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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 25. Jänner 17 ten Weg c.stlich des 1if es, vereinzelt Jochberg auf der Spitaleralrn hauste, Spital um Thurn taubeneigroße bis handgroße Schlacken lernte ich den „Stoanerdokter" aus Wien aufgefallen. Ich schenkte ihnen aber kennen, den Universitätsprofessor Pit- Oberschuirat Adalbert Koch, Hall, Tirol erst mehr Bedeutung als nach einem tioni den Erforsher des prahistorischen (Fortsetzung aus Nr. 3) heftigen Gewitter, das die schmutzuber- Kupferbergbaues auf der Kelchalm Ich krusteten Steine reingewaschen hatte, zeigte ihm meine FUnde, er war ei- Wollte man eine Geschichte des Spi- mir aus einer der Schlacken eine mala- freut, klärte mich über alleS, was kh talerhofes schreiben, müßte man mit chitgrüne auf Kupfergehalt hinweisen- gefunden hatte, auf, lud mich zu en er der Quelle beginnen, die östlich des de Einsprengung entgegenleuchtte. - Exkursion zur Kelchalm ein, zeichnete Spitalerhofes aus dem Hang bricht und Bauer und Knechte von Spital wußten mir den Bau der prähistorischen als starker Bach am Hof vorbei zur von der Herkunft der Steine nur zu er- Schmelzöfen auf Und bat mich, die AU- Ache stürzt.In dem Gebiet Jochberg— zahlen daß sie ihnen beim Stoanen gen offen zu halten und ihm über alle Paß Thurn entspringen wohl Hunderte also beim Zusammenlesen der auf der Fund zu berichten. Tatsächlich fand ich von Quellen, aber keine in solcher Star- Oberfläche der Felder liegenden Steine i kommenden Jahr Im Klaustaigraben ke und keine hat das ganze Jahr hin- auf dem ‚Gsengfeid" in die Hände In-ä- einen großen Schmelzplatz mit Schlak- fluß durch denselben gleichmäßigen Wasser- men. Die Steinkörbe würden stets in ken und Ofensteinen, grünüberzogene dieselbe Kuhle und Gute Diese der Gasse entleert und so waren die Tierknochen und Tonscherben und im Erfahrung dürften schon lange vor Schlacken dahingekommen. Der , Groß- Jahr darauf keramische Scherben ne- Christus die Bergleute gemacht haben knecht wußte sogar genau den Platz an- ben dem Sintersbacher Wasserfall noch die auf der Kelchalm nach Kupfererz zugeben an dem die Schlacken, wenn auf dem Boden der Knollenaim schürften und auch in tieferen Lagen er den Pflug tiefer einsetze, besonders Die Schmelzplätze beim heUtigen Spi- freilich mit viel geringerem Erfolg reichlich an die Oberfläche kämen. talerhof lagen an gerade idealer Stel- nach Erz gruben. Woher die prahisto- Merkwürdig sei, daß sich in den Jäh- le; das gute Bergwasser war ne, das rischen Bergknappen die in der, Nahe ren in denen auf dem Gsengfeld Ge Gelande fast eben Holz für die Schmelz- des heutigen Spitalerhofes ihre primi- treide gebaut werde sich hier die Ge- ofen in flachster Nahe in unbegrenzter liven Schmelzöfen bauten, das Erz nah- treidehalme auffallend schwächer als Menge, der Arbeitsplatz sonnig und im men, wissen wir heute nicht, wohl aber auf den anderen Teilen des Ackers ent- Frühjahr bald ausgeapert und, was si- können wir noch genau ±e Platze loka- wickeln würden. - In einem der korn- eher auch viel wert war, er lag ober- lisieren, wo das Erz aufbereitet wurde, menden Sommer. als ich wieder in halb des nassen, vielfach versumpften Sie liegen in dem ebenen Gelände nörd- lich und südlich des Spitalerhofes und gen geschützt, die die wilde Ache oft verraten sich dem kundigen Auge durch E LT anrichtete, den völlig a n deren Pflanzenwuchs, be- VV Um 1966 wurde durch das ganze Spi- sonders deutlich vor der Heumahd von talerfeld ein tiefer Graben aufgerissen der anderen Talseite als weiße Insaln und eine Oelleitung verlegt. Möglich, zu erkennen. Auf dem mageren Boden daß dabei auch die prähistorischen den andere Pflanzen zu meiden schei- ' Schmelzplätze angeschnitten wurden. nen. blüht hier in seltener Ueppigkeit Zerstört wurde dabei aber sicher nichts das Aufgeblasene Leimkraut (Silene in- LLJ/ / - LT' mehr; die Arbeit der Zerstörung htce flata), neben Silene rupestris ein ver- / in vielhundertjähriger Arbeit der Pflüg läßllcher „Indikator" oder Anzeiger von und der. Schweiß des auern besorgt. Kupferschmelzplätzen in der Gegend 0 Rein pitalerbauer scheint noch gewußt um Kitzbühel. C4 zu haben, daß auf seinem Boden schon Schon öfters, wenn ich vom Spitaler- / Vor mehr als zweitausend Jahren, also hof gegen die Spitaleralm aufstieg, wa- / in prähistorischer Zeit, Menschen ge- arbeitet mir in der „Gasse", dem eingezäun- arbeitet hatten. Kitzbüheler Bezirkschronik 1899-1974 Jubiläum der Bezirkszeitungen „Kitzbüheler Bezirksbote" - „Kitzbüheler Nachrichten" - „Kitzbüheler Anzeiger" (19. Fortsetzung) Fieberbrunn. Unglück im Wildalpsee. Matthias Wieshofer und Josef Stöckler unternahmen von St. Johann aus am 6. August 1927 einen Ausflug auf den Wildseeloder. Im Verlaufe des. Nach- mittags wurde der See aufgesucht. Stöckler verlor dabei den Halt und fiel ins Wasser. - Wieshofer wollte seinen Freund retten und sprang nach. Wäh- rend Stöckler durch Zureichen einer Stange gerettet werden konnte, gelang dies bei Wiesofer nicht mehr. Seine Leiche wurde am Montag durch Rev.- Insp. Mantinger mit Hilfe des Wildaip- schäfers Windberger und dem Melcher der Klausneralpe Lerchfilzen unter ge- fahrvoller Anstrengung gborgen. St. Johann. Sennereigründung. Am 4. August 1927 fand im Gasthof Löwen eine Besprechung über, die Gründung ei- ner . Milchwirtschaftsschule und einer Sennereigenossenschaft statt. In den en- geren Ausschuß wurden Abgeordneter Schermer, Brixen, Bürgermeister Sa m- mer, St. Johann, Max Klausner, St. Jo- hann, Bürgermeister Eder, Kirchdorf. und Bürgermeister Foidl, Fieberbrunn, sowie ein Vertreter des Landeskultur- rates gewählt. Kirchberg. Gründungsfest. Am 27. Ju- li 1927 fand hier des 3üjähri ge Grün- dunesfest der Veteranen sowie die Ent- hüllung der Standechützengedenktafel bei der Kirchonner Wallfahrtskapelle statt. Kitzbühel. Ehrun. Anläßlich des 50- jährigen Berufsjubiläums des Herrn Ab- bürgermeisters Anton Werner überreich- te die Bezirksenossenschaft der Schlos- ser dem Jubilar einen von Schlosser- meister Franz 1-lantich, St. Johann, ver- fertigten Schlüssel, der in seiner Ausfüh- rung ein kleines Kunstwerk ist. Kitzbühel. Autounglück. Beim Salz- hergrennen in Berchtesgaden ereignete rch ein tödlicher Unfall, dem die Grä- i n Schlik-Laniberg zum Opfer fiel. - (Oraf Franz Schlik startete seinen Au- stro-Dajmler-Rennwaeen und hatte auf Grund der Trainingsergebnisse die be- sten Aussichten. wie in letzter Zeit wie- derholt, auch diesmal als Preistrdier nach Hause zu kommen. Gräfin Schlik begleitete ihren Gatten fast ständig bei allen Fahrten. Auch beim Salzberg-ren- nen saß sie im Rennwagen. Etwa 70 Me- er nach dem. Start war eine schorfe Kurve zu passieren. - In dieser Kurve beugte sich die Gräfin, um das Gleich- gewicht zu korrigieren, weit aus dem fürelosen Rennwacen, der ede eine Weeserrinne passierte. Durch die Er schütterun wurde die Gräfin aus dem Wagen Lyeschleudert und erlitt dadurch einen Schädelbruch, der nach wenicen Minuten ihren Tod herbeiführte. - Sie
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