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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. April 1976 1975 den Bruttobetrag von 18,338,536.32 Millionen Schilling geleistet haben und die Kur- und Moorbad Kitzbühel AG dem Fremdenverkehrsverband Kitzbü- hel bis eben zu diesem Datum abzüg- lich des verlorenen Zinsenzuschusses im Betrag von 6,574.143,26 Millionen Schilling den Betrag von 11,764.393,06 Millionen Schilling schuldet. Die Verschuldung der Kur- und Moorbad Kitzbühel AG würde mit je- der weiteren Ratenzahlung ansteigen. Rein aktienrechtlich hätte die Ge-, selischaft aus dem Grunde der Ueber- schuldung, ohne die Rückendeckung des Fremdenverkehrsverbandes, bereits liquidiert werden müssen. Der Fremdenverkehrsverband wäre selbstverständlich auch in Zukunft zu seinem, durch die Vollversammlungs- beschlüsse abgesicherten, Versprechen gestanden. Weitere Belastungen aber hätte er keinesfalls mehr auf sich nehmen kön- nen. Diese kündigten sich aber durch sich anbahnende Großreparaturen, durch den verminderten Betriebserfolg auf- grund der steigenden Material- und Personalkosten an. Auch das hätte zur Not noch ganz Kitzbühel verkraften müssen, aber ein viel weittragenderes Moment hätte auf lange Zukunft unberücksichtigt bleiben müssen, nämlich der Fortschritt. 1. In Form des Ausbaues der beste- henden freien Raumkapazitäten und in Form des Ausbaues durch die groß- tierte Zeit entstanden unter der Leitung von Fachlehrer Walter Krabichler Schü- lerarbeiten, die mit großem Beifall auf- genommen wurden. Das Heimatmuseum mit Kustos Wörgötter stellte nicht nur Material, sondern auch die Arbeitskraft voll zur Verfügung. Schon die Eröffnung bewies, daß die Ausstellung ankommt. Darüber wurde bereits berichtet. Ein auf liegendes Gäste- buch verzeichnete einen Teil der Besu- cher. Viele ausländische Gäste, die an- läßlich von Veranstaltungen in die Han- delskammer kamen, nahmen von der Ausstellung Notiz und freuten sich über die Abwechslung, die sich bot. Die zahlenmäßig größte Gruppe von Besuchern stellten die Schülerinnen und Schüler aus Kitzbühel. Dank der Aufge- schlossenheit von Direktionen und Leh- rern konnten 24 Schulklassen verschie- dener Kitzbüheler Pflichtschulen im Rahmen des Unterrichts die Schau an- sehen und erlebten Kitzbühel als einen Startplatz des Wintersports. Es war der Wunsch von BM LA Brettauer bei der Eröffnung, daß gerade die Jugend die Zeit der Sportidealisten in diesen Bil- dern zu sehen bekommt. Die Kitzbühe- 1er Lehrerschaft hat dem Wunsche er- freulich zahlreich Rechnung getragen. Dem Besucherbuch ist die internatio- zügige und moderne, in Bälde notwen- dig erscheinende Erweiterung der Ba- deanlagen, und 2. in Form der Intensivierung des Ausbaues der touristischen Winter-In- frastruktur-Skiabfahrten, Skiwander- loipen, Rodelbahnen etc., des Ausbaues der touristischen Som- mer-Infrastruktur, autofreie Prornena- dewege, Fahrradweg etc, und der Intensivierung der Werbung durch vermehrten Schwerpunkteinsatz im In- und Ausland, Beteiligung an Angeboten, Verstärkung der Oeffent. lichkeitsarbeit gemäß dem bereits durch Direktor Dr. Ziepl der Vollver- sammlung skizzierten Konzept. Diese zwei Schwerpunkte müßten - abgesehen von der betriebswirtschaft- lichen Erkrankung und der strukturel- len Stagnation der Kur- und Moorbad Kitzbühel AG - noch viele Jahre hint- angehalten werden. Durch glückliche Umstände - man darf es wohl so nennen - ergab sich im Jahre 1975 eine Konstellation, die dazu führte, daß die Bergbahn AG Kitzbühel sich unter bestimmten Um- ständen bereiterklärte, durch eine Ver- schmelzung der Kur- und Moorbad AG mit der Bergbahn AG nicht nur die Zins- und Amortisationsverpflich._ tungen des Fremdenverkehrsverbandes, sondern auch die betriebliche Erhal- tung und den betrieblichen Ausbau der Anlagen zu übernehmen. Nicht immer und nicht überall wird sich diese Möglichkeit bieten. Der nale Zusammensetzung des Publikums zu entnehmen. Am zweiten Ausstel- lungstag waren Besucher aus der BRD, aus Holland und den USA, recht zahl- reich waren auch die österreichischen Besucher, wenn man davon absieht, daß das Gros der Gäste aus dem Raum Kitzbühel kam. Erfreulich groß war der Besuch aus den Nachbarorten. Fast vollzählig besuchten die Chronisten und Heimatforscher des ganzen Raumes die Schau. Besonders freute der Besuch alter Wintersportgrößen, für die die Ausstellung eine Erinnerung an eine inzwischen oft verklärte Vergangen- heit bedeutete. Zu den prominenten Besuchern zählte Landesrat Komm-Rat Christian Huber, der als Hausherr sich die Zeit für einen Rundgang und für ein Dankeswort an die Aussteller nahm. Das Besucherbuch enthält auch Namen von englischen, schwedischen und belgischen Gästen, die sich Zeit für einen Besuch nahmen. Die Presse leistete der Ausstellung einen unschätzbaren Dienst. Eine tirol- weite Werbung erfolgte durch die „Bau- ernzeitung" und die „Neue Tiroler Zei- tung" und ganz wesentlich durch die Aufnahme in die Reihe „Geascht mit ins Museum?" durch Ing. Ernst und Wal- traud Grießer vulgo Plotzenbauch. Der Fremdenverkehrsverband ist zusam- men mit der Stadtgemeinde und der Kur- und Moorbad AG der Ueberzeu- gung, daß der aufgezeigte Weg der Fu- sionierung beider Aktiengesellschaften für Kitzbühel der bestmögliche Weg sei. Getreu dieser Ueberzeugung, der sich die Bergbahn AG durch ihre Bereit- schaft eindeutig anschließt, wurden die Verhandlungen unter der Federfüh- rung von Rechtsanwalt Dr. Herwig Grosch seitens der vier Partner aufge- nommen. In vielen Gesprächen und Sitzungen und durch die Tatsache, daß alle Ver- handlungspartner immer das große Ziel, den Erfolg und die sich daraus für Kitzbühel ergebenden zukünftigen Chancen vor Augen hatten, kam der endgültige 6. Entwurf des Vertrages zustande, der nun heute Gegenstand der Erörterung und der Beschlußfas- sung durch die Pflichtmitglieder ist. Ich möchte die Begründung dieses Schrittes, den ich heute zu tun die Vollversammlung ersuche, damit ab- schließen, daß ich behaupte, daß mit dem, durch die heutige außerordentli- che Vollversammlung zu treffenden Entscheid, nicht nur der Fremdenver- kehrsverband, sondern alle drei ARGE- Partner Stadtgemeinde Kitzbühel Bergbahn AG Kitzbühel und Fremdenverkehrsverband Kitzbühel gestärkt werden. Gestärkt, um in Zu- „Kitzbüheler Anzeiger" und die „Sonn- tagspost" berichtete mehrmals ausführ- lich über die Ausstellung. Die Veranstalter bezwecken mit dieser Art von Dokumentation der Geschichte des engeren Raumes vor allem die Wek- kung des Verständnisses für die Werte einer erst kurz zurückliegenden Zeit. Die Ausstellung soll eine Bitte an alle sein, die Werte der Volkskultur der jüngst- vergangenen Zeit nicht zu verwerfen und zu vergessen, sondern zu bewahren und zu sichern. Dazu sind nicht nur Archivare und Museen oder Chronisten aufgerufen, das ist eine Forderung an alle, wenn uns ernst ist, unser ererbtes Besitztum zu wahren. Alle Besitzer von Bildern aus der Pionierzeit des Winter- sport werden daher herzlich gebeten, ihre Schätze kurzfristig dem Tiroler Landesarchiv in Innsbruck (zu Handen Hofrat Dr. Eduard Widmoser, Herren- gasse 1, 6010 Innsbruck) zur Verfügung zu stellen. Die Arbeitsgemeinschaft Tiroler Chronisten dankt für die gute Auf- nahme der Ausstellung und hofft, daß gemeinsam weitergearbeitet wird, um die jüngste Geschichte und die Gegen- wart in Wort und Bild für die näch- sten Generationen zu erhalten. Hans Wirtenberger
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