Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. November 1975 die nebst dem olympischen Komitee für die internationale Jugendaktion feder- führend sind, und in großartiger Weise die Schulkinder und Jugend Europas und in Uebersee unterstützen und för- dern, ermöglichten die Installation des Jugend-Olympialagers in der Heimat vieler Skiolympiasieger und Weltmeister. Die Kinder und Jugendlichen wohnen im Hotel Seebiehl und werden den Ski- unterricht der Roten Teufel von Kitz auf dem Uebungsgelände des Kitzbüheler 1. Die Entstehung der Wallfahrt Ueber die Entstehung und Gründung der alten Wallfahrtskirche in Jochberg_ wald weiß ein Flugblatt im Gemeinde- archiv in Kitzbühel (veröffentlicht in den „Tiroler Heimatblättern" 1935 von Dr. Otto Zimmeter) folgendes zu be- richten: Ein frommer Kitzbüheler Bür- ger namens Albrecht Hofbauer, seines Zeichens ein Lebzelter, machte im 17. Jahrhundert eine Wallfahrt nach Neu- kirchen bei Zwickau in Sachsen zu ei- nem berühmten Gnadenbild: Es stellt die Gottesmutter dar, das Jesuskind am Arm, im Haupte ein Schwert. Ueber das seltsame Bild erzählt die Legende folgendes: Ein hussitischer Soldat raubte mehrmals das Bild und und warf es ins Wasser, aber wunder- barerweise war es am folgenden Tag wieder an derselben Stelle. Nun hieb er voll Zorn auf den Kopf der Gottes- mutter los, Blut floß heraus und er konnte das Schwert nicht mehr aus der Wunde ziehen. Der Soldat aber bekehr- te sich. Der Kitzbüheler geriet auf seiner Wallfahrt in große Lebensgefahr und gelobte für den Fall seiner Errettung den Bau einer Kapelle im Jochberger wässern sich nach Erzbrocken umgese- hen haben und außerdem wurde auch damals in der Zeit des 3. Jahrtausends höchstwahrscheinlich auch noch viel leichter diese Erzzone zu sehen gewe- sen sein, weil ja die Erzlagerstätten si- cherlich ausgekeilt haben, d. h. ober- flächlich sichtbar gewesen sind. - Das kann man auch daran schon erkennen, daß ja dann der urzeitliche Bergbau von oben her, also von der Höhe der Berge her begonnen hat, ganz zum Un- terschied von später, wo man tiefer in den Berg hereingegangen ist. Nun die Kupferkieslagerstätten be- finden sich im ostalpinen Bereich in der sogenannten Grauwackenzone bzw. in der Schieferzone, ja zwischen den Nörd- lichen Kalkalpen und den Hohen Tau- ern bzw. auch den Niederen Tauern. - Diese Grauwackenzone oder Schiefer- zone ist im salzburgischen und im Nordtiroler Bereich sehr kräftig ausge- bildet. Sie beginnt aber bereits in Nie- Skikindergartens bzw. am Auslauf der Hahnenkamm-Rennpiste mitmachen. Dr. Ziepl erklärte den hohen Gästen die Lage der Unterkunft und der Sportstä:- ten. Das Innsbruck-Seefeld-Programm wird durch ein originelles Kitzbühel-Pro- gramm ergänzt. Höhepunkt desselben wird eine interne Liliput-Ski-Olympiade mit großer Preisverteilung sein. Kitzbü- hel wird sich um die jungen Europäer und Japaner besonders kümmern und sie, dafür ist Kitz ja bekannt, verwöhnen. Wald. Der fromme Pilger ließ eine Ko- pie des Gnadenbildes anfertigen, wan- Die Gnadenmutter von Jochberg-Wald. Nach einer Darstellung auf dem ältesten erhaltenen Votivbild aus dem Jahr 1766. Foto: Dr. Kogler derösterreich und reicht bis ins Nord- tiroler Gebiet, etwa bis in die Zone Ziller herein. Es gibt nun in diesem weiten Areal sehr viele und sehr interessante Lager- stätten, von denen hier nur wichtigere herausgehoben sind, In Salzburg beispielsweise ist beson- ders bekannt die Lagerstätte am Mit- terberg, also am Hochkeil bei Mühlbach am Hochkönig, westlich von Bischofs- hofen, auch eines der berühmten Ski- gebiet des salzburgischen Bereiches. Ein zweites interessantes Bergbauge- biet ist dann die Wirtsalm bei Viehho-. fen und schließlich ist dann auch noch zu nennen das Bergbaugebiet der Schmittenhöhe. Man kennt diese Fundbereiche so- wohl durch alte Aufbereitungsstellen wie aber dann auch durch alte Verhüt-. tungsstellen, worauf dann noch zurück- zukommen sein wird. In Nordtirol ist in besonderer Weise derte damit in seine Heimat zurück und erbaute die verlobte Kapelle. Der Zustrom der Wallfahrer nahm ständig zu, Messen wurden im kleinen Kirch- lein gelesen, wunderbare Heilungen ge- schahen und eine Einsiedelei wurde ei'- richtet. Der Einsiedl hatte die Aufgabe, das Kirchlein zu betreuen und zu bewa- chen und Wanderern, besonders im Winter, wenn sie sich auf dem schlech- ten, schmalen Weg verirrten, nach dem Bauernhof Spital am Thurn zu gelei- ten, wo sie Unterkunft und Verpflegung und weiteres Geleit erhielten. Wenn wir auch heute die Erzählung von der Gottesmutter mit dem Schwer- te im Haupt nur noch als fromme Le- gende werten, wissen Wir do:h, daß zahlreiche Hilfesuchende im Jochberg- wald tatsächlich Trost und Frieden des Herzens gefunden haben. sen, 1957) ist das Gnadenbild „dem Nach Gerhard (Ikonen, Recklinghau- sen 1957) ist das Gnadenbild „dem Typ nach eine zur Eleusa fortentwik- kelte Hodegatria". Zu den ungeläufi- gen Namen Hodegatria und Eleusa teilt Oberstudienrat Doktor Pater Alexander OFM folgendes mit: Die byzantinischen Marienbilder (Ikonen) werden in verschiedene Ty- pen eingeteilt, z. B. H o d e g t r i a, das heißt Maria als Wegweiserin (im Kloster Hodegon in Konstantinopel verehrt), weil angeb- lich Blinde geheilt wurden und so wie- der ihren Weg fanden. Ein Hodegetria- Bild ist z. B. das in Maria Maggiore in Rom (bei uns bekannt als Maria- Schnee). E 1 e u s a, das heißt die Erbarmende, ist ein anderer Typ. Ein solches Bild war Vorbild - wenn auch im weiteren für das Maria-Hilf-Bild von Lukas Cranach in Innsbruck. (Fortsetzung folgt) das ganze Gebiet um Kitzbühel zu nen- nen und zwar reichte hier die Bergbau- zone vom Rehrerbichl bis zum Paß Thurn. Wenn wir nun fragen, wann hat denn bei uns, im ostalpinen Bereich, der Bergbau auf Kupfererz eingese:zt, so wird man sagen können aufgrund des- sen, was wir bis jetzt erarbeiten konn- ten, daß die Lagerstätten des Mitter- berggebietes am Beginn des 2. Jahrtau- sends vor Christus abgebaut worden sind. Und zwar kann man das daran erkennen, daß die Fundstellen im Salz- kammergut, die sogenannten Pfahlbau- stationen am Mondsee und am Atter- see eine Reihe von Kupferobjekten auf- weisen, außerdem auch Geräte, aus de- nen hervorgeht, daß diese Kupfergeräte hier gegossen worden sind. Man könnte natürlich sagen, daß dieses Kupfer der Salzkammergutseen von anderswoher eingeführt worden wäre. (Fortsetzung foagf) Das Waldkirchlein von Jochberg Von Oberschulrat Adalbert Koch
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