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Samstag, 22. November 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Allegri-Quartett aus London in K'itzbühel Am Dienstag, 25. November 1975, fin- det :m Festsaal der Tiroler Handels- kammer in Kitzbühel das Konzert des Allegri-Quartetts aus London statt. Be- ginn 20 Uhr. Ilie Ausführenden sind: Das Allegri-Quartett, London, Huh Maguire - Violine, ne Patrick Ireland —Viola, Bruno Schrecker - Violoncello. Vortragsfolge: W. A. Mozart, L. v. Beethoven, G. Verdi. Streichquartett G-Dur KV 156, Streichquartett f-Moll op. 95, Streichquartett e-Moll. Vorwort von Stadtrat Gerhard Resch, Kulturreferent Zum Abschluß des diesjährigen Kon- 2-ertjahres ist es dem Kulturreferat der Stadt Kitzbühel gelungen, das „AJegri- Quartett", London, für ein Konzert zu verpflichten. Ich darf Ihnen die vier Künstler kurz vorstellen: H u g h M a g u i r e wurde in Irland geboren und studierte in London und Paris mit Georges Enescj. Er machte Karriere als Konzertmeister beim Bourn emouth Symphony Orchester, dem iondon Symphony Orchester so- wie dem BBC Symphony Orchester. Ne- en solistischen Aufgaben widmete er sich schon früh der Kammermusik und hat sich so einen hervorragenden Na- men als außerordentlicher Musiker ge- schaffen. Er ist Professor in dem Royal College of Music, London. Neben seiner Tätigkeit im Streichquartett findet er immer noch Zeit, das Irish Youth Or- ge Schützen in Jochberg. Gerhard Krim- bache: kam sogar in das Finale der Weltmeisterschaft und erhielt die Sil- bermedaille. Der Metzger Hans mit sei- nen Buben, da ist ein jeder Meister- schütze. Schießen ist altes Brauchtum, das s11 nicht abkommen. Wir Alten sind immer dafür gewesen. Ich rücke auch mit der Schützenkom- panie aus und habe mir einen alten „Haflinger", wie man früher gesagt hat, und morgen muß ich wieder ausrücken. Ist das die Tracht, die der Schützen- hauptmann Oppacher getragen hat? Ja, so ähnlich. Eine Uniform kannte man damals ja bei uns ncch nicht. Die Zillertaler z. B. trugen Tag für Tag den gleichen Janker und sind auch mit ei- nem solchen „ausgerückt". Bei uns war es so: hat einer Geld gehabt, hat er sich einen besseren Rock gekauft, eine bes- sere Hose dazu, gamsiederne oder bock- lederne, hat einer weniger Geld gehabt, da wa's dann eine schlech:ere Gschicht. chester und das National Youth Orche- ster zu dirigieren. Da v i d R o t h wurde in Tees-side geboren, verbrachte jedoch den größten Teil seiner Jugend in Edinburgh. Hier studierte er auch, bis er ein Stipendium der Royal Academy of Musik erhielt. Als er seine Tätigkeit im Niederländi- schen Kammerorchester unter Szymon Goldberg begann, hatte David Roth be- reits große Erfahrung als Kammermusi- ker gewonnen. Später als Konzertmei- ster Northei'n Syrnphonia Orchesters in Newcastle, gründete er sein eigenes Streichquartett. David Roth ist seit 1969 Mitglied des Allegri-Quartetts. Patrick Ireland, der Bratscher des Quartetts, begann seine musikali- sche Karriere als Chorknabe in der St. Pauls Kathedrale. Seine besondere Mu- sikalität wurde früh erkannt: er ge- wann Stipendien des Wellington College Worcester College, Oxford und des Royal College of Music. Als Solist in London bekannt geworden, hat er viel zusammen mit Yehudi 'Menuhin musiziert. Ueber Jahre hinaus hat Patrick Ireland auch an der Menuhin Schule unterrichtet, jetzt beschränkt er seine Lehrtätigkeit jedoch auf die Guildhall School of Mu- sic. Bruno Schrecker wurde in Frankfurt als Sohn einer Familie mit musikalischer Tradition geboren. Seine bildenden Jahre verbrachte er in Lon- don, wo er bei Karel Horitz studierte. Durch ein französisches Staats-Stipen- dium wurde ihm sein besonderer Wunsch, bei Pablo Casals zu studieren, erfüllt. Später, als Mitglied des Nieder- ländischen Kammerorchesters, gründete er das Oromonto Trio. Mit diesem En- semble bereiste er viele Städte und ließ sich schließlich in London nieder. Hansei, ist der Anton Oppacher, der Schützenhauptmann vom Paß Strub, auch Schützenmeister in Jochberg ge- wesen. Weiß man das? Sicher wird es das gewesen sein. Er soll Gewehre gekauft haben und hat diese den Schützen zur Verfügung ge- stellt. Ich habe noch ein Ladschreiben gefunden, wo dreinsteht, „beim untern Wirt ist ein Hochzeitsschießen", aber ohne Datum. Wir haben das Schützen- wesen weitergeführt und ich bin stolz darauf, daß wir solche Leute dahaben, die was sich sehen lassen können. Seinerzeit bin ich auch ein wenig um- einandergefahren. Nach Innsbruck und München und in den Pinzgau. „Jochberg", ja wo is das?" Heute wissen sie auf al- len Schießständen, wo Jochberg liegt. Hansei, was hast denn für Preise gmacht? Ja, Preise hab' ich an Haufen da. Ei- nen silbernen Pokal von 1909 als Jung- schütze bei der „Jahrhundertfeier". Ei- 1975 war für das Kulturreferat der Stadt Kitzbühel ein erfolgreiches Jahr. Ihnen, als treues Musikpublikum sowie allen meinen Mitarbeitern sei herzlichst gedankt. Mozart - Beethoven - Verdi Von Dr. Wolf Peschl, Kitzbühel, Pro- fessor für Musik und Geschichte am Akademischen Gymnasium in Wien MOZART Quartett G-Dur, KV 156 Die sechs Streichquartette KV 155- 160 entstanden während Mozarts dritter und letzter Italienreise, welche der früh- reife sechzehnjährige Meister in den Jahren 1772/73 unternahm. Wenngleich in ihrer Geschmeidigkeit der „italienischen Manier" angepaßt, le- gen diese frühen Quartette dennoch Zeugnis vom deutlichen Einfluß der mittleren Kammermusikwerke Joseph Haydns ab, welchem Mozart in den Jah- ren 1782-85 eine Gruppe von sechs meisterlichen Quartetten dedizieren sollte. Das heute zur Aufführung gelangende Werk KV 156 übertrifft an Frische und Lebendigkeit, aber auch an differenzier- ter Harmonik sogar den um 24 Jahre älteren und in satztechnischer Kenntnis reiferen Haydn. BEETHOVEN Quartett f-Moll, op. 95 Die sogenannten „mittleren" Streich- quartette des Meisters werden von den „Rasumowsky"-Quartetten op. 59, er- öffnet und vom hier erklingenden op. 95 großartig abgeschlossen. Das Werk entstand während der unglücklichen Liebesbeziehungen zu Therese Malfatti im Jahre 1810 und wurde von Beetho- ven nicht zufällig in fMoll düster und dramatisch gestaltet. nen ganz interessanten Preis errang ich beim Militär im Krieg. - Da war ein Schießen in Bozen. Ich war erst ein Monat drinnen. - Da trifft mich der Jaggibäck von St. Johann, der war der ältere, und den hab ich vom Schießstand her gekannt. Er sagt zu mir: „Fahrst fit aussi nach Bozen, hast am Ende kein Geld?" Ja, Geld hätt ich schon, aber mich läßt der Dienstführende nicht aus. „Rayonsüb erschreitung gibt es keine", sagte er. Da meinte der Jaggibäck „geh doch zum Hauptmann, da Tenglmaier aus Innsbruck hat was übrig für das Schießen". Da ließ ich mich zum Rap- port aufschreiben und der Hauptmann sagte zum Dienstführenden: „Gebns dem Mann 8 Tage Urlaub" und zu mir: „Machen Sie uns keine Schande!" Ich sagte: „Ich werde mein möglichstes tun" Ich hatte den Rekrutenjanker an und sah so auf mich herab in dieser „schäbigen" Kleidung, da drehte sich der Hauptmann noch um und befahl
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