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Samstag, 15. November 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Die Arbeitsgemeinschaft Tiroler Chro- nisten im Tiroler Kulturwerk führte in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Lan- des.archiv unter der Leitung von Lan- c.esarchivdirektor Hofrat Dr. Eduard Widmoser eine Erhebung über den Stand an Chroniken in Tirol durch. - Wenn auch diese Erfassung nicht lük- kenlos sein konnte, so ergibt sie doch ein interessantes Bild vom Stand des Chronikwesens im Land. In die Erbe- Lung einbezogen wurden nur Nord- und Osttirol. Es gibt in Tirol insgesamt 1233 Chro- niken in 1607 Bänden. In Führung lie- gen die Schulchroniken (262), dann fol- gend die Kirchen- oder Pfarrchroniken. am 3. Platz liegen „Sonstige" (Heimat- kundliche Stoffsammlungen und andere Materialansammlungen), dann folgen die Gendarmeriechroniken (122). Es gibt davon mehr als derzeit Kommanden be- stehen. Die Führung von Chroniken war fir Pfarren Schulen und Gendarmerie- posten früher eine Verpflichtung, bei der Gendarmerie werden diese ver- pflichtenden Chroniken noch immer als wertvolle Unterlage bei Untersuchun- gen und Nachforschungen verwendet. Den 5. Rang nehmen die Chroniken von Musikkapellen und Gesangsvereinen (115) ein, es folgen die Gemeindechroni. ken (106), denen das besondere Augen- merk des Archivdirektors in einer Zeit gewaltigen Umbruchs in den Gemein- den gilt. Die Vor einigen Jahren be- srnders geförderten Ortsbildchroniken sind auf 88 Stück angewachsen, sie ver- fügen über 100 Bände und weisen zu- sammen 17.400 Bilder auf. Bei den üb- rigen Chroniken wurde die Zahl der Bilder nicht erhoben. 82 Feuerwehren in Tirol führen eine Chronik. es sind bisher 87 Bände erstellt. 76 Schützenchroniken mit der beacht- lichen Seitenanzahl von 5700 sind bisher in Tirol entstanden. 41 Sportvereine, 22 Brauchtumsvereine und 19 Firmen ha- ben eine Chronik, zudem gibt es 26 be- kannte Familienchroniken Alles zusam- men ergibt 91.800 Seiten Chronik. Nach Bezirken führt erwartungsgemäß der größte Verwaltungsbezirk des Lan- des (Innsbruck-Land) mit 259 Chroni- ken, die zusammen 18.600 Seiten um- fassen, am 2. Platz liegt Imst mit 195 Chroniken von fast genau 14.000 Sei- ten Umfang. 143 Chroniken bringen dem Bezirk Lienz den 3. Platz nach der Menge ein, nach der Seitenanzahl liegt Kitzbühel an diesem Platz, obwohl es nur 94 Chroniken gibt. Die Chroniken im Bezirk Kitzbühel haben durch- schnittlich mehr als 100 Seiten, jene in Innsbruck-Land nur 70 Seiten. In der Gesamtzahl nimmt Kitzbühel den 8. Rang ein, davor liegen noch Landeck (142). Schwaz (133), Reutte (123), Kuf- stein (120). Nach dem allerdings an Ge- meindegesamt recht kleinen Bezirk Kitz- bühel folgt nur noch die Stadt Inns- bruck, die es auf 24 Chroniken brachte, die zusammen 2150 Seiten haben. Die Kitzbüheler Chronisten haben bisher 9800 Seiten vollgeschrieben. Im einzelnen ergibt sich im Bezirk Kitzbühel folgendes Bild nach der Erhe- bung: In Führung liegen die Gendarme- riechroniken mit 11 (in allen anderen Bezirken sind es die Schuichroniken), dann kommen die 10 Gemeindechroni- ken, je 8 Schützen. und Musikchroni- ken, je 7 Chroniken von Feuerwehren, Sportvereinen und Schulen. 4 Bildarchi- ve. 2 Chroniken von Brauchtumsverej- nen und eine Familienchronik. - Eine Spitzenstellung nimmt der Bezirk bei den genannten Firmenchroniken ein. - Von 29 in Tirol sind 9 im Bezirk Kitz- bühel. Stark vertreten sind die heimat- kundlichen Stoffsammlungen. Die Bild- archive weisen rund 5000 Bilder auf, die allerdings teilweise dadurch wert- gemindert sind, daß sie nicht entspre- chend beschriftet wurden. Nach der Seitenanzahl liegen die Gen- darmeriechroniken deutlich in Führung. Die seit der Gründung der einzelnen Posten - bis mehr als 125 Jahre lang— und überall bis zur Auflassung des Po- stens geführten Chroniken weisen zu- sammen 3240 Seiten auf, sie sind in 24 Bänden gefaßt. Einen ungeheuren Aufschwung ha- ben die Gemeindechroniken genommen. Echte Bemühungen einer öffentlichen Förderung gibt es seit der NS-Zeit, als die Gemeinden Unterlagen dafür er- hielten. Die 10 Gemeindechroniken des Bezirk% Kitzbühel weisen 4133 Seiten auf - die 107 Gemeindechroniken in Tirol aber „nur" 21.600 Seiten. Das be- weist den Fleiß der Chronisten im Be- zirk Kitzbühel. Es wurden auch jene Gemeinden er- faßt, die keine Gemeindechronik füh- ren, In Tirol sind 44 Gemeinden ohne Bildarchiv oder öffentliche Chronik, 3 davon sind im Bezirk Kitzbühel: Au.- rach, Kirchberg und Schwendt. Daß es in einem Ort überhaupt keine Chro- nik gibt, ist undenkbar, weil im Tiroler Anteil die Pfarrchroniken früher mit großem Eifer geführt wurden, ebenso auch in jeder Schule eine Chronik zu führen war und heimatkundliche Stoff- sammlungen praktisch an allen Orten angelegt wurden. Die Veröffentlichung des Ergebnisses der Erhebung ist Anlaß, allen Chroni- sten für die meist stille und häufig un- bedankte Arbeit zu danken. Erfreuli- cherweise erkennen immer mehr Ge- meinden, aber auch Korporationen und Vereine sowie Firmen, wie wertvoll für Gegenwart und Zukunft eine schriftli- che Festlegung der wichtigsten Ereig- nisse und möglichst gleichzeitig die Bezirk Kitzbühel: 94 Chroniken mit fast 10000 Seiten (1. Fortsetzung) Wann wurde die Aufbereitungsari- lage in der „Hütte" niedergerissen. Wie ich 1930 das erstemal in Jochberg war, hatte ich diese noch gesehen? Ja, sie sollte dann verkauft werden, aber es wollte sie niemand haben. Dann wurde die Anlage abgetragen. Das Gebäude war ja schon baufällig. Hansei, das ist hochinteressant, was du uns da erzählst. Hast du noch be- sondere Erinnerungen an Mitarbeiter aus der Bergbauzeit? Da ist der Name Ohnesorge gefallen. das war ein be- r:.ihmter Geologe? Ja und der Lechner. Wer war dieser Peter Lechner, von dem du ein Sterbeandenken hier hast? Oberbergkontrollor steht da. War das mehr als ein Steiger? Ja, der Lechner hat auch die Ober- steiger kontrolliert. Nach seiner Pen- sion ist er nach Kitzbühel gekommen und ist dort Stadtrat geworden. Dann ist da ein Totenbildl von einem Ingenieur Franz Walcher und da steht dabei Bergrevierinspektor, was war das? Der hat die Bergbauinspektion ge- habt wegen der Sicherheit etc. Aber nicht mehr in Jochberg. Wer war dann der bekannte Inge- nieur Oberbergrat Feuchter? War das der Chef? Ja, das war der Chef. Wo war das Bergamt? Das war in Kitzbühel neben dem Pfleghof. Ing. Feichtner wohnte in Jochberg im Neuhaus, und wie das Be- amtenhaus gebaut wurde, ist er dort eingezogen. Der Karger und der Feicht- ner sind Musiker gewesen und waren auch beim Kirchenchor. Wer ist der Josef Oberhauser Das war ein alter Bergzimmermann. War das ein Kollege vom Scheriva- ter? Ja, der war gleich alt mit ihm. Ist aber schon 1938 gestorben und der Scherlvater 1950. Gibt es heute in Jochberg oder Au- rach noch Knappen aus dieser Zeit? Ich weiß keine mehr. War nicht der Tischlerhäusl-Örgei ein Knappe? Örgei war Aufseher, ja. Was ist mit dem. Schweizerhäuslin.. ger? Der Bergbau und das Schützenwesen in Jochberg Nach einer Tonbandaufnahme mit dem ältesten Bergknappen von Jochberg, Hans Bachler Von Univ.-Prof. Dr. Richard Pittionj
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