Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Am.eiger Samstag, 1. Februar 1975 . genommen. Bios,thetische Festigungsprä- 2. Winterkongreß der Biosthetiker in Kitzbü» hel parate vermeiden den sogenannten 180 Haar- und Hautpfleger aus sechs Staaten bei Praxis und Sport vereint Das Laboratoire Biocosmetique in Pforz- heim, die deutsche Sektion der in aller Welt arbeitenden Betriebe der Haar- und Hautpflege nach dem Prinzip der Biosthctik, dem 900 Mitgliedsbetriebe angehören, hielt in Kitzbühel den Win- terko'ngreß ab. Die deufschen Biostheti- ker kamen schon das zweitemal nach Kitzbühel, diesmal bestand das Teilneh- merfeld aus Mitarbeitern in Deutsch- land und Gästen aus Italien, der Schweiz und den Niederlanden, aus Dänemark und den Tiroler Betrieben. Die Gesamt- leitung hatte wieder Bernd Heurich, als Regionalpräsident arbeitete Hansjörg Hofer, St. Johann, an der Gestaltung des Kongresses mit. Der Winterkongreß war schon vor Monaten ausgeschrieben worden, der „Biostrhetik-Express" er- reichte alle Mitgliedsbetriebe mit In- formationen über Kitzbühel und dem Angebot des Kongresses. Wieder fanden sich 180 Teilnehmer zur intensiven Schu- lung, aber auch zu ein paar frohen Stun- den ein. Das Eröffnungsreferat hielt Dozent Dr. Plewig aus München, der dabei aus- führte, daß Allergien durch Sensibilisie- rung erworben werden, also nicht ange- boren sind. Wenn es gelingt, die Ursa- che bzw. den auslösenden Faktor zu eru- ieren, besteht die Möglichkeit der Dc- sensibilisierung, praktisch vor allem der absoluten Meldung von Substanzen, die sich als ausschlaggebend erwiesen haben. Die Zahl der Allergiekranken ist auf Grund verschiedener Faktoren (Luft- und Wasserverunreinigung, überaktive Waschmittel usw.) im Steigen, nicht zu- letzt sind Kinder und Hausfrauen durch zu stark fet.tsäurelösliche Reinigungs- mittel gefährdet. Wache halten, da die Gefahr eines Nach- rutsches besteht. Kitzbühel. Hahnenkammbahn. Am 4. März 1928 wurde die Hahnenkammbahn eröffnet. Die technische polizeiliche Prü- fung wunde am 29. Feber (Schaltjahr) begonnen und mit der offiziellen Fahrt am Sonntag, 4. März der Kommissionier- ten Herren abgeschlossen. Das Kommis- siromnsprotokoll umfaßte 70 Seiten. Das Protokoll wurde um 10 Uhr unterzeich- net; um 11 Uhr fuhr dann der gesamte Verwaltungs- und Aufsichtsrat zur Berg- station und um 12 Uhr wurde die Seil- bahn dem öffentlichen Verkehr über- geben. Bis zur Auswechslung des am 29. November 1927 beschädigten Trag- seilers im Sommer 1928 wird der Ver- kehr emingel:eisig bzw. einseilig durchge- führt. Die Eröffnung wurde durch den Einbau von Niederhaitschuhen nach dem System Ing. Wallmannsberger bei den Stützen 4, 5 und 6 möglich. Die Fahr- waren nach heutigen Begriffen hoch. Bergfahrt 6 Schilling; Talfahrt 4 Schilling; Berg- und Talfahrt 9 Schil- Die Vormittage der Kongreßtage stan- den unter dem Motto „Biosthetische Pra- xis" und waren der praktischen Arbeit und dem Erfahrungsaustausch gewid- met. Vier Gruppen scharten sich jeweils um ein Aktivistenteam, das aus Styli- sten, Referenten, Diskussionsleiter und Hautpflegespe zialisten bestanden. Durch das Entgegenkommen der Hotelleitung im Schloß Lebenberg wurden die orga- nisatorischen Schwierigkeiten souverän überwunden. Es wurden 4 improvisierte Frisiersalons mit Wasser- und Strom- anschlüssen beigestellt. - Die Behand- lungsabläufe erstreckten sich von Typ- erfassung der Kundin über den neue- st en Stand der Ha arschneidetechn ik zur Intensivbehandlung der Kopfhaut mit entsprechender Massage. Durch den Ein- satz von Erginen verschiedenen Typs als Biokatalysatoren eröffnen sich neue Möglichkeiten der Beeinflussung des Talgdrüsensystems in der gewünschten Richtung. Alkoholische Präparate wer- den in der Biosthetik kaum verwendet, da sie bei zu troclener Haut die Aus- trocknung noch verstärken. Alkoholische Präparate lösen bei einer zu Fett nei- genden Haut zwar dieses, bringen aber eine Aktivierung der unerwünschten Ausscheidungen und damit keine Besse- rung. - Durch den schon im Vorjahr in Kitz- bühel und bei einem für Oesterreich durchgeführten Seminar in St. Johann vorgestellten Identitest und das paten- tierte Verfahren „Identiprint" wurde die Struktur der Gesichtshaut genau erfaßt. Im wirksamen Behandlungsablauf wur- de dem Haar besondere Aufmerksamkeit gewidmet und nach Untersuchung ver- schiedene Haarsch aftbehandiungen vor- ling. Für Einheimische, das waren da- mals Einwohner von Kitzbühel-Stadt oder Aktienbesitzer 4 Schilling Berg- fahrt und 3 Schilling Talfahrt. Block- karten fr Einheimische zu 10 Stück Berg- oder Talfahrt 25 Schilling. Ein Preisvergleich: 1 kg Rindfleisch wurde damals für 2 Schilling angeboten; Seich- speck für 3 Schilling. Kitzbühel. Die Hahnenkammbahn im Lichte der Wiener Sensationspresse. Die Wiener Sonn- und Montagszeitung vom 12. März 1928 brachte einen Artikel un- ter den Leitworten: „Wieder ein großer Seilbahnskandal - Hinter die Kulissen des Bahnbaues in Kitzbühel - Vergeu- dete Milliarde -" Im Artikel heißt es u. a.: „Im Frühjahr 1926 wurde mit dem Bau begonnen. Insbesondere der Lokalpatriotismus, der Kitzbüheler und Tirols wurde durch den Umstand be- sonders befriedigt, daß sämtliche Pläne nach den Patenten eines Kitzbühelers, des Ingenieurs Wiusnitzka, ausgeführt wurden. Die Offerte der Spezialfirmen mit jahrelanger Erfahrung auf dem Ge- „Appretureffekt". Es folgte dann die Applikation der erforderlichen Haut- pfiegeprodukte. Biosthetiker arbeiten nach der Grundregel, daß das Nötige konsequent und gezielt angewendet wird. Auch die ständige Körperpflege und der colorimetrische Hauttest mit jeweiliger Anpassung an die Gegeben- heiten sind Erfordernisse in der biosrihe- tischen Arbeitsweise. Ein Vortrag von Dr. Meigel aus Ulm befaßte sich mit der Haut und ihrer Be- ziehung zur Umwelt. Anhand von Dias wurde die Folgeerscheui nung verschie- dener Umwelteinflüsse aufezeigt. Die Haut verträgt zwar viel, wird eine Reiz- schwelle überschritten, ents'tehen manch- mal unreparierbare Schäden. An den Nachmittagen wurde ein Vor- abendprogramm durchgezogen, bei dem dc: Verkaufsgisychologe Dr. Kaiser be- triebsbezcgene Aspekte behandelte. Der Winterkongreß brachte rund 25 Stun- den Kurs und Praxis, wobei sehr genau auf die Teilnahme geachtet wird. Zwar steht jedem der Kursbesuch frei, Betrie- be, die sich als nicht auf der Höhe der hiosthetischen Technik halten, werden in Deutschland, aber auch in Oesterreich aus dem Biorsthe tikerverb and ausge- schieden. usuge- schieden. Fortbildung ist eine Grund- satzfrage für alle Mitgliedsbetriebe. Es werden auch in Tirol monatliche Fort- bildungsveranstaltungen durchgeführt. Der Winte:kongreß diente aber nicht nur der beruflichen Weiterbildung, son- dorn auch der Erholung und Entspan- nung. - An Sportmöglichkeiten waren Skifahren, Tennis (in der Halle in St. Johann), Eisstockschießen und Kegeln auf dem Programm, es gab abschließen- de Wettbewerbe und eine lustige Preis- verteilung im Rahmen eines „Dirndl- biet des Seilbahnbaues wurden abge- lehnt. Und man tat noch ein übriges: Auch die ganzen Zubehöre sollten von Tirol geliefert werden. So übertrug man die Herstellung der Waggons ebenfalls einem bodenständigen Lieferanten: Ei- nem biederen Schlossermeister. Das wa im November 1926. Die Waggons hin- gen an den Seilen und die Kommission begab sich nach feierlichen Reden zur Probefahrt. Surrend liefen die Maschi- nen an, unter dem Jubelruf Kitzbühels schwebte der Wagen am Seil zur Höhe. Da gab es einen Krach, Eisen zersplitter- te, die Maschinen standen still und klir- rend riß das armdicke Seil entzwei! Eine Tragstütze fiel schmetternd um -- aber zum Glück hielt das Zugseil fest und der Waggon mit den Mitgliedern der Kommission pendelte an diesem fin- gerdünnen Draht hoch in den Lüften. So kamen die Kommissionsmitglieder mit dem Leben davon, die Seilbahn aber war vorläufig kaputt, zerbrochen, un- benützbar! Da Kitzbühel in dieser zu- sammengebrochenen Bahn bereits zwölf
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