Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. April 1976 487.000 Elektrowerk 219.000 13,983.000 Wasserwerk 13,744.000 541.000 Schwarzseebad 341.000 71,569.000 Summe 683748.000 Der Aufwand an Zinsen für die Fremddarlehen beträgt für 1976 1,691.500 Schilling. meinde hinsichtlich der Notwasserver- sorgungsanlage akzeptiert wird. Obwohl von der Stadtgemeinde zum ursprüngli- chen Vertragswerk einige Aenderun- gen vorgeschlagen werden mußten, konnte sie diese durchsetzen. Im Straßenreferat wurden auf Antrag des Referenten Gemeinderat Friedhelm Capellari zwei Straßenbezeichnungen im Gebiet von Ried Hagstein genehmigt. Es handelt sich um die beiden neu benann- ten Wege Hagsteinweg und Schwentweg. Namengebend waren die beiden Höfe Hagstein und Schwent. Goldener Ehrenring der Stadt KitzDunel für Dr. Ekkehard Kofler Berichte und Anträge des Bürgermeisters Der Dienstbarkeitsbestellungsvertrag, abgeschlossen zwischen der Stadtge- meinde Kitzbühel und der Tennishallen- gesellschaft, Geschäftsführer Olympia- sieger Ernst Hinterseer, wurde auf An- trag des Bürgermeisters mit zwei Stimm- enthaltungen genehmigt. Genehmigt wurde auch der Servitutsvertrag, abge- schlossen zwischen der Stadtgemeinde und dem Kitzbüheler Skiklub über den Bau und die Erhaltung der neuen Sprungschanze am Schattberg I. Einen ausführlichen Bericht erstattete Bürgermeister Brettauer zum Projekt der Erlangung des Oeffentlichkeitsrech- tes für das städtische Krankenhaus. Die Stadtgemeinde habe zu diesem Verlan- gen ein moralisches Recht; auch auf die Gewährung von Sonderregelungen. Der Bürgermeister wies dabei auch darauf hin, daß das neue Krankenanstaltenge- setz immer noch nicht beschlossen ist und man auf diese Gesetzgebung nicht mehr warten könne. Der Gemeinderat beauftragte den Bürgermeister einstim- mig, das betreffende Begehren an die Tiroler Landesregierung zu stellen. Yamagata freut sich Bürgermeister Hans Brettauer verlas ein Schreiben des Bürgermeisters der Schwesterstadt Yamagata, daß sich die Bewohner seiner Stadt auf den Besuch der Abordnung aus Kitzbühel freue. Be- kanntlich reist eine Gruppe von 27 Per- sonen unter der Führung des Bürger- meisters am 21. April 1976 (über den Nordpol) nach Yamagata. (Die Berichterstattung über diese Rei- se ist gesichert, da der Vorstand unse- rer Zeitungsgesellschaft beschlossen hat, den Redakteur für die Yamagatareise einzusetzen.) Fusion Bergbahn AG - Kur- und Moorbad AG In dieser wichtigen Angelegenheit ga- ben alle Gemeinderäte ihre Ja-Stimme ab. Ein großer Erfolg für Bürgermeister Brettauer, dem es zu danken ist, daß die Bergbahn AG dem Fusionsvertrag zu- stimmt und der in dieser Angelegenheit von wichtigen Persönlichkeiten der Stadt, insbesondere durch den Ausschuß des Fremdenverkehrsverbandes, an der Spitze Obmann Kammerrat Wolfgang Hagsteiner, unterstützt wurde. Ein wei- terer Lichtblick in der Zusammenarbeit in Kitzbühel. Der Bürgermeister verlas sodann ei- nen Brief der Transalpinen Oelleitung (TAL), daß das Angebot der Stadtge- Dr. Kofler: „Lieber Bürgermeister! Ich danke Dir von ganzem Herzen, ebenso dem Gemeinderat. Ich habe selbst nicht mehr gewußt, in wel- chen Vereinen ich Ehrenmitglied bin und welche Ehrungen mir überhaupt in all den Jahren zuteil geworden sind. Ich weiß nur, daß ich, 50 wie mein Va- ter, immer bestrebt war, das beste für unser Vaterland, unser Heimatland Ti- rol, zu tun. Gestatten Sie mir, daß ich etwas zu- rückgreife in eine Zeit, in welcher, glaube ich, noch keiner der Anwesen- den das Licht der Welt erblickt hatte. Einmal an die Geburtsstunde des Grandhotels, wo mein Vater und Franz Reisch den Hotelbauverein Kitzbühel gegründet hatten, um nicht nur hier in Kitzbühel, sondern auch in anderen Orten Hotels zu errichten. Der Frem- denverkehr lag ja damals noch in den Kinderschuhen. Mein Vater hatte sich sehr bemüht, er war ja 30 Jahre Prä- sident des Landesverbandes für Frem- denverkehr. Er war auch in Südtirol ein geachteter Mann - man hat ihn damals mit einer Medaille ausgezeich- net. - Das Grandhotel wurde vorerst 1903 als „Sommerhaus" eröffnet, ohne Fließwasser und ohne Zentralheizung. Ehrenringträger Doktor Ekkehard Kofler (stehend) daneben Ehrenbürger KR Johann Obermoser Das Haus wurde aber sofort bekannt in aller Welt. Wir erhielten die besten Gäste aus England und Deutschland. Da muß ich eines Mannes gedenken, der Hermann Reisch wird sich noch bestens an ihn erinnern können. Es war Dr. Rickmer-Rickmers. Durch ihn erhielten wir auch die englische Hocharistokratie und das war für uns der Beweggrund, einen Zubau zu machen und das Hotel mit Fließ- wasser und einer Zentralheizung aus- zustatten. Der Besuch war großartig, sogar die Schwester des deutschen Kaisers be- suchte unser Haus. Indessen ist der Krieg ausgebrochen. Ich muß das erzählen, weil es für die Jugend auch interessant sein mag, da doch die Zeit so weit zurückliegt. Wir haben im Krieg sofort Einquartierun- gen bekommen und zwar Polen, mala- riakranke Türken, Slowaken und an- dere. Die haben sich im Haus gemüt- lich eingerichtet, haben aber alles zer- stört. Mein Vater sah, als er in die Hotelhalle kam, daß ein riesiges Feuer brannte, auf welchem eine gestohlene Ziege gebraten wurde. Als er dagegen protestierte, wäre er beinahe gehängt woden. Diese Leute sind aber dann auch weggezogen, aber was zurück- geblieben ist, das waren die Wanzen. Die Wanzenplage war damals fürch- terlich. Es war nicht so, daß man hätte einfach DDT nehmen können, oder Gas spritzen. Fast ein halbes Jahr dauerte es, bis man sagen konnte: „wir sind wieder wanzenfrei!" Dann kam die Zeit der Schieber und Organisierer. Da ging es zu und für die sogenannten „Neureichen" konnte man nie genügend Sekt herbeischaffen. Dann kam die Inflation und es ging den Schiebern nach dem Sprichwort „Wie gewonnen, so zerronnen". Dann kam die Zeit des Wiederauf- baues, eine sehr schöne Zeit, in welcher Kitzbühel bekannt wurde. Kitzbühel bekam einen Weltruf. 1938 kam wieder eine neue Zeit und Ihr wißt ja selbst, Wie sie sich entwickelt hatte. Nun eine Ueberlegung: Ich glaube, wir sollten Kitzbühel nicht größer werden lassen. Wir sollen es so belas- sen. Das mittelalterliche Städtchen soll nicht vermauert werden. Auch nicht, wenn man vom Jochberger Tor her-
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