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Samstag, 15. Februar 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Mütterwoche in der Landes»Lehrunstalt Weitau Vom 20. bis 23. Jänner 1975 fand in der Landeslandwirtschaftsschule Weitau St. Johann in Tirol die 7. Mütterwoche statt. Mit großer Begeisterung übernah- men 23 Mütter die Rolle ihrer Töchter und saßen sich in deren Schulbänke. Direktor Dipl.-Ing. Ludwig Partl er- läuterte uns nach seiner herzlichen Be- grüßung ausführlich die Bildungsaufga- ben der Haushaltsschule sowie die Ent- wicklung der Schule und den notwendi- gen Erweiterungsbau dieser wichtigen Lehranstalt in St. Johann. Fachlehrerin Ottilie Pöll hielt eine Führung durch die Schule und gab uns genaue Informationen über das Unter- richtsprogramm in der Küche, worüber alle sehr interessiert waren. Aus dem Film „Ueber die Schule - das Leben an der Schule" konnte man genauestens er- sehen, wieviele Vorteile eine nette, lusti- ge Gemeinschaft zwischen Lehrpersonen und Schülerinnen ein Internatsleben bringen kann. Mit der Fachlehrerin Gerda Salcher besichtigten wir die von den Schülerin- nen genähten Kleidungsstücke, welche sehr nett im Nähraum ausgestellt waren. Sie berichtete uns den Ablauf in der Nähpraxis und erklärte uns das richilge Maßnehmen und die Schnittgewinnung mit dem Pfaffschnittsystem. Besonders sehenswert war der Farb-.Dia-Vortrag von FL Salcher über ihre große Reise durch Israel und viel Spaß brachte sie uns mit den Turnübungen am Morgen. Wie wichtig es ist, die Wäsche sowie die modernen Gewebe richtig zu pfle- gen und zu erkennen, wurde uns von Fachlehrerin Ottilie Malaun aufgezeigt; auch über die Betreuung der Wasch- maschine, die Anwendung von Wasch- mitteln und über rationelles Bügeln gab sie uns viele Ratschläge. Fachlehrerin Brigitte Zerlauth erklär- te uns den Arbeitsverlauf der Hausgrup- pen und führte uns durch die Haus- und Kellerräume. Sie erteilte uns auch viele praktische Tips für die Blumenpflege und zum Blumenstecken und wie man das Heim mit selbstgemachten Gestecken verschönern kann. Daß von Seite der Referenten das Beste für uns Mütter ge- wählt wurde, konnte man deutlich spü- ren. „Wenn die Kinder schwierig werden". Ueber dieses Problem beschäftigen wir uns ganz intensiv mit Kaplan P e n z von Rotholz. Durch die rege Gruppenarbeit wurden wirklich die jeweils brennend- sten Probleme behandelt. - Da Kaplan Penz ja ein besterfahrener Priester über Jugendprobleme ist, konnte er uns viele positive Beispiele aufzeigen: Was kommt heute alles auf die Kinder zu, die Au- ßenwelt ist nicht mehr so schützend auf sie, der glaube wird nicht mehr so ernst genommen, oft sind die Jugendlichen überfordert. Kaplan Penz sagt: „Wo ein echter Glaube ist, der hat auch Frie- den." Der Erwachsene soll durch das gute Beispiel den Jugendlichen den wah- ren Glauben vorleben. Hofrat Dipl.-Ing. Otto Widner kon- frontierte uns genauestens mit dem ge- samten Schulleben und legte uns nahe. wie wichtig eine Berufsausbildung für die ländliche Jugend ist und über die verschiedenen Möglichkeiten und Ange- bote. - Mit dem sehr notwendigen Referat von Dr. Oberparleiter über Aktuelles aus dem Sozialrecht, Unfallverhütung, Sozialversicherung und Mutter-Kind- Paß konnten viele harte Probleme und Unklarheiten aufgedeckt werden. Landesbäuerjn Anna Hechenberger er- läuterte mit einem netten Vortrag „Auf- gaben und Beruf der Bäuerin". Die Lan- desbäuerin meinte, man kann auch in der heutigen Zeit zum Beruf der Bäue- rin ein kräftiges Ja geben. Aus ihrer ei- genen Erfahrung schilderte sie die wert- vollen Vorteile gegenüber einer Berufs- tätigen oder einer Geschäftsfrau. Im be- sonderen betonte sie die Probleme zwi- schen jung und alt am Bauernhof: Ei- gener Altenanteil, jeder für sich allein. als Schwiegermutter soll man dieSchwie- gertochter mehr respektieren als kriti- sieren, die Aufgabenbereiche verteilen, jeder soll sein Einkommen haben. Mit etwas gutem Willen von beiden Seiten, echte Atmosphäre in der Familie pfle- gen und über alles reden, bringt viel Erfolg. Großes Intneresse weckten die uni- fangreichen Ausführungen unserer Be- zirksbäuerin Lisl Radinger über die so wertvollen Sozialaktionen für die Bäue- rinnen. Wie wichtig es ist, sich mehr Zeit für die Gesundheit und sich selbst zu nehmen. Die vielen Angebote besser zu nützen: Kur- oder Erholungsaufent- halte, Kindererholung, Gesunden- und Vorsorgeuntersuchung. Sie wies auch noch auf das schwierige Problem der Familienhelferin und Betriebshelferin hin. Ueber Ziel und Aufgabe der Hauswirt- schaftsberatung sprach Wirtschaftsbera- terin Maria Lechner aus Kitzbühel. Sie informierte uns über das Winterarbeits- programm, über Kurse, die sozialökono- mische Beratung, über Umstellungsge- biete, Kredite und Beihilfen. Die Mütterwoche diente auch der Kon- taktpflege und der Erholung. Die Abend- messe in der Schulkirche mit Kirchen- rektor Prof. Johann Strasser, seiner rüh- renden Asprache zur Stärkung für Seele und Herz, trug auch dazu bei. Es gab auch eine Mordsrodelgaudi vom Pointenhof in St. Johann. Nach gu- tem Glühwein und Jagertee bekamen alle Mütter den richtigen Schwung für eine tolle Rodelabfahrt beim Mond- schein. Sehr eindrucksvoll war die Betriebs- besichtigung bei der Familie Fahringer auf dem Gagesgut in Kössen (dem Ge- burtshaus von Dechant Matthias Wies- hofer). Dieser wunderschöne Hof mit seinen fürstlichen Zimmern ließ eine echte familiäre Atmosphäre von sich strahlen. Für die so großherzige Ueber- raschung in der gemütlichen Bauernstu- be mit Kaffee, köstlichem Kuchen und Klotzenbrot möchten wir Mütter uns alle ganz, ganz herzlich bei der Familie Fahringer bedanken. Der Höhepunkt dieser so lehrreichen Mütterwoche wurde mit einem festlichen Mittagessen und den ergreifenden Schlußansprachen von Direktor Partl und den Ehrengästen gekrönt. Allen Veranstaltern und Mitwirken- den gilt unser aufrichtiger und herzli- cher Dank. Viel Glück und Erfolg für die Schule Weitau und weiterer Dank für die so großartige Idee zur Schöpfung dieser Mütterwoche. Im Namen aller Mütter: Marianne Prantner, Oberkaisern, Elimau, Sonn- seite Nr. 15. Skierfolge bei der Gebiets- ausscheidung in Sillian Die Turn- und Sportunion Sillian ver- anstaltete am 4. und 5. Jänner die Ge- bietsausscheidung im Riesentorlauf und im Torlauf. An diesem Wettstreit nah- men Schüler aus den Bezirken Lienz, Kufstein und Kitzbühel teil. Ergebnisse: Riesentorlauf, 5. Jänner: Schüler 1 weiblich: 1. Annemarie Stei- ner (Jochberg), 2. Alice Fuchs (Itter), 3. Martina Weihrer (Kössen), 4. Margit Oberacher (titzbühel), 5. Anni Kron- bichler (Walchsee). Schüler II weiblich: 1. Doris Hofer (Häring), 2. Christine Huber (KitzbIhel), 3. Elfriede Perwein (Fieberbrunn), 4. Isa- bella Mader (Kössen), 5. Gertraud Hain (Hochfilzen). Schüler 1 männlich: 1. Peter Sandbich- 1er (Wildschönau), 3. Guido Hinterseer (Kitzbühel), 5. Helmut Perauer und 6. Hannes Erber (beide Going). Schüler II männlich: 1. Karl Biemba- eher (Hopfgarten), 2. Wolfgang Peer (Reith), 3. Willi Reich (St. Ulrich), 4. S. Reicht (Kitzbühel), 5. Robert Pletzenau- er Fieberbrunn). Torlauf, 5. Jänner Schüler 1 weiblich: 1. Petra File, 2. Petra Pair (beide Kitzbühel). Schüler 1 männlich: 2. Fritz Markstei- ner (Westendorf), 3. Guido Hinterseer (Kitzbühel), 4. Hannes Erber (Going). Schüler II männlich: 1. Jakob Lai- minger (Itter), 2. Seppi Reicht (Kitzbü- hel), 3. Gerhard Eder (Fieberbrunn), 6. Herbert Pircher (Westendorf), 7. Max Salcher (Hopfgarten).
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