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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 1. November 1975 und Clubs. Informieren Sie sich und kritisieren Sie, wenn Ihnen etwas nicht paßt. Tatendrang und kritische Ehrlich- keit sind Attribute der Jugend. Stellen Sie sie Ihrer Heimatstadt zur Verfü- gung. - Wir heißen Sie zur Mitarbeit herzlich willkommen. Mit der Verpflichtung übernehmen Sie auch Verantwortung. Wenn wir die Jungbürgerfeier heute am Nationalfei- ertag durchführen, so ist dies nicht die Sache eines Zufalls, sondern es steht ein Gedanke im Hintergrund! Dieser 26. Oktober soll alle Bürger unseres Vaterlandes an ihre Verantwor- tung gegenüber unserem Staat, gegen- über unseren Mitbürgern erinnern. Auf uns allen lastet die Verantwor- tung einen Staat zu haben, auf den wir stolz sein können, in dem wir gerne le- ben und indem es auch fürunsereNach- kommen noch lebenswert sein soll. -- Grundbedingung hiezu ist die Anerken- nung der Leistung und die Toleranz. Religiöse, politische, soziale und na- tionale Toleranz sollten die selbstver- Ptgbh1jeiec all LJrhtJteD - Geboren wurden: ein Robert dem Kraftfahrer Johann Langreiter und der Gattin, Gertaud geb. Vötter, Kirchdorf, Erpfendorf 76; eine Manuela der Kell- nerin Herta Deutschmann, St. Johann, Berglandweg 13; eine Daniela Caroline dem Handelsvertreter Johann Oberhau- ser und der Gattin, Hildegard geborene Stermitz, Arbeitslehrerin, Jochberg 350; eine Gabriele dem Metzger Jakob Leit-. ner und der Gattin, Josefine geb. Ha- selsberger, Elimau, Dorf 52; ein An- dreas dem Landwirt Georg Berger und der Gattin, Anna geb. Feiler, Kitzbühel, Ried Bichlach 23; ein Markus Josef dem Bauern Josef Geis1 und der Gattin, Ve- ronika geb. Huber, Fieberbrunn, Am Berg 21. - Getraut wurden: der Hilfstischler Johann Riedm.ann mit der Friseurin Katharina Klingler, beide Oberndorf i. T. 172; der Tankwart Winfried Klemt, Jochberg 410, mit der Schneidermeiste- rin Hannelore Gubisch, Jochberg 377. - Gestorben sind: am 23. Oktober die Hausfrau Josefa Tschoner geborene Lang, Virgen 29, Osttirol, 79 Jahre. Michael Burger zum Gedenken Völlig unerwartet verstarb knapp nach Vollendung des 74. Lebensjahres der Bergbahnpensionist Michael Burger. - Er wurde durch einen Schlaganfall mit- ten aus dem Leben gerissen. Eine große' Trauergemeinde gab dem geachteten Mitbürger das Geleit. Michael Burger kam zwar in Zell bei Kufstein zur Welt, stammte aber aus Kitzbühel und war sein Leben lang ein überzeugter Kitzbüheler. Er wuchs vor- wiegend zu Vordergrub auf, wohin sei- ne Mutter geheiratet hatte. Früh trat er in den Bahndienst,verließ ihn aber bald ständliche Grundhaltung jedes Men- schen sein, nämlich das zu gewähren, was er für sich selbst gewahrt haben will: freies, wertvolles Menschentum aus innerster Verantwortung für sich und für die Gemeinschaft. Als Mitbürger möchte ich an Sie zum Abschluß meiner absichtlich kurz ge- haltenen Rede eine persönliche Bitte richten: Vermeiden Sie jeglichen Fanatismus, kämpfen Sie für mehr Toleranz im täg- lichen Leben. Seien Sie tolerant zu al- lem, nur nicht zur Intoleranz. Bgm. Brettauer beglückwünschte die Jungbürger zum Beginn ihrer Selbst- verantwortlichkeit und lud sie zur Mit- arbeit im öffentlichen Leben ein. Es folgte das Gelöbnis der Jungbürger, ge- sprochen von Madlen Neumayr, die Uebergabe der Jungbürgerbücher so- wie Einlagen des Bläserquartetts der Stadtmusik und des Kolpingchors. Ab- geschlossen wurde die Feier mit der Bundeshymne und der Tiroler Landes- hymne. und mußte in der Folge das bittere Schicksal seiner Generation mitma- chen, als er Gelegenheitsarbeiten über- nehmen mußte und schließlich arbeits- los war. Früh trat er dem Katholischen Arbeiterverein bei und wirkte im Ge- sellenverein mit, der in den zwanziger Jahren eine rege Tätigkeit entfaltete. Michael Burger gehörte bald dem Vor- stand des Vereins an, der nach den Prin- zipien des Gesellenvaters Adolf Kolping wirkte. Als die Hausmeisterstelle frei wurde, übergab man sie Michael Bur- ger. Er heiratete die Jochbergerin Ma- ria Pletzer. Das Ehepaar wohnte mit der Tochter Herta in der Tiefparterre- wohnung im Kolpinghaus, mußte aber die Hausmeistertätigkeit wegen Erkran- kung der Frau aufgeben. Im Winter 1944 starb Frau Burger nach langem Leiden. Ende 1945 heiratete Michael Burger wieder und führte durch fast 30 Jahre mit der Wienerin Martha geh. Radinger ein vorbildliches Familienle- ben, das nun plötzlich enden mußte. Beruflich hatte Burger durch den Eintritt bei der Bergbahn im Jahre 1935 seinen Weg gemacht. Er war bis zum Uebertritt in den Ruhestand im Jahre 1967 als Kassier tätig und gehörte zur Stammannschaft" der Bergbahn. Als Pensionist stellte er sich dem Fremden- verkehrsverband als Wanderbergführer zur Verfügung und vermochte als Na- turliebhaber und begeisterter Wande- rer vielen Gästen die Schönheit seiner Heimat zu zeigen. Bis zuletzt blieb Michael Burger dem Kolpinghaus, in dem er mehr als 45 Jahre als Hausmeister und Mieter ge- wohnt hatte, und der Bewegung Kol- pings verbunden. Diese enge Bindung rührte aus der glücklichen Zeit, da er mit vielen gleichgesinnten Kameraden - Sepp und Toni Pichler, Peter Wie- ser, Hans Ueberall, Georg Huber und Arthur Dreier im damaligen Vereins- haus tätig war. Burger wirkte in den zwanziger Jahren mit den Genannten und manch anderen an den zahlreichen Aufführungen der Gesellenvereinsbüh ne mit, wobei er kleine und mittlere Rollen als Charaktertyp zu gestalten wußte. Der Herr des Lebens möge das Wirken von Michael Burger belohnen. Kaspar Haseisberger - 90 Jahre Am 23. Oktober 1975 vollendete der Musikveteran Kaspar Haselsberger in guter Gesundheit und geistiger Spann- kraft sein 90. Lebensjahr. Der Jubilar gehörte seinerzeit der Eisenbahnermu- sik an und nach deren Vereinigung mit der Stadtmusik auch dieser und zwar als Flügelhornist. Von den Oesterreichi- sehen Bundesbahnen erhielt Kaspar Haselsber'ger durch Reg.-Rat Köck ein Ehrengeschenk. Ebenfalls vom Kaiser- jägerbund Kitzbühel und Umgebung und von der Pfarre. Den vielen Glückwünschen schließt sich unsere Heimatzeitung, deren eifri- ger Leser der Jubilar ist, gerne an. Großer Bücherwechsel im Kolpinghaus Die öffentliche Bücherei im Kolping- haus Kitzbühel, die sich innerhalb kur- zer Zeit eine beachtliche Leserzahl si- chern konnte, ist durch das Bundes- staatliche Volksbildungsreferat in Inns- bruck an eine Wanderbücherei ange- schlossen. Dieser Tage verließen einige hundert Bände die Regale in Kitzbühel und wurden durch neuen Lesestoff er- setzt. Die Bücherei bemüht sich, für je- de Altersstufe und die verschiedensten Richtungen Stoff zu bieten und kann dies durch den nunmehr erfolgtenWech- sei in besonderem Maß. Die Bücherei im Kolpinghaus ist wei- terhin jeden Mittwoch und Freitag von 18-20 Uhr geöffnet. Die moderne Frei- handbücherei ist kostenlos zu benützen, fachliche Beratung erfolgt durch den Büchereieliter Anton Rieser.
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