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Seite 16 Kitzbüheier Anzeiger Samstag, 17. April 1976 Wirtschaftsbund Kitzbühel fordert raschen Bau des Lebenbergtunnels Zentrales Thema bei der Vollversamm- lung des Wirtschaftsbundes in Kitzbü- hel war die Verkehrsproblematik in der Fremdenverkehrsstadt. Dazu gab es flieht nur die meisten Wortmeldun- gen in der Diskussion, sondern auch eine einstimmig angenommene Resolu- tion, in der der dringende und rasche Bau des Lebenbergtunnels gefordert wird. - Hatte schon Vzbgm. Horn in seinem Bericht aus der Gemeindestube aus der Sicht der OeWB-Gemeindevertreter die Verkehrsfrage ausführlich behandelt, so gab dann auch Bgm,. LAbg. Hans Brettauer einen Ueberblick über den Stand der Dinge bezüglich der so drin- gend benötigten Umfahrung. Das Pro- jekt Lebenbergtunnel ist zwar nun auch im Detail projektiert und von der Lan- desbaudirektion genehmigt,jetzt kommt es aber darauf an, so betonte Brettauer, daß man • raschest auch die Finanzie- rung lösen kann. Brettauer betonte, daß der Bau des Lebenbergtunnels aus den normalen Mitteln für die Bundesstraßen nicht fi- nanziert werden könne. Es müsse da- her eine Sonderfinanzierung gefunden werden. Wörtlich meinte der Bürger- meister dann „Wenn es möglich ist, die Umfahrung von Reutte auf Leasing- basis zu errichten, warum dann nicht den Lebenbergtunnel in Kitzbühel?" Weiters kündigte er dann an, daß schon in wenigen Tagen eine Delega- tion aus Kitzbühel in dieser Frage bei Bautenminister Moser vorsprechen wer- de, um die Dringlichkeit dieser Frage zu betonen und den Bautenminister zu ersuchen, eine rasche Klärung der Fi- nanzierung herbeizuführen. Daß man in Kitzbühel nicht länger gewillt ist zuzusehen, wie andernorts neue Umfahrungen gebaut werden, hier in Kitzbühel aber nichts geschieht, be- wiesen auch zahlreiche Debattenredner. Dabei wurde nicht nur deutlich, daß manche Umfahrung in Tirol, die weit hinter der „Umfahrung Kitzbühel" ran- gierte, heute 'schon besteht, während in Kitzbühel nach wie vor der Verkehr den mühsam erwirtschafteten Fremden- verkehr zu erdrücken drohe, sondern auch der Wille bekundet, mit massiven Maßnahmen auf diese Misere hinzuwei- sen, wenn nicht rasch Taten gesetzt werden. Und Taten setzen heißt im Falle Kitzbüheis, daß Bautenminister Moser rasch die Finanzierungsfrage löst. Es ist eben eine Tatsache: der Bau des Lebenbergtunn:els ist für Kitzbühel eine Lebensfrage! Nicht nur für den Fremdenverkehr für die gesamte Kitzbüheler Wirtschaft und damit eben für ganz Kitzbühel! Denn es gibt nur wenige Wirtschaftssparten, die direkt oder indirekt nicht vom Fremdenver- kehr abhängig sind und damit auch nur wenige Arbeitnehmer in Kitzbühel, deren Arbeitsplatz direkt oder indirekt vom Fremdenverkehr abhängig ist. Zu dieser Wirtschaftsbundvollver- sammlung der Stadtgruppe Kitzbühel hatte Obmann 'Josef Baldassi, Landes- rat Huber, Bürgermeister Brettauer, Fremdenverkehsvebandsobmann KR. Hagsteiner, KR Ing. Berger, die OeWB- Gemeindevertreter Vzbgm. Horn, Stadt- rat Lackner, Gemeinderäte Harisch und Capellari, Kammersekretär Beimpold und Wirtschaftsbundse'kretär Küchen- meister sowie eine große Zahl von Mit- gliedern begrüßen können. In seinem Tätigkeitsbericht hatte Bal- dassi auf die vielfältige Arbeit jn Wirt- schaftsbund hingewiesen und die drin- gende Notwendigkeit einer noch inten- siveren Betreuung und Information der Wirtschaftstreibenden betont. OeWB-Vzbgm. Horn hatte in seinem Bericht aus der Sicht der OeWB-Ge- meindevertreter (wir berichten noch gesondert darüber) auf die schwierige Finanzlage der Gemeinden allgemein und Kitzbühels besonders verwiesen Bei der 25. Landesversammlung der Südtiroler Volkspartei in Bozen wurde folgende Resolution gefaßt: „Nach der gewaltsamen Teilung des Landes Tirol hat man immer die gei- stig-kulturelle Einheit des Landes be- tont. Diese zu erhalten, war und ist letzten Endes der Sinn und Zweck des Pariser Vertrages von 1946. Trotzdem hat sich die Bevölkerung Tirols dies.- seits und jenseits des Brenners in letz- ter Zeit immer mehr auseinanderge- lebt. Obwohl die staatspolizeiliche Gren- ze, mitten durch Tirol, weder von Gott noch von den Menschen, die dieses Land bewohnen, gewollt ist, droht im- mer mehr die Gefahr, daß dieselbe auch zu einer geistig-kulturellen Gren- ze wird. Eine mehr als tausendjährige Geschichte, Kultur, Sprache und Tra- dition verbindet die Tiroler in allen Landesteilen und vepflichtet sie auch heute die geistig-kulturelle Einheit zu wahren, um Tirol auch in Zukunft als ihre gemeinsame Heimat zu erhalten. Die SVP-Landesversammlung ver- pflichtet deshalb alle Parteigremien, mehr und wirkungsvollere Initiativen zu ergreifen, um die geistig-kulturelle Einheit Tirols zu erhalten und zu pfle- gen. Insbesondere verpflichtet die SV-P- Landesversammlung alle ihre Mitglie- der in den verschiedenen Vereinen und und damit sicher dazu beigetragen, daß die Möglichkeiten der Gemeinde künf- tig realisierbar betrachtet werden. Viel Beifall erhielt Landesrat Huber für sein wirtschaftspolitisches Referat, in dem er in ungewohnt harten Formu- lierungen auf die Wirtschaftspolitik der Regierung Kreisky hinwies. Die Neuwahlen der Ortsgruppenlei- tung brachten eine einstimmige Bestäti- gung von Ortsobmann Josef Baldassi, einstimmige Ergebnisse für die beiden Stellvertreter Vzbgm. Michael Horn und GR Ernst Harisch wie auch für den Ausschuß, der sich nun wie folgt weiters zusammensetzt: KR Ing. Karl Berger, KR Wolfgang Hagsteiner, SR Jakob Lackner, GR Friedhelm Capel- lari, Günther Huber, Josef Schroll, To- ni Werner, Ferdinand Maier, Sebastian Klingler, Walter Hirnsberger, Siegfried Trenkwalder, Hans-Werner Tscholl und Gert Gerzahek. Neben den bereits erwähnten Dis- kussionsbeiträgen zur Frage Lebenberg- tunnel und den Verkehrsfragen im all- gemeinen, brachte die Diskussion noch eine Fülle von Anfragen an Landesrat Huber, Bgm. Brettauer, Vzbgm. Horn und GR Capellari, ehe Obm. Baldassi gegen Mitternacht die Versammlung be- schloß. Organisationen auf lokaler und Landes- ebene mit den Schwestervereinen und Schwesterorganisationen und Verbän- den Nordtirols zusammenzuarbeiten, mit diesen ihre Tätigkeit abzustimmen und soweit als möglich in einem Dach- verband zusammenzuschließen." Im Interesse der Zukunft des Landes sollte dieser Appell bei den Nordtiroler Organisationen entspechendes Gehör finden. Bezirk Kitzbühel Vorbild: Der Tennis Club Kitzbühel hat als erster Verein schon wenige Jahre nach dem Krieg mit dem Tennisclub von Bruneck Freundschaft geschlossen und führt seither alle Jahre Freundschafts- turniere durch. Der Tennisclub St. Jo- hann hat nun ebenfalls engere Bezie- hungen mit Bruneck aufgenommen. Das beweist der Vier-Städte-Kampf 1976, an welchem Bruneck, St. Johann, Kitzbühel und eine bayrische Stadt teilgenommen haben. Dem Beispiel des Tennisclubs folgte bald die Fußball- Altherrenmannschaft von Kitzbühel, welche bisher mit Südtiroler Mann- schaften viele Freundschaftskämpfe hüben und drüben ausgetragen hat. 1971, dem großen Jubiläumsjahr „Kitzbühel - 700 Jahre Stadt", kam die Städteverschwisterung mit Sterzing und die Schützenfreundschaft zwischen Tiroler Landespressedienst: Appell zu tirolischer Zusammenarbeit
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