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Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. November 1975 Ernst-Insam-Ausstellung in Innsbruck der groß gesehenen Form bedeutet- Insam ist Maler, für den seine Kunst Am 23. Oktober 1975 wurde von der sermaßen im gläsernen Turm den Emu- gleichzeitig Lebensvollzug ist. Inner- halb der „Wien Kredit"-Teilzahlungsbank in der tionen seiner beachtlichen farblichen stagnierenden künstleris:hen Verhältnisse, innerhalb eingefahrener Adolf-Pichler-Straße in Innsbruck eine Impulse hingegeben war— etwa auf der Kulte und individuellen Mätzcheii ist Ausstellung von Zeichnungen des Kitz- Linie der Cobragruppe basierend - der 1927 in Kitzbühel geborene Ernst büheler Malers Ernst 1 n s a m eröffnet, spontan damals wie jetzt, rein aus der Insam offen und entwicklungsfähig - Die einführenden Worte sprach der Prä- Emotion räumlicher und flächenbezoge- alles aber im Sinne seiner Identität. de- sident der Wiener Secession, Professor ner Gegebenheiten seiner Bildwelt ge- ren Verlust er nicht zu befürchten hat, Paul M e i s s n e r. Prof. Meissner sagte staltend - damals wie jetzt Spekulatio- weil ihm durch seine Veranlagung jene u. a.: nen und Systemen gleichgültig gegen- Fährnisse erspart sind, die der Intellekt „Am 25. März 1975 sah der Maler überstehend - findet plötzlich ein The- Künstlern auferlegt, dann nämlich, Ernst Insam gemeinsam mit 500 Millio- ma, das aus sich heraus ein neues Mo- wenn er dominant wird. nen Zuschauern im Fernsehen das drei ment in seine Gestaltungswelt herein- Ein ungeschriebenes Gesetz der bil- Stunden dauernde Finale des Parallel- bringt. Er entdeckt die Gestaltungskraft denden Kunst besagt, daß der Irhalt slaloms von Gröden. Man hat den He- des Schwarzweiß, der reinen Grafik und durch die Form getragen werden muß, roenkult abgeschafft, man hat sich Idole der zentral organisierten Form. In zahl- radikaler gesagt, daß die Form selbst geschaffen, denen gnadenlos auf dem losen Versuchen will er die Farbe ein- Inhalt ist. Gebiet des Sports, unter den extremsten beziehen; immer wieder erkennt er aber, Man müßte Insam zugestehen, daß er Bedingungen Leistungen abverlangt daß Farbe in diesem Thema die Aus- in diesen Grafiken Symbolwerte gefun- werden - in diesem Falle war die Pi- sage reduziert, den hat, die über das Thema hinaus ste künstlich vereist wobei Sieg oder Insam erkennt, daß er über seinen stellvertretend sind, verschnürte Bündel, Niederlage die Symptome des Verlustes eigenen Schatten gesprungen ist; er- als die die Menschheit immer wieder der nationalen Ehre und einer Kata- kennt, daß Vielfalt der Mittel jeder ihre Idole den Martern und der Ver- strophe bedeuten. Die Masse konsu- wirklichen Aussage entgegensteht, Re- nichtung preisgegeben hat. miert dies ebenso wie Weltraumflüge, duktion aber die Grundbedingung je- Paul Meissner identifiziert sich in ihrem Durchschnitt parasitär mit den Spitzenleistungen, konsumiert es ebenso wie die vom Korn- Der Nestor (Senior) der merz und der Industrie zu Gebrauchs- .0 gütern deklassierten Produkte aus den Tiroler Volkstanzer iubiliert Erkenntnissen aus Naturwissenschaften und Technik. Insam - selbst Skifahrer von einigen Graden - sieht also die oben erwähnte Uebertragung; und hier erfolgt bei ihm der Schluß vom Besonderen aufs Allge- meine. Er reagiert noch während der Sendung durch eine Reihe spontaner Zeichnungen, die Ausdruck des Protests gegen die Manipulation des Menschen sind. Was man in diesen Grafiken sieht, sind Rudimente, Rumpfhaftes, Schäde- liges, Gliedhaftes, unter der Schutzpak- kung durch den ungeheuren Streß der Leistungsanforderung Zerbrochenes. Und dieser Maler, der bis jetzt gewis- „Franzisci" wurde das Erz eingefüllt. Wie lange hat der „Bremsweg" be- standen? Um 1908 wurde begonnen, die Stüt- zen abzutragen. Daxer Toni, der Neu- hauser, hat das Holz gekauft und ab- transportiert. Aber Reste des Bremsberges hat man 1930 und 1931 noch gut gesehen! Ich sehe die Spuren des Bremsberges heute noch. Was war im Pochwerk im Wiesen- eckgraben. Was ist da passiert Dort sind große Erzklötze verklei- nert worden; alles war ja nicht „Derb- erz", reines Erz gewesen, das „taube' Material wurde ausgeschieden. Im Bre- cher wurde gebrochen, dann wurde sor- tiert in besseres, schlechteres und mitt- leres Erz. Im Wasser setzte sich das Erz zu Boden und der „Berg" blieb „übaschiech (oben). Dann war dies eine gut funktionie- rende Aufbereitung? In Innsbruck-Panzing beging der Pen- sionist Franz Jöchler in jugendlicher Rüstigkeit seinen 90. Geburtstag. Im Rahmen eines großen Tiroler Abends in Scharnitz war der Jubilar Gegen- stand herzlicher Ehrungen durch die Volkstanzgruppe „Die Eisacktaler", de- ren Ehrenmitglied der Joch, wie er all- gemein liebevoll genannt wird, ist. - Obmann Gottlieb Pletzer überbrachte die Glückwünsche seiner Gruppe, Bgm. Hans Neuner gratulierte im Namen der Gemeinde Scharnitz und der Fremden- verkehrsverbandsobmann Hubert Heiß sowie der Geschäftsführer des FVV Scharnitz Alt-NR Franz Schaber, über- Ja, es hat ganz gut getan. Das Gebäude ist ja in den dreißiger Jahren noch gestanden. Heute ist aber schon fast alles verwachsen. Wenn man hinkommt, sieht man kaum mehr et.. was. Es waren feste und schöne Gebäude. Na, wie war dann die neue Aufbe- reitung in der „Hütten" drunten? Die „Hütte" wurde 1915 gebaut, wie der Bergbau im Krieg wieder angefan- gen hat. Wann hat man bei der Kupferplatte und der Kelchalm wieder begonnen? Während des 1. Weltkrieges, im 15er- Jahr. Warst du wieder dabei? Na, ich war ja in russischer Gefan- genschaft. Aber nachher bin ich wie- der zum Bergbau gekommen, als Schlosser, im zwanziger Jahr. Als Schlosser war ich auch in der Grube tätig. brachten dem hochgeachteten Jubilar die herzlichsten Glückwünsche. Die Ei- sacktaler gestalteten diesen Abend zu einem großen Festabend für den Jubi- lar und die Gemeinde Scharnitz. Franz Jöchler, ein geborener Südtiro- ler (Brixen), der seine Heimat verlassen nußte und Innsbruck zur zweiten 1-lei- nat erwählte, war von Beruf Präpira- or und zuletzt als Oberpräparator an den Universitäten zu Göttingen, Tünin-. gen und Innsbruck mit großem Erfolg :ätig. Da der Jubilar auch ausgebilde- zer und geprüfter Bergführer war, konn- e er mit den Studenten immer wiedei lehrreiche Exkursionen in verschiedene Wo wurde die Hütte in Jochberg ge- baut? Auf dem Grund der früheren ‚Schmelz". Die Schmelz wurde abge- tragen und dort eine moderne Aube- reitungsanlage errichtet. Wie lange ist in der „Hütte" ge- schmolzen worden? Bis 1875, bis zum Bau der Gisela- bahn. Ab dort ist das Erz zum Bahn- hof nach Kitzbühel gefahren worden. Vom Haggenmüller, vulgo Wagner- Wast. Der hat eigene schwere Fuhr- werke gehabt. Die Abfuhr erfolgte vom Pochwerk im Wieseneckgraben und von der Hütte. Vom Bahnhof Kitz- bühel wurde das Erz nach Brixlegg per Bahn transportiert. Wann hat der Bergbau aufgehört. Wann war die letzte Schicht? Die letzte Schicht war am 31. Juli :926 auf der Kelchalm wie auch für die Kupferplatte. (Fortsetzung folgt)
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