleitet vom Hochwür- digsten P. Provinzial selbst. Die Nach- kriegsklosterfamilie bestand aus fünf Patres. Zuerst mußten für die Klosterkirche die Gottesdienstzeiten festgelegt werden und zwar mit Absprache des damaligen Stadtpfarrers Josef Schmid. Das Klo- ster übernahm die Sonntagsmessen um 5.30 und 6.30 Uhr und um 16 Uhr hiel- ten die Patres eine Rosenkranzandacht. Als die französische Besatzung in Kitz- bühel weilte, erbaten sie vom Kloster eine 10-h-Messe, die ein eigener Feld- kurat hielt, dann aber vom Kloster übernommen wurde. Hiermit war wie- der ein Teil der ursprünglichen Messen- ordnung erreicht, denn in der ersten Klosterchronik des Jahres 1750 werden fünf Sonntagsgottesdienste in der Klo- sterkirche erwähnt: 5 Uhr und 5.30 Uhr ohne Predigt, um 6 Uhr die Konvent- messe mit Predigt und hernach eine vierte Frühmesse ohne Predigt; um 10 Uhr war eine Spätmesse mit Predigt in der Klosterkirche! Und dieselbe Auf- stellung scheint wieder in der Chronik von 1850 auf, also genau ein Jahrhun- dert später, geschrieben vom bekann- ten Guardian P. Severin, dem Erken- ner und Gönner des weltbekannten Künstlers Franz Christoph Erler. Da- mals zählte man in Kitzbühel und Um- gebung 2500 und 3000 Einwohner, wie das Stadtbuch 1 auf Seite 259 berichtet. Somit ist die Behauptung von Unkun- digen, daß das Kloster ursprünglich nur Frühmessen hatte, ganz falsch! Und ge- nau 100 Jahre später, also 1950, heißt es wieder in der Chronik von einer 10-Uhr-Messe im Kloster, allerdings „Franzosenmesse" genannt. Ein Unter- schied war doch, nämlich das Kloster hatte 1950 nur zwei Frühmessen, um 5.30 und 6.30 Uhr, und die sogenannte Franzosenmesse um 10 Uhr, und das in einer Zeit, da Kitzbühel bereits 7000 Einwohner hatte. Nun die Gottesdienstzeiten des Klo.. sters in den letzten 25 Jahren. Die Ge- wohnheiten o wohnheiten der Menschen haben sich gewandelt. Die Frühmessen waren nicht mehr gefragt, d. h. die Besucherzahl war sehr gering, auch heute noch in der einzigen 6-Uhr-Frühmesse. - Dennoch mußte das Kloster diese Frühgottesdien- ste beibehalten, um hl. Messen über- haupt zu haben. Die 10-Uhr-Messe der Franzosen mußte aufWunsch des Stadt- pfarrers auf 11 Uhr verlegt werden. -- Und so blieb es bis 1964! Dr. Kreuzer beantragte in Anwesenheit des Erzbi- schofs Dr. A. Rohracher und auf Wun- sche der Bauern und des Pfarrgemein- derates eine 8-Uhr-Messe im Kloster, um die Lücke zwischen den Frühmessen in der Klosterkirche und dem Haupt- gottesdienst in der Pfarrkirche zu be- heben. Dieser Wunsch wurde 1965 wie- der bekräftigt! Erst 1967, zum Antritt des neuen Pfarrers Danninger, wurden die Frühmessen vereinfacht und die 6- Uhr-Messe im Kloster eingeführt. Der Werdegang oder die Verschiebung des Gottesdienstbildes der Klosterkirche sah nun so aus: 6-Uhr-Frühmesse (veranlaßt von Pfar- rer Danninger). 8-Uhr-Konventmesse (gewünscht von Dr. Kreuzer und Erzbischof Dr. Roh- racher). 11-Uhr-Spätgottesdienst (verschoben v. Pfarrer Schmid und angeregt vorn Ordinariat Salzburg). 17-Uhr-Wintersajsonmesse durch 4 Mo- nate ergab sich aus der nachmittägi- gen Klosterandacht und aus der Not- wendigkeit einer Zwischenabendmes- se für die heimkehrenden Sportler, daher oft „Sportler-Messe" genannt. Der gute Besuch bewies, daß sich diese Abendmesse bewährt und wur- de daher von den Pfarrherrn gutge- heißen! Jetzt noch eine kurze Vorausschau in die Zukunft. Diese Gottesdienstzeiten gelten nun seit 1967, stufenweise von den letzten Pfarr- herren gewünscht und eingeführt. in diesem letzten Vierteljahrhundert ist die Einwohnerzahl von Kitzbühel um 1000 gewachsen (lt. Festschrift der Handels- kammer) und die Uebernachtungsstati stik deutet auf einen hohen Kirchen- besuch hin Im ganzen Bezirk Kitzbühel sind 10.000 Einwohner mehr und bis 1980 werden es 16.000 mehr sein, bis 1994 wird sich die Zahl verdreifachen, ausgegangen vom Stichjahr 1869. Diese Feststellungen und Tatsachen werden uns einmal vor ein einziges Problem stellen, wer dann noch die hierzu not- wendige Anzahl von hl. Messen besor- gen wird: Der Chronist des Klosters in Kitzbühel Quellennachweis: Stadtbuch 1, Fest- schrift der HK, Klosterchronik 1 von 1750, II von 1850 und III Von 1950, Ar- chivakten: Gottesdienste seit 1950.
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