Kitzbüheler Anzeiger

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Radschloßstutzen von Amibrosius Fux, Kitzbühel, 18. Jahrhundert, in der Aus- stellung „Jagd irnd Kunsm', Tiroler Lanciesmuseum Innsbruck. Foto Pizzinini Ausstellungen aus Anlaß der Jubiläums- feiern des Tiroler Jagdschutzvereins Höheninkt mit „Jagd und Kunst" im Ferdinandeum - umfangreicher und stark bebilderter Katalog Z) LLJ 1 Seite 28 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 1. November 1975 Im Rahmen der Jubiläum- sfeiern des Tiroler Jagdscliutz v ereirs findet auch im Tiroler LandesDuseum Ferdinande- um eine Ausstellung ‚.Jaad und Kunst'- statt. unst" statt. D:ee AussteLung zeigt die kul- turelle leistung des Jagdwesens im Laufe der JahrhundertwEnde auf, die aus der Gesamtentw:cklung der mensch- lichen Kultur nicht wegzi denken ist. - Der MensEh hat shlieIEli:h seine Kar- riere als Jäger begEnnen, die ältesten Kunstwerke sind die steinzeitlichen Höhlenmalereien tn Frankreich und Spanien. Die Ausst3llunz beginnt mit der ältesten JagddarstelLung im Alpen- raum, einer Hasenja.d auf einem Bron- zeblecheimer in Osttirol, um 500 v. Chr. Die engen Bindungen zu den Göttern und später zur ch:istlichen Religion und zu den Heiligen :ehen bei der Jagd bis in die Urzeit z:mttck Beismele aus dem Alpenraum sind die auf Jagdlegenden zurückgeffihrten Klostergmündun.gen in Kremsmürster und Klosmerneuburg. - Die Ausstellung zeigt das wchl berühm- WE LT teste Jagdbild der deutschen Gotik, die Eberjagd von Rueland Frueauf aus Klo- sterneuburg, aber auch antike Szenen mit der Jagdgöttin Diana, die Jagdheili- gen Eustachius und Huber-tus und die Geschichte der wunderbaren Rettung Kaiser Maximilians aus der Martins- wand bei Innsbruck. Ein zweites Thema sind die großen Jagdherren, wie Kaiser Maximilian 1., Erzherzog Ferdinand II., Erzherzog Jo- hann und Kaiser Franz Josef. Sie haben den Stil der Jagd für ihre Zeit bestimmt. Aber auch der Adel mit den Grafen Enzenberg und Lamberg und die hohe Geistlichkeit mit dem Salzburger Erz- bischof Max Gandolf sind vertreten. - Erzherzog Johann, der „Prinz von Ti- rol", wird in zahlreichen persönlichen Erinnerungsstücken als Jäger vorge- stellt. Das nächste Thema sind die Jäger, das Jagdpersonal und die Wildbret- schützen mit Darstellungen der verschie- Jenen Jäger Maximilians und Jäger- ildnissen von berühmten Malern bis iaerab zu einem Marterl als Beispiel der Volkskunst Es folgen die Jagdarten auf Gemsen, Hirsche, Wildschweine und 3ären. - Breiten Raum nehmen die Jagdwaf- en und ihre Entwicklung ein: die Jagd- armbrüste, die Jagdschwerter, Hirsch- fänger, Schweinsspieße und vor allem die Schußwaffen vom Luntenschloßge- wehr über die Radschloßbüchse und das Steinschloßgewehr bis zum Perkussions.- gewehr. Prächtige, mit Elfenbein ein- gelegte, am Schloß gravierte und am Schaft geschnitzte Jagdgewehre sind Zeugnisse edler Jagdkultur. Besonderer Wert wurde auf Waffen von Tiroler Büchsenmachern gelegt. Prunkstück ist ein 25schüssiger Mehrlader vom Innsbrucker Johann Franz Karg (um 1700), der aus der kaiserlichen Samm- lung stammt - Die Jagdmesser und Waidpraxen leiten über zu einer der größten Raritäten, zum kompletten Vor- schneidebesteck Kaiser Maximilians 1., einer herrlichen Messer-Garnitur, ge- schaffen vom Haller „Messerer" Hans Sumersberger 1496, Leihgabe des Bene- diktinerstifts Kremsmünster. Unter den Pulverflaschen sind jene des Erzbischo- fes Leopold Anton Firmian von Salz- burg und ein Riesenpulverhorn von 1600 für eine ganze Jagdgesellschaft Glanzstücke der Ausstellung. Zum Thema Jagdhunde sind die acht ältesten Hundeporträts der Jagdhunde Erzherzog Ferdinands II. (um 1580) und Halsbänder des Barock, zum Thema al- te Trophäen sind kunstvoll gravierte Hirschgeweihe und die Grandelsamm- lung Kaiser Franz Josephs zu sehen. Das weite Gebiet der Gebrauchsgegen- stände mit jagdlichen Darstellungen wird in vielen Beispielen an Gläsern, Keramik, Elfenbeinarbeiten, Zinn und Bestecken vorgestellt. Besonders her- vorzuheben sind die Arbeiten aus Stein- bockhorn, meist von Salzburger Her- kunft, und ein „Willkommpokal" aus Birnholz aus dem Besitz Erzherzog Jo- hanns mit subtil geschnitzten Jagdsze- nen von Johann Rint. Die Ausstellung umfaßt 170 Objekte von 26 Leihgebern aus Oesterreich, Deutschland und der Schweiz. Ein Katalog mit 100 Seiten, davon 60 Bildern, gibt einen Ueberblick über die angeführten Themenkreise und eine kurze Geschichte der Jagd in Tirol. Er wird bleibenden Erinnerungswert haben, da eine ähnliche Ausstellung in Tirol noch nie stattgefunden hat. Der Tiroler Jagdschutzverein, der die kul- turellen Aufgaben der Jagd seit seiner Gründung immer betont hat, gibt mit dieser Ausstellung seinem Jubiläum vor in- und ausländischen Gästen einen be- sonderen Glanzpunkt. Katalog um S 40.— kombiniert mit Eintritt, gültig für die Ausstellung „Jagd und Kunst" im Ferdinandeum und für die Trophäenschau in der Mes- sehalle. Oeffnungszeit im Ferdinandeum: bis 8. Dezember 1975. Evangelisches Pfarramt Kitzbühel, Oel- berg 6, Telefon 0 53 56 - 44 04. VANGELISCHER OTTESDIENST Sonntag, 9. Nov. 10 Uhr, Christuskirche Kitzbühel neben Hornbahn 9 Uhr Haupt- schule St.Johann
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