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Photo Anton Rothbachnr, Ktzbt'hT Samstag, 25. Jänner 175 Kfzbüheler Änzei, Seife 9 Von der Kitzbüheler Glockenchronik 1925 Dank für alle Müben beim Ableben das v o 11 e Geläute unentaeltlich zu aewäh- Ueber die Glockenaktion nach dem 1. Weltkrieg der Stadtpfarre Kitzbühel führte Kooperator Franz H u b e r ein Protokoll, das nun wiederum dem Pfarr- ar:hiv einverleibt werden konnte. Dieser Chronik entnehmen wir: Schon unta r Stadtkooperator Ge- meinderat N a i 1 setzte um 1923 eine Be- wegung zugunsten einer neuen Glocken- beschaffung ein, er starb aber wieder am Mangel an Sympathie von Seite der maßgebenden Stelle. Stadtkooperator Kaltsch m i richtete am Kirchweih- feste des Jahres 1924 einen warmen diesbezüglichen Appell an die Pfarrge- meinde und bei Hauslehren wurde die Sache immer wieder zur Sprache ge- bracht und dafür Stimmung gemacht. So kam es schließlich am 7. Februar 1925 zu einer Vorbesprechung, einberufen durch den Bürgermeister der Landge- meinde Georg L a u c h e r; über hundert Männer und etliche Frauen nahmen dar- an teil. Einstimmig wurde die Schaffung e:nas Geläutes beschlos;an und ein Ko- mitee gewählt. Siehe B:!d. Die Sammler begannen ihre Tätigkeit. Die Stimmung in der Bevölkerung war eine ziemlich gute. Es tauchten aber auch Zusatzpiäne auf. Die beiden Aktionen GlcckenLeschaffung und neues Postamt sollt-en zusammengelegt werden. Das Geld sollte durch Einhebung e:nes Tag- lohnes von seiten der Bevölkerung und durch eine Fremdenabgabe hereinge- bracht werden. Desa Aktion fand aber kein Gehör. Die Sammlungen wurden das ganze Jahr 1925 fortgesetzt. Wer aber geglaubt hatte, im Handumdrehen die ganze Summe beisammen zu haben, sah sich enttäuscht. Unrichtig erwies sich auci das Gerücht, das Komitee hätte durch den Krach der Alpenländischen Vereinsbank Verluste erlitten; das Sam- rnelergebnis war nämlich bei der Städti- schen Sparkasse sicher aufgehoben. Im Juni 1926 konnte das Komitee auf ein Sammelergebnis von 20.738 Schil- ling hinweisen. Daraufhin wurden die Glocken bei der Firma Graßmayr in Inns- bruck für eine Anbotssumme von 26.721 SchIling, bestellt. Am 29. September 92E erfolgte der Glockenguß und am 23. Dktober erfolgte der feierliche Ein- zug der Glocken. Vorher wurden die Glocken bei der Innsbrucker Messe aus- gestellt. Die Weihe am 24. Oktober 1926 nahm der damalige Dompfarrer Mons'ignore Dr. Johannes Filzer vor. Es regnete und schneite. An Montag, 25. Oktober, wurde als erste die Zwölferin aufgezogen und zwar von den Frauen Kitzbühels. Am Diens- tag die „Kleinste" von den Jungmädeln und die Elferin von den Burschen. Am Mittwoch zogen gegen 80 Männer die ‚Andreasglocke (2477 kg) auf. Um 14 Uhr begrüßte unsere „Große" ihre neue Schwester. Am Allerheiligen-Sonntag wurden die Glocken zum ersten'iH '. läutet. In der Schlußsitzung vom 17. März 1927 wurde das Sammelergebnis bekanntge- geben. 12.944,90 Landgemeinde 9.577,80 Stadtgemeinde 2.400,— Glockenpatinnen 420.— Sonstige 25.342,60 Gesamtsumme Der Ueberschuß betrug 256 Schilling. De Glocken hatten ein Gesamtgewicht von 5323 kg. Das Gewicht der abgeliefer- ten Glocken betrug 5504 kg. Einstimmig wurde auf dieser Sitzung der Antrag von Obmann Georg Lau- cher zum Beschluß erhoben, jedem Mit- glied des Komitees, zu dem auch die Glockenpatinnen gezählt wurden, zum 1. R e i h e : Frau Anna Müller, Präsiden- tin der Katholischen Frauenorganisation; Frau Gertrud Reiter, Höglerbäuerin; Frau Mar:a Werner, Kaufmannsgattin; Frau Marie Waltl, Hoteliersgattin; Frau Rosa Gasteiger, Pöllbäuerin; Bürgermeister Georg Lauchar (Obmann); Stadtpfarrer Karl Egger; Bürgermeister Hans Hirns- berger (Obmannstellvertreter); Frau Anna Pirchmoser, Warmbachbäuerin; Frau Elise Klingler, Getreidehän'dlersgat- tin; Fräulein Therese Kraisser, Hausbe- sitzerin; Fräulein Barbara Koidl, vom Goingerbauern. - 2. R e i h e : Koopera- tor Ferdinand Groder; Hechenberger Pe- ter, Unterbrunnbauer; Johann Taxer, Winklerbauer; Martin Koidl, Gründberg- bauer; Hans Klossner, Signalmeister; Vizebürgermeister Carl Planer, Kauf- mann; Anton Rothbacher, Photograph; Franz Kaler sen., Bezirksschulinspektor; Anton Hölzl, Bäckermeister; Martin Hal- ler, Unterbergbauer; Nikolaus Gasteiger, Pöllbauer; Hans Lechner, Stadtverwalter; Franz Huber, Stadtkooperator und Schrift- ren. Noch ein Beschluß wurde gefaßt, der aber bisher nicht vollzogen wurde: „Der Bürgermeister von Kitzbühel-Stadt hebt nochmals die besonderen Verdienste des Obmanns L a u c h e r um die Glocken- beschaffung hervor und schreibt den so günstigen Abschluß de,-Aktion hauptsäch- lich seiner Tatkraft und Energie zu. Als Zeichen der Anerkennung und des Dan- kes stellt er den Antrag, Obmann Lau- ch-er einen Glockenstuhl mit Glocke auf sein Haus setzen zu lassen und die Mit- tel hiezu durch private Sammlung her- einzubringen. Ein kleines Komitee, be- stehend aus Zimmermann, Koidl, Tisch- lermeister Huber und Kaminkehrermei- ster Huber übernehmen die Durchfüh- rung." Der Hof Exenweid ist aber heute noch ohne Glockenstuhl und Glocke. führer. - 3. R e i h e : Johann Taxer, Bau- er zu Steuerberg; Andreas Obernauer, Pircherbauer; Sebastian Klingler, Kauf- mann; Hermann Holzner, Hotelier; Jo- hann Tagwerker, Villenbesitzer, Kassier; Josef Rettenwander, Bauer zu Wald am See; Josef Maier, Kirchbichlhofbauer; Johann Maikl, Bauer zu Vorderobernau; Jakob Huber, Tischlermeister; Matthias Angerlechner, Sinnesbergbauer; Reter Rettenwander, Neuhausbauer; Urban Zim- mermann, Schmiedmeister; Gottfried Schweinester, Säcklermeister und Se- bastian Huber, Kaminfegermeister. Komiteemitglieder, die nicht im Bild sind: Josef Oberhauser, Unterleitenbau- er; Johann Rieser, Grubbauer; Josef Vei- der, Kaufmann; Gottlieb Insam, Schnei- dermeister; Franz WaltI, Ti'efenbrunner; Ernst Reisch, Hotelier; Johann Hechen- berger, Kasseverwalter; Hofrat Hasel- wanter, Bezirksrichter; Alois Wimmer, Bindermeister; Georg Bachler, Bichlbau- er; Joha:nn Rettenwander, Högl-Alpenhof; Anton Exenberger, Kaufmann,
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