Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 1. März 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite .3 dankte Lackner den Referenten. Zum überwiegenden Teil konnten im Budget außer den gebundenen Einnahmen nur vorn Gemei«derat bereits genehmigte und im Jahre 1974 begonnene Projekte eingebaut werden. Gruppenübersicht des Jahresvoran- schlages 1975: Einnahmen Ausgaben Ordentlicher Haushalt: Allg. Verwaltung 749.000 3.657.500 Oeffentl. Ordnung und Sicherheit 380.000 2,421.000 Schulwesen 2.454,400 9,431.400 Kultur- und Ge- meinschaftspflege 459.100 2,191.500 Fürsorgewesen, Jugendhilfe 954.000 2,108.400 Gesundheitswesen, körp. Ertüchtigung 16,087.100 21349.600 3au-, Wohnungs- und Siedlungswesen 7,281.500 15,223.200 Oeffentl. Einrichtungen, Wirtschaftsförderg. 4.450.500 12914.500 Wirtschafts- unternehmen 1,541.000 853.800 Finanz- und Ver- mögensverwaltung 44,939.900 9,245.600 Außerordentlicher Haushalt: Kanalisation 4,650.000 4,650.000 Sportplatz Langau 30.000 30.000 Feuerwehrzeugh aus Umbau 3,000.000 3,C00.Ooo Friedhof neugestaltung 50.000 50.000 In der Generaldebatte meldete sich nach einer Erklärung von Bürgermeister Brettauer nur Stadtrat Gerhard Resch zu Wort. Er forderte eine mittelfristige Planung und Reihung der Vorhaben. In der Spezialdebatte erläuterte Fach- inspektor Walter Mader die einzelnen Gruppen, die Gemeinderäte nahmen zu enzelnen Punkten Stellung, wobei sich vr allem die Referenten zu Wort melde- ten. Aufgeworfen wurden u. a. folgende Probleme: Waldaufseherbeitrag im Ver- gleich zu anderen Orten, die Sanierung des alten Schulhauses (Volksschulen, S•nderschule), die Kostensteigerung bei der Musikschule, das Stadtbuch, die Sportförderung, der Wohnungsbau, Stra- ßenkehrung und Müllabfuhr, Erweite- rung des Friedhofes auf dem angekauf- ten Grund, Entwicklung der eigenen Steuern. Ebenso wurden Detailfcagen beim außerordentlichen Haushalt be- sprochen, die notwendigen Aufklärun- gen gaben die Referenten bzw. Fach- inspektor Mader. Nach dem einstimmigen Beschlu3 des Haushaltes der Stadtgemeinde wurden die Wirtschaftspläne der Betriebe be- handelt. Alle sind in den Einnahmen und Ausgaben übereinstimmend. Die Ansätze der einzelnen Betriebe: Elektrowerk 25,200.630.— Wasserwerk 4,697.50.— Sägewerk 4,321.130.— Schwarzseebad 1,302.600.— Auch die Wirtschaftspläne wurden ein- hellig gebilligt. Die Hebesätze und Ta- rife, die bereits im Budget eingebaut sind, wurden ebenso gutgeheißen. Bür- germeister Brettauer dankte nach der dreistündigen Beratung für die sachliche Mitarbeit und dem Finanzreferenten Ja- kob Lackner sowie Fachinspektor Ma- der und seinen Mitarbeitern für die exakte Vorbereitung. Einheimischenermäßigung für Kitzbüheler in Innsbruck? Was ein Kitzbüheler bei einer Fahrt mit der Patscherkofeibahn oder auf das Hafelekar sicher nicht erwarten wird, erwarten manche Innsbrucker Skifahrer allerdings bei der Hahnenkammbahn oder bei den Hornbahnen, nämlich eine Einheimischenermäßigung. Die verständ- liche Nichtgewährung einer derartigen Vergünstigung führte neulich zu Vor- würfen in der kritischen Sendung „Der Totzenhacker", zu denen einige Anmer- kungen über die erfreulich prompte Antwort aus Kitzbühel notwendig sind. Einheimischenermäßigungen gibt es seit Jahrzehnten für die ständigen Be- wohner des Kitzbüheler Skigebietes von Kirchberg bis Jochberg. Demgemäß gibt es auch nur eine Einheimischen-Tages- karte für Bewohner aus diesen Gemein- den. Sie dient dazu, daß Skifahrer aus unserem eigenen Raum zu einem sehr günstigen Preis einen Tag lang unbe- schwert skifahren können. Diese Karte gilt an allen Tagen der Woche, weil man auf die Berufstätigen Rücksicht nimmt, die nur am Wochenende Zeit für den Sport haben. Die Einheimischen haben ihre traditionellen Skigebiete oder wis- sen, wann sie wohin ausweichen, um allen Wartezeiten zu entgehen. Die Ein- heimischen-Tageskarten sind ein Service für die vielen einheimischen Skifahrer, wie die Begünstigungen bei den Skipäs- sen für Kinder und Jugendliche, die in diesem Ausmaß ohne Beispiel sind, oder bei den Saisonskipässen für Einheimi- sche. Der Vorwurf, man gebe keine Tages- karten für Nicht-Einheimische aus, weil die Kassen ohnehin stark klingeln, ist angesichts der bekannten Situation auf dem Seilbahnwesen im allgemeinen und der Lage im Skigroßraum Kitzbühel im besonderen nicht ernstzunehmen. Tages- karten für Nicht-Einheimische werden deshalb nicht ausgegeben, weil sie zu ei- nem massierten Betrieb an den Wochen- endtagen führen müßten. Skifahrer, die für einen Tag nach Kitzbühel kommen, würden fahren, was das Zeug hält, und die Wartezeiten für unsere Gäste und auch die einheimischen Skifahrer erhö- hen. Dies kann nicht im Interesse un- seres Skiraumes sein. Ueberfüllte Pisten und Warteschlangen sind keine beson- dere Werbung. Im Einzugsgebiet des Kitzbüheler Ski- raumes sind mehr als 23.000 Fremden- betten. Unsere Frerndengäste sind vor- wiegend zum Skifahren gekommen. - Wartezeiten und übervölkerte Pisten so- Volkshochschule Kitzbühel Im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe bringt die Volkshochschule am Dienstag, 4. März um 20 Uhr im großen Saal der Doppelhauptschule einen Aufklärungs- vortrag mit Farbtonfilm von Ld. Ob.Vet. Rat Dr. Günther Much, dem Amtstier- arzt an der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel, über die Gefahren der Tollwut Allerorts weisen in unserem Bezirk schon seit längerer Zeit Hinweisschilder darauf, daß dieses Gebiet toliwutgefähr- det ist. Es wurden die entsprechenden Sperrmaßnahmen getroffen, Anschläge an den Gemeindetafeln rufen die Bevöl- kerung auf, tollwutverdächtige Tiere so- fort bei den Gemeindeämtern oder den Gendarmerieposten zu melden, die Schul- jugend im ganzen Bezirk wird über die Gefahren durch die Tollwut aufgeklärt, doch noch immer fehlt es an der drin- gend nötigen Aufklärung in den brei- ID testen Bevölkerungskreisen. Dieser Aufgabe nimmt sich Dr. Much in dankenswerter Weise an, spricht über die Ansteckungsmöglichkeiten dieser Vi- ruskrankheit, ihrer Empfänglichkeit, den Krankheitserscheinungen bei Wild- und Haustieren, und welche Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung getroffen werden müssen. - Dr. Much wird nach dem Farbtonfilm in einer allgemeinen Dis- kussion alle einschlägigen Anfragen be- antworten. Die Volkshochschule lädt die Bevike- rung unserer Stadt zu diesem wichtigen Informationsabend herzlich ein. - Der Filmvortrag ist frei zugänglich. wie jener Skifahrertyp, der die Tages- karte bis zum Umfallen ausnützen will, bringen uns keine neuen Dauergäste, vertreiben aber unsere Stammgäste. Wer für einen Tag das Kitzbüheler Skigebiet kennenlernen will - eigent- lich ein Unterfangen für einen Winter -‚ kann mit der Punktekarte fahren. Die 3-Tage-Karte kostet heuer durchlaufend 380 Schilling, sie soll einen echten An- reiz für unsere Kurzbesucher auch am Wochenende bilden. Mit diesem 3-Tage- Skipaß kann man den Skibus gratis be- nützen und hat freien Eintritt im Hal- lenbad. Dies zeigt, daß in Kitzbühel der Gast, der nicht einen langen Urlaub macht, sondern vielleicht nur ein- oder zweimal zu einem Abstecher kommt, ge- schätzt ist. Schließlich kann man nicht übersehen, daß Kitzbühel gewiß nicht der einzige Fremdenverkehrsraum von Rang in Ti- rol ist, der von der Einführung der Ta- geskarte aus verständlichen Gründen Abstand genommen hat. Das hat auch der „Totzenhacker" geflissentlich über- sehen. Der Wunsch nach Tarifbegünsti- gungen ist verständlich, aber im vorlie- genden Fall nicht begründet. Müßig fest- zustellen, daß alle Innsbrucker Skifah- rer bei uns Herzlich willkommen sind.
< Page 2 | Page 4 >
< Page 2 | Page 4 >