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Blick auf das Pochwerk im Wiesenegg-Graben; die Förderrampe (Bremsberg); links oben das Ruperti-Berghaus; rechts oben das Berghaus Kelchalm und die Halden des Franz-Anton-Stollens (nach einer Photographie vor 1900). - Der Bergbau Kelchalm wurde 1769 wiedergegründet. Mitte des 18. Jahrhunderts galt er als der produktivste rarische Kupferbergbau im Bezirk Kitzbühel. 1874 wurden 360 Tonnen Kupfererz im Werte von damals 39.000 Gulden gefördert (Kitzbüheler Stadtbuch, 2. Band, Seite 183). - Die Zeichnung auf Seite 167 dieses Bandes stammt von dem Kitzbüheler Bergbe- amten und Maler Michael Hofer. Original im Kitzbüheler Heimatmuseum. Datiert 1860. Samstag, 13. März 1976 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Bericht über die Jahreshauptversammlung der Musikkapelle Waidring Heinz Foidl neuer Obmann Am 5. Jänner hielt die Musikkapelle Waidring in ihrem Probelokal die or- dentliche Jahreshauptversammlung ab, der neben den Musikanten noch die Marketenderinnen Sowie als Ehrengäste die Herren LR Komm.-Rat Christian Huber, Bgm. Michael Grander, Vzbgm. Josef Zaß, Dr. Karl Gleirscher und die Gemeinderäte Andrä Brantner und Ing. Fritz Reiter beiwohnten. In ihren Be- grüßungsansprachen betonten Landes- rat, Bürgermeister und Fremdenver- kehrsobmann die große Wichtigkeit der Musikkapelle in kultureller und auch wirtschaftlicher Hinsicht. Gemeinsam äußerten sie den Wunsch auf kontinu- ierliche Zusammenarbeit im kommen- den Jahr. Zur Erreichung gesteckter Ziele müßten, so LR Huber, verstärkt War zwar nie Bergarbeiter aber zu Hinterbicheln zu Hause und hatte oft- mals Gelegenheit, an den Pochwerken vorbeizukommen, da wir - mein Bru- der und ich - im Sommer jede Woche nach Niederkaser gehen mußten, um Schotten zu holen. Das wir ein kopfgro- großes Stück Topfen, wie solcher da- mals auf den Almen erzeugt wurde. Es waren dort am ziemlich steilen Weg drei Gebäude in gutem Zustand aufgeführt. Rückwärts, dem Berg ent- die vorhandenen Mittel des Landes aus- genützt und herangezogen werden, wo- bei er seine Hilfe versprach. Der Tä- tigkeitsbericht des Kapellmeisters Her- mann Schreder begann mit dem Dank an die Musikkameraden, der sich in er- ster Linie auf die ständige Bereitschaft zur Bewältigung der vielschichtigen Aufgaben bezog. Seine Bitte, die Pro- ben künftig öfter zu besuchen, richtete sich besonders an den Teil der Musikan- ten, die in seiner Statistik das Schluß- drittel bilden. Eine Reihe von Veranstaltungen und Konzertreisen, darunter das Eröffnungs-. konzert, die Fahrt nach Fulpmes, die Teilnahme am Musikfest in Ruhpolding, sind der beste Beweis für die Aktivität der Kapelle neben dem ständigen Enga- gement im Kulturleben der Gemeinde. lang, floß das Betriebswasser für die mächtigen Wasserräder, welche die Kraft für die Werke lieferten. Oben war zuerst die Talstation des Aufzuges, welcher auf mit Eisen beschlagenen Holzgeleisen lief. Der Wagen war ziem- lich schwer und unten mit einem Was- serbehälter versehen. Man hatte ja tal- wärts nicht immer soviel aufzuladen, daß der Gegenwagen in die Höhe ge- zogen wurde, deshalb mußte man die-- sen mit Wasser, etwa 1000 Liter, bela- (Platzkonzerte, kirchliche Ausrückun- gen, Vereinsfeste.) - Eine genaue und saubere Kassaführung des Kassiers Erich Kienpointner sen. besfäfigten die Revisoren, deren Antrag auf seine Ent- lastung nach dem Kassabericht von der Vollversammlung einstimmig gebilligt wurde. Große Sorgen bereitet dem Beklei- dungswart Heinz Foidl die Finanzierung der Trachtenerneuerung. Diese Kosten beanspruchen den größten Teil der Ver- einskasse und werden heuer mit über 30.000.— S zu Buche kommen. Eine ef- fektvolle Unterstützung durch die Ge- meinde wird hier von entscheidender Bedeutung sein. Der Zeugwart zog eben- falls Bilanz beim Inventarium und dank- te Hansjörg Endstrasser für seine Bo- tendienste zur Service-Firma in Inns- bruck. Mit großem Interesse wurde der Bericht des Obmanns über den Stand der Verhandlungen des Projektes Pa- sten. Im obersten Berghaus, einem statt- lichen Bau, welchen man von der Stra- ße gut gesehen hat, war die Umleit- rolle oder der Haspel mit der Brems- anlage. Bei günstigem Wind konnte man die Bremsen im Tal noch gut hören, wie ein lautes Schreien. Einmal, mein Vater war noch jung, gab's auf der Trausnitzalpe einen Seilbruch, welchen er von dort gesehen hat. Sonst funktio- nierte die Anlage recht gut. Vom Aufzug kam das Material in die Backenquetsche und von dort in Nuß- oder Eiergröße zu den Klaberbuben. Was erzhältig war, ging weiter zu den Poch- oder Schlämmwerken in den un- teren Gebäuden. Im Pochwerk waren Kanthölzer, etwa 15 x 15 cm, unten mit einem Fuß aus Gußeisen bewehrt. Der Boden darunter ebenfalls mit Blöcken aus Gußeisen be- legt. Ein mächtiger Hebebaum mit Zapfen hob die Stampfer und ließ diese wieder fallen, das ging so schön der Reihe nach, etwa 20 Stück. Weiter ging das Material zu den Schüttelherden, die ebenfalls von einer ähnlichen Welle an- getrieben wurden. Heute noch frag ich mich, woher die- se Lärchenbäume, 50 bis 60 cm Durch- messer und 6 bis 8 Meter lang, ge- bracht wurden. In unserer Umgebung sind solche kaum gewachsen. Die Ge- bäude waren von Hutmann Werner Trinker schön beschildert, wie dieser auch die Hausschilder in Wieseneck und Umgebung gemacht hat. Mein Vater be- sorgte ihm dazu die Holztafeln und er hat sie schön beschriftet. Einige dürften dort noch vorhanden sein. Das Erz wurde wohl hauptsächlich im Winter abgeführt, da ja der Schlitt- weg viel angenehmer war, als der holp- rige Sommerweg. Das kleinere Erz wur- de in kleine Säcke gefüllt. Damit man bergab nicht immer bremsen mußte, hängte man am hinteren Schlitten eine Sauhaut mit den Haaren nach unten Erinnerungen an den Bergbau in der Kelchtilm Von August Pletzer, Jochberg
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