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S&te 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 6. Dezember 1975 125 Jahre Gendarmerieposten Waidring Am 26. November 1850 wurde in Waidring der Gendarmerieposten in der Stärke von 3 Mann errichtet. Der Po- sten wurde im Haus des Bartholomäus Schmiederer in Waidring Nr. 79 unter- gebracht. Seit dieser Zeit versehen in ruhiger und unauffälliger Form Gen- darmeriebeamte den Sicherheitsdienst in Waidring. Im Jahre 1945 kam zur Gemeinde Waidring die Gemeinde St. Ulrich a. P. zum Ueberwachungsgebiet des Gend.- Postens. - Beide Gemeinden wurden durch die Beamten des GPK Waidring in durchwegs zufriedenstellender Weise betreut. Am 6. September 1963 wurde die Unterkunft aus dem Gemeindehaus, wo sich nach dessen Fertigstellung die Diensträume befanden, in das neue Siedlungshaus in der PillerseestraBe verlegt. Wegen der günstigen Lage und der Grenznähe wurde 1964 am Gend.- Posten eine Ftrnkfixstation eingebaut. Bis zum Jahre 1973 hatte der Posten ei- nen ständigen Journaldienst von Juni bis Oktober und an Wochenenden. - Während dieser Zeit war diese Dienst- stelle durchgehend von einem Beamten besetzt. Soweit eine kleine Rückschau. Waidring wurde also schon zwei Jah- re nach Gründung der Gendarmerie in Oesterreich Sitz einer Gend.-Station. - Seither hat sich viel verändert. Das klei- ne Bauerndorf von einst an der baye- rischen und Salzburger Grenze hat sich zu einer weitum bekannten Fremden- verkehrsgemeinde entwickelt. Ebenso St. Ulrich. Naturgemäß sind hier auch die öffentlichen Aufgaben entsprechend angewachsen, in der Kommunalverwal- tung, im Post- und Verkehrswesen, abei auch im Sicherheitsdienst. Zwar brau- chen Gendarmeniebeamte nicht mehr so viel beansprucht werden zum Wilderer- fang oder Zigeunerverscheuchen. Man ist auch bei uns schon dahinter gekom- men: Rinder von der Weide wegstehlen bringt mehr ein und man kommt nicht so leicht auf wie beim Wildern oder Hühnerklauen. Ferner ereignen sich hier infolge des starken Reiseverkehrs leider auch zahl- reiche Unfälle. Und das neuerschlossene und schon überaus gut frequentierte „Dreiländer-Höhenskiparadies" bedingt einen unkontrollierten Grenzübergang. Alles bedarf erhöhter Wachsamkeit. - Man traut daher seinen Ohren nicht, wenn man jetzt hört, daß der Posten Waidring aufgelöst und dieser Dienst- bereich fortan von Erpfendorf aushe- treut werden soll. Das wäre wohl ein grober Rückschlag und eine Abwertung unserer Gemeinde, die hier nicht ruhig hingenommen werden kann. Denn sie bedeutet eine weitere Schwächung der ohnehin schon ziemlich labilen Sicher- heitsverhältnisse. Also eine Sache, die alle angeht. Mit gutem Recht darf die Bevölke- rung von Waidring und St. Ulrich er- warten, daß sich Bürgermeister wie Landesrat diesen Absichten energisch widersetzen. Und dafür Sorge tragen, daß der Gend.-Posten Waidring nicht systematisch lahmgelegt, sondern wie- der in die Lage versetzt wird, seinen Dienst so zu versehen, wie es dieser Aufgabenbereich verlangt. Heute hat der Gend.-Posten Waidring einen Stand von 1 zu 3 und ist derzeit ohne Journal- und Nachtdienst. Das ist völlig unver- ständlich. Dafür wird ein Posten, der schon jahrelang aufgelöst werden sollte, plötzlich aufgewertet und soll fortan auch den Waidringer Bereich überneh- men. Jedenfalls will diese Frage nicht nur vom „grünen Tisch" her, im Alleingang eines übergeordneten Beamten und ebensowenig von parteipolitischen oder Vor fünf Jahren wurde der ARBOe Motorsportklub St. Johann von einpaar motorsportbegeister-ten St. Johannern im Hotel Klausner in St. Johann ge- gründet. Gründungsmitglieder waren: Anton Kirchmaier, Günther Bauhofer, Paul Stöckl jun., Ernst Geisler und Sepp Thaler jun. In den fünf Jahren entwickelte sich der ARBOe MSC St. Johann zum stärk- sten Tiroler Motorsportverein, wie die Erfolge es beweisen. Die größten Erfolge wurden in den Anfangsjahren bei Autoslaloms und bei der Tiroler Skikjöringmeisterschaft er- rungen. Werner Heinzel und Günther Bauhn- fer errangen in den Jahren 1973 und 1974 jeweils den Tiroler Meistertitel in den Klassen 1000 und 1300 cern. Im gesamten wurden in den fünf Jahren an die 200 Plazierungen unter den er- sten fünf erzielt. Im Jahr 1974 konnten die beiden Rallyetearns Josef Thaler mit Beifahrer Paul Stöckl und Alois Gschwari mit Beifahrer Gstrauntaler in Salzburg und Oberösterreich einige gute Plätze be- legen. Thaler und Stöckl konnten da- mals die Stierwascherrallye in Salz- burg als Tagesbeste von über 60 Teams abschließen. In den Jahren 1974 und 1975 ent- sandte der ARBOe MSC St. Johann je ein Team zum Grand Martha National Rennen (12-Stunden-Rennen) nach Zelt- weg (Oesterreichring), bestehend aus Josef Thaler, Paul Stöckl und Werner Heinzei. Sie belegten von 16 gestarteten Teams im Jahr 1974 den ausgezeichne- ten 2. Rang und im Jahr 1975 unter 18 Teams den guten 3. Rang. Ein derarti- ges 12-Stunden-Rennen kostet den Fah- rern zirka 8000 Schilling (es werden persönlichen Rücksichtnahmen, sondern einzig nach sachbezogenen Erwägungen entschieden sein. Selbst wenn eine Er- weiterung des Aufsichtsbereiches zur Diskussion steht: Warum nicht Erpfen- dcrf-Waidring-St. Ulrich mit Dienst- stelle im zentral gelegenen Waidring? Kirchdorf könnte auch vom nahen St. Johann sicherheitsdienstlich gut betreut werden. Zweifellos gibt es heutzutage schon überall Leute, für deren „Erwerbsleben" das „Auge des Gesetzes" nur störend wirkt. Und die alle Sicherheitsorgane dorthin wünschen, wo der Pfeffer wächst. Alle anderen aber, und sie bilden noch die Mehrheit, sind f ü r den Ver- bleib. Zu seinem 125jährigen Bestehen wünschen sie also dem Gend.-Posten Waidring neue Festigung und die Ge- staltung eines Dienstbetriebes, der auch erhöhten Anforderungen gerecht wer- den kann. G. Kogler fast zwei Garnituren Ieifen verbraucht und in den 12 Stunden 17.000 km ge- fahren). Ein Start konnte daher nur mit großer finanzieller Unterstützung des Night Clubs St. Johann durchgeführt werden. Wir wollen uns dafür beim Geschäftsführer Hans Entstrasser recht herzlich bedanken. In der Motorsport- saison 1974 konnte der damals noch für unseren Club fahrende Josef Schwaiger auf seinem schnellen Mini Cooper für uns den Vizestaatsmeistertitel errin- gen. - Schwaiger errang in den vier Jahren Clubangehörigkeit an die sieb- zig Tagessiege. 1975 nahmen S. Thaler, Paul Stöckl und die Gebrüder Obermo- ser aus Kitzbühel an verschiedenen Staatsmeisterschaftsläufen im Rund streckenrennen teil und konnten dabei beachtliche Plazierungen erreichen. Sepp Thaler konnte in den Staats- aieisterschaftsläufen einen 1. und fünf 2. Plätze erringen. Er wurde damit Vi- zemeister in der Klasse bis 1300 ccm Serientourenwagen. - Paul Stöckl er- rang beim 1. Staatsmeisterschaftslauf in Aspern bei Wien den beachtlichen 3. Rang von 28 Fahrzeugen in der Klasse Alfa Sud. Im 1. Lauf zur österr. Berg- meisterschaft am Dobratsch (Bergeuro_ pameisterschaftslauf) hatte er leider großes Pech. Im letzten Trainingslauf wurde er bei einer Geschwindigkeit von zirka 140 km-h aus der Bahn getragen und fuhr gegen eine Felswand. Er wur- de zuerst zirka 30 m durch die Luft gewirbelt, flog nochmals mit der Seite gegen einen Felsen und wurde schließ- lich auf die Fahrbahn zurückgeschleu- dert, wo er auf dem Dach liegenblieb. Er konnte fast vollkommen unverletzt aus dem Wagen steigen (bzw. kriechen), vor seinem Unfall hatte er die dritt- beste Trainingszeit erzielt. Leider war 5 Jahre ARBOmMSC St. Johann i. T.
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