Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 17. April 1976 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 Lions-Flohmarkt - Vorbereitungen Die Vorbereitungen im LC Kitzbü- hel für den Flohmarkt vom 19. und 20. Juni haben schon voll eingesetzt. Die LionsDamen sitzen beispielsweise be- reits viele Abende in großer Runde bei- sammen, um Stoffstreifen zu schneiden und zusammenzunähen und eine mög- lichst große Anzahl Fleckerlteppich.- zum Verkauf auf dem Flohmarkt her- zustellen. Wie die Lions selbst keine Mühe scheuen, um mit viel Arbeitseinsatz zu einem möglichst großen Erfolg dieses Flohmarktes beizutragen und aus sei- nem Reinerlös den Hauskrankenpflege- verein in Kitzbühel und dem. Thera- piezentrum für spastisch gelähmte Kin- der eine tunlichst große Spende zu- kommen zu lassen, wird auch die Be- völkerung aufgerufen, möglichst tat- kräftig mitzuhelfen, um zu diesem Er- folg zu kommen. Wir können alles brauchen! Bücher, Kunstdrucke (alte Kalender- blätter), Schallplatten, Plattenspieler, Kleinmöbel, Bilder, Spielwaren, Soge- nanntes Krims-Krams (Porzellan, Glas, Nippes, Sitickereien, Handarbeiten) und alle Artikel aus der, Nostalgie. Alles, was in Ihrem Geschäft oder Haushalt als „Ladenhüter" entbehrlich ist, schenken Sie bitte uns und bringen es zu unseren Sammelstellen, wobei Sie aber bitte nicht an eine „Entrüm- pelung" denken, sondern doch nur brauchbare Gegenstände bringen wol- len. - Hier nochmals unsere Sammelstellen: Kitzbühel: Dipl.-Optiker J. Schwarz, Vorderstadt 22, Tel. 2723. St. Johann: Bundesgymnasium als Zentraldepot, Hausmeister, Tel. 2654, sowie Firma Neckamm und Co.. Tele- fon 2348. Fieberbrunn: Fa. Berg-Plüschtier- fabrik, Telefon 437, und Dentist Peter Stöckl, Spielbergstraße 10; Tel. 229. Waidring: Schulhaus von 8-11 Uhr, Telefon 261. Kirchberg: Fa. Andrä Hagleitner, Installationen, Tel. 267. Kirchdorf: Schulhaus, Tel. 3145. St. Ulrich: Kaufhaus Seeber, Tele- fon ele fon 23601. Geldspenden bitten wir Sie unter dem Kennwort „Flohmarkt" auf das Konto Nr. 30.009 bei der Raika St. Johann 1. T. einzuzahlen. Helfen Sie uns helfen! Sie machen auch sich, selbst damit eine Freude. Zum literarischen Abend Den Besuchern dieses literarischen Abends am 7. April 1976 in Innsbruck, Leopoldstraße 6, im „Turmbund", kam schon beim Eintritt eine erwartungs- volle Stimmung entgegen. Viele inter- essierte Gäste waren gekommen, um aus den Werken des Tiroler Schrift- stellers Hugo Bonatti zu hören. Die Teilnahme steigerte sich gleich von Beginn zu starker Konzentration, denn das Dargebotene fesselte und ge- fiel. Die erfreuliche Tatsache, daß dieser Abend ein richtiger, ehrlicher Erfolg wurde, ist wissenswert und so gebe ich als Besucherin anschließend der Kritik der Innsbrucker Tageszeitung vom 9. April 1976 das Wort. M. Reymann Hugo Bonatti, Einzelgänger der Literaturszene Auseinandersetzung mit der Isolation des Dichters - Turmbund-Lesung des Kitzbühelers „Mein einziges Thema ist ein religiö- ses. Es gibt keinen ‚eigenen' Gottesbe- griff, keinen Gott der Philosophen, son- dern nur einen Gott der Nähe, Kunst ‚im eigentlichen Sinn' ist mir ziemlich gleichgültig. Was mir geblieben ist: das ‚Herr erbarme dich unser' der Messe. Ich fürchte die Auslöschung des Individu- ums. Dichten und Brotberuf? Ich schrei- be relativ wenig. Ich bin froh, daß ich einen Brotberuf habe." So der Lehrer und Dichter Hugo Bonatti in seiner Vor- stellung im Turmbund. Gewiß ist er als nicht „irgendwie" religiöser, sondern christlicher Dichter in der österreichi- schen Literaturszene ein Einzelgänger. Die Studiobühne der Universität Inns- bruck las aus „Megapolis". Es handelt sich um ein Werk in der Tradition des europäischen Epos, das ja dramatisch ist, indem es nicht für den Leser, sondern für den Sprecher, den Sänger gedihtet wurde. Bonatti mauert in Hörspieltech- nik mit Reihen von Assoziationen, mit Kaskaden seelenloser Fachausdrücke, in denen Trümmer des europäisch-antiken Mythos blinken, auch formal durch An- klänge an die Responsorien des Volkes in der Messe und an den griechischen Theaterchor, seine „Megapolis", die anti- humane, das Individuum auslöschende Großstadt. Vielleicht ist Bonattis Schau zu wuchtig, erinnert das zu sehr an Ernst oder Dos Passos, wirkt es, als ob er die Megapolis zur Gottheit erhöhe, deren Grausamkeit heute doch eher in ihrer Banalität liegt. Der Dichter las den essayistischen Mo- nolog „Warten auf St. Helena", in dem das Bild Napoleons für die Selbstver- bannung des schöpferischen Menschen steht, und die geschliffene- pointiert er- zählte, kaltblütig und kunstvoll geschrie- bene Erzählung „Die Richter von B.", deren Surrealismus völlig eigenständig ist, obwohl der Stoff an Kafka erinnert. Eine Stadt im Süden und Italiener als Ort und Träger der Geschichte sind nicht Kulisse und Kostümierung, son- dern es handelt sich um eine nördlich der Alpen geschriebene italienische Er- zählung, Pirandello und der metaphysi- schen Malerei der Italiener mit deut- scher Nachdenklichkeit verpflichtet. Sprechtag in zwischenstaat- lichen Pensionsfällen Bei der Pensionsversicherungsanstalt der Arbeiter, Landesstelle Salzburg, ist der Anteil an zwischenstaatlichen Pen- sionsfällen, insbesondere nach dem österreichisch-deutschen Sozialversiche- rungsabkommen, sehr groß. Die Landiesstelle hat daher im Inter- esse der betroffenen Pensionisten und Versicherten auch 1976 mit der Lan- desversicherungsanstalt Oberbayern als Verbindungsstelle Vereinbarungen bezüglich der Abhaltung von zwischen- staatlichen Sprechtagen im Landesstel- lenbereich getroffen. Im Bundesland Tirol findet ein zwi- schenstaatlicher Sprechtag am Mitt- woch, dem 7. April 1976, in der Zeit von 8 bis 13 Uhr in der Außenstelle Innsbruck, Salurner Straße 2, statt. An diesem Sprechtag werden 2 Be- dienstete der Oesterreichabteilung der Landesversicherungsanstalt Oberbayern sowie zwei Bedienstete der Pensions- versicherungsanstalt der Arbeiter teil- nehmen, sodaß eine umfassende und eingehende Beratung bzw. Auskunfts- erteilung garantiert ist. Reit- und Springturnier in Kufstein Der Reitverein Kufstein veranstaltet vorn 17. bis 19. April 1976 (Ostersams- tag bis Ostermontag) ein internationa- les Reit- und Springturnier. Dazu ha- ben namhafte Reiter aus dem Tiroler Raum, Vorarlberg, Oberösterreich, Salzburg, Bayern und Württemberg ih- re Nennungen abgegeben. Es werden 150 Pferde erwartet. Zeitplan: Samstag, 17. April: 9 Uhr A-Dressur, Bewerb 1, 13 Uhr A-Springen, Bewerb 4, 16 Uhr L-Springen, Bewerb 5. Sonntag, 18, April: 8 Uhr L-Dressur, Bewerb 2, 10 Uhr L-M-Springen, Be- werb 8, 13 Uhr L-Springen, Bewerb 6, 16.30 Uhr M-Springen mit Stechen, Be- werb 9. Montag, 19. April: 8 Uhr L-M-Dressur Bewerb 3, 10 Uhr M-Springen, Bewerb 10, 13.30 Uhr L-Springen (Stafetten), Bewerb 7, 16.30 Uhr Sa-Springen mit Stechen, Bewerb 11. „Hugo Bonatti liest aus seinen Werken"
< Page 15 | Page 17 >
< Page 15 | Page 17 >