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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 27. März 1976 es im Leben immer schwerer, weil ihre Taten und Leistungen immer an den Leistungen des Vaters gemessen werden. Aber ich glaube, sagen zu können, es besteht für uns gar kein Zweifel, daß unser lieber Dr. Ekkehard Kofler diese Generalprobe im Leben glänzend be- standen hat. Dr. Kofler hat im Jahre 1926, also vor 50 Jahren, die Leitung des Grandhotels übernommen. Dieses Hotel ist 1902 er- baut worden. Dr. Anton Kofler hat sich damals mit unserem Skipionier Franz Reisch zusammengetan und eine Gesell- schaft gegründet, um das „Hotel Kitz- bühel', wie es ursprünglich hieß, zu er- richten. Es hat unter dem Namen „Grandhotel" Weltruf erreicht. Einige der Marksteine von Dr. Ekke- hard Kofler. Er war 1926 Mitbegründer der Hah- nenkammbahn. 1927 leistete er die ersten Vorarbeiten zum Zusammenschluß der beiden Kitz- büheler Skischulen, der Skischule Grandhotel des Rudi Monitzer und der Skischule Kitzbühel des Sepp Heilen- steiner. Daß wir heute die bekannte und berühmte Skischule Kitzbühel haben, ist schließlich seiner Initiative zu verdan- ken. 1931 brachte Dr. Kofler einen weite- ren Fusionsgedanken hervor und zwar den Zusammenschluß aller wintersport- treibenden Vereine Kitzbühels in den Kitzbüheler Skiklub. Zusammenge- schlossen sollten werden der Winter- sportverein, der Sportingclub und, die Skiriege des Turnvereins. Wir verdan- ken es schließlich dem Kitzbüheler Ski- klub, daß aus Kitzbühel Olympiasieger und Weltmeister hervorgegangen sind, die den Namen unserer Stadt in alle Welt hinausgetragen haben. 1931 war Dr. Kofler außerdem Prü- fungskommissär für die Bewerbe um das beliebte Kitzbüheler Skisportlei- stungsabzeichen in Bronze, Silber und in Gold. Dr. Kofler war überhaupt ein 'Mäzen für Sport und Kunst. Er hat eine Un- zahl von Ehrenpreisen gestiftet, er hat viele Vereine in der wirtschaftlich schwachen Zeit buchstäblich durchge- füttert; auch das sollte nicht vergessen werden 1933 war Dr. Kofler Mitbegründer und Stifter des Kitzbüheler Museums- vereins und Mitbegründer durch finan- zielle Unterstützungen der weltberühm- ten prähistorischen Sammlung des Uni- versitätsprofessor Dr. Richard Pittioni über den urzeitlichen Erzbergbau auf der Kelchalpe. Mit seiner finanziellen Mithilfe konnten die präparierten Fun- de für das Kitzbüheler Heimatmuseum erhalten bleiben. 1935 kam es dann zur endgültigen Vereinigung der beiden Skischulen und zur Durchführung der 1. Niederländi- schen Skimeisterschaften in Kitzbühel. Es war wieder Herr Dr. Kofler, der es verstanden hat, diese Leute nach Kitz- bühel zu ziehen. Er hat weiters durch eine umfangreiche Korrespondenz in al- le Welt es zuwege gebracht, immer wie- der auf Kitzbühel aufmerksam zu ma- chen und für Kitzbühel zu werben. Im gleichen Jahre war Dr. Kofler Protektor des Bergsteigers Bert Fank- hauser, dem einzigen österreichischen Teilnehmer an der deutschen Himalaja- Expedition. 1938 zog Dr. Kofler als Ratsherr in den Kitzbüheler Gemeinderat und wirk- te im Ausschuß des damaligen Ver- kehrsvereins. 1961 wirkte Dr. Kofler als Gönner und Förderer der Denkmäler für den Kitzbüheler Bildhauer Franz Christoph Erler in Kitzbühel und in Wien. In die- sem Zusammenhang darf ich auch daran erinnern, daß es unser Doktor Kofler war, welcher die Freskogemälde an der Außenwand der St. Katharinen-Kirche gestiftet hat. Das erste Fresko war ein Werk des Innsbrucker Bildhauers Pra- chensky, und das jetzige ein Werk des Kitzbüheler Diplom-Restaurators Her- mann Mayer. Er stiftete weiters an der Außenwand des Finanzamtsgebäudes den Brunnen mit der Darstellung der hl. Katharina und später den St.-Flori- an!.-Brunnen im sogenannten „Kofler- Gartl" bei der Auffahrt zum Grandhotel. Das Grandhotel selbst entfaltete Dok- tor Kofler seinen Kunstsinn. Das be- weist auch die Renaissancedecke aus dem 16. Jahrhundert in der Hotelhalle. Unzähliges Kunst- und Volksgut wurde durch Dr. Kofler erhalten. Dr. Kofler war aber nicht nur ein Förderer der Sportvereine, sondern er hat auch selbst eifrig und erfolgreich Sport betrieben. Er war 1932 Sieger in der Altersklasse 1 bei den Akademischen Skimeisterschaften in Kitzbühel, wei- ters Sieger im Abfahrtslauf (1933) vom Ellmauer Tor, Mit 43 Jahren eine enor- me sportliche Leistung. Dr. Kofler war aber auch ein bekannter Autorennfah- rer. Schon 1931 gewann er das Wurzen- Paß-Rennen in Rekordzeit und 1932 legte er mit Erfolg die Prüfungen für das Goldene Sportabzeichen ab. Wie bereits erwähnt, ist das Grand- hotel ein Zentrum unseres Fremdenver- kehrs. Mit ve1 Initiative hat es Doktor Kofler verstanden, schon in den drei- ßiger Jahren prominente Gäste nach Kitzbühel zu bringen und internationale Veranstaltungen durchzuführen. So wa- ren schon 1932 erstmals die Wiener Sän- gerknaben in Kitzbühel zu hören. 1933 war der König von Belgien hier, 1935 der Prinz of Wales und aus diesem An- laß erhielt das Haus Dr. Kofler Dank- schreiben des Herzog von Windsor, der britischen Botschaft und Dankschreiben von Erzherzog Eugen als oberster Be- fehlshaber des österreichischen Bundes- heeres. Es nimmt uns daher nicht Wunder, daß Herr Dr. Kofler in diesen Jahr- zehnten sehr oft verdient geehrt wurde. (Fortsetzung auf Seite 4) Herbert Jordan: Brixntojarsch II: „Gliabb', glacht und 'tracht (Erhältlich im heimischen Buchhandel bzw. beim Verfasser) Zahnweh Na, is's ma etz amoi gonga: no gar nit lang her, kriag i aufaramoi mitt' an Gsicht a mords Gschwer. Und nett a sosn an toiglischen Wehtant an besn, daß i ninama gwißt hu, ob i Mandl oda a Weibi bi gwesn. 1 brauch enk's nit sagn, weil's ja seim jecia kennt, so ebbas kimb d'ineahra Wei' her vo dö Zähnt. Hu mit Salzwassa g'urglt, mit Salbeitee putzt. hoaß' Heubloamach aufglögg, Gar alls hat's nix gniutzt. Zigarettn, Tablettn und Schnaps: alls f nixn. Alt bin i z'löst ummi zun Zahnarzt auf Brixn. Fi g'wöhnlicla - wißt's selba - weascht so ebbas guat, sobald ma bein Zahnarzt die Haustür auftuat. Voll Weh und ganz gschwolln bin i u-kemma i und froh bin igwesn. wiari drukemma bi. Gach is a alls gricht gwen für d'Operation und afta ku 's losgeh! Da geht 's Telephon. Da Dockta geht ummi und aft höbb a 0 und na hear i glei sagn drauf: „ja, der is do!" Ob i die Versammlung vagessn hu heit? Sie send scho oi do und si boatn scho d' Leit. „Etz Teifi, Herr Dockta", sag i, „i muaß sausn!" Von Spritzn un Steehn tuat mi sowieso grausn! Oichi von Sessl und aussi bein Loch' die Gschwulst is dahi und da Wehtoant laß nach. Wann i decht an Toud amoi - das war eahm gsund - o wia an Zahnarzt davuhupfn kunnt. Is 's a so weit amoi, Fremd, denkt's decht dru' wähit's ma sei Numma nd ruaft's 'n decht u! Saggt's eahm's recht deutlich, damit er's ja gwiß vasteht, - und wann's dalogn is. - daß 's ohne mi no fit geht
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