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Seite Z - Kitzbutieler Anzeiger Sonntag, 17. April 1976 Sperre, also auch bei Tag, ausgedehnt werden könnte. Ein Verlangen, das im- mer wieder unter Fremdenverkehrsin- teressenten vorgebracht werde. Das Kanalprojekt „Staudach" wurde auf Antrag des Straßenreferenten an die Bestbieter Fa. Montana 470.000 S (Bauleistungen) und Firma Alfred Po- lin 668.000 Schilling (Materiallieferun- gen) vergeben. Ein Debatte wurde weiters über die Vor- und Nachteile der Vergebung der Müllabfuhr an ein privates Unterneh- men abgeführt. Dabei wurde auch er- wähnt, daß vor Vergabe eine öffentli- che Ausschreibung zu erfolgen habe. Die Anfrage von Vzbgm. Michael Horn, ob die Erstellung eines Skiliftes „in der Hausstatt" geplant bzw. bereits projek- tiert sei, beantwortete der Bürgermeister dahingehend, daß die Bergbahn AG vorerst lediglich an die Sicherung ge- wisser Grtindstücke in dieser Gegend interessiert sei. Bevor an ein Liftpro- jekt gedacht werden könnte, müßte das Straßenproblem, ebenfalls auch das Au- to-Parkplatz-Problem behandelt bzw. gelöst werden. Gemeinderat Peter Hechenberger ver- langte als Vertreter der Bauern eine Besserstellung der Bauern bei der Er- richtung von Hofzufahrten bzw. Güter- wegen. Diese Besserstellung wurde ihm vorn Bürgermeister zugesichert mit dem Hinweis, daß es Tatsache ist, daß kein Bürger direkt Straßenbaumittel aufzu- wenden habe, jedoch die Bauern ihre Straßen und Wege bisher selbst finan- zieren mußten. Im Planungsreferat wurde das Bau- vorhaben von Adolf und Traudl Brunner auf Abbruch und Neubau des Hotels Tiefenbrunner auf die Tagesordnung gestellt und behandelt. Der Bürgermei- ster berichtete Details über dieses der- zeit größte Hotelbauvorhaben in unse- rem Bezirk und legte dem Gemeinderat die Pläne vor. Der Gemeinderat habe über die Aenderung des Bebauungspla- nes zu beschließen und zwar im soge- nannten „Erstbeschluß". Der Neubau sieht die Errichtung von 120 Betten vor sowie Gästeräumen, eines Hallenba- des und die erforderlichen Autogara- gen. Da es sich bei dem Projekt „Tie- fenbrunner" um ein Haus in der histo- rischen Innenstadt handelt, wurde vom Bürgermeister bei den bisher abgeführ- ten v i e r Vorverhandlungen der Leiter des Landesdenkmalamtes, Landeskon- servator Dipl.-Ing. Josef Menardi, zu- gezogen, mit dem in allen Einzelheiten, insbesondere zur Hauptfassade jfl der Vorderstadt und dem Baukörper auf der Griesseite, das Einverständnis er- reicht werden konnte. In der folgenden Debatte, an der sich besonders die Ver- treter der Fremdenverkehrsinteressen positiv zu diesem Vorhaben äußerten, und auch die Feststellung trafen, daß ein neues Hotel in diesem Ausmaß und in dieser Klasse für Kitzbühel einen Gewinn darstelle, wurde vom Bürger- meister noch darauf hingewiesen, daß sich der Gemeinderat, hoheitsrechtlich, auch mit dem historischen Stadtbild zu befassen habe. Sein Antrag, das Bau- vorhaben nach den vorliegenden Plänen zu genehmigen bzw. die erforderliche Aenderung des bestehenden Bebauungs- Am Mittwoch, 24. März 1976, haben die Pflichtmitglieder in der außerordent- lichen Vollversammlung ihr Votum zu einem infrastrukturellen Projekt abge- geben, in dem viel und berechtigte Zu- kunftshoffnung für Kitzbühel liegt. Das kleine Städtchen zwischen Hahnenkamm und Horn hat immer schon Dynamik be- wiesen und hat auch immer seine gan- zen Reserven mobilisiert, wenn es galt zusammen und für Kitzbühel etwas Gu- tes zu schaffen. Das Einfließen der Kur- und Moorbad-Kitzbühel-Aktiengesell- schaft in die Bergbahn Aktiengesell- schaft Kitzbühel ist eine fremdenver- kehrspolitische Entscheidung ersten Ranges und einer jener großen Schritte in Richtung Verbesserung der touristi- sehen Infrastruktur des Ortes die nicht alle Tage gewagt werden können, sich aber in bestimmten Zeitperioden bei- nahe aufdrängen. Es sind sogenannte historische Momente, die für Jahrzehnte richtungsweisend sein können, und es im Falle der Fusion der Bergbahn AG mit der Kur- und Moorbad AG auch sind. Ruhig und besonnen, der Größenord- nung des Projektes entsprechend, ist man an die Lösung dieser Aufgabe her- angegangen. Ich würde sagen, daß es notwendig ist, die Väter des Gedankens und die Initiatoren dieses entscheiden- den Schrittes beim Namen zu nennen. Es war unumstritten der Kitzbüheler ARGE-Gipfel mit Bürgermeister LAbg. Hans Brettauer, mit FVV-Obmann KR Wolfgang Hagsteiner und mit BEAG- Vorstandsvorsitzender Dkfm. Fritz Tscholl. Hinter ihnen standen geschlos- sen die Entscheidungsgremien des Stadt- und Gemeinderates, des BEAG-Vorstan- des und Aufsichtsrates des KUMAG- Vorstandes und Aufsichtsrates und des FVV-Vorstandes und Ausschusses. Zwei Körperschaften öffentlichen Rechts und zwei Aktiengesellschaften mußten sich finden und ihre gesell- schaftsrechtlichen, finanziellen, organi- satorischen und fremdenverkehrspoliti- sehen Intensionen auf einen Nenner bringen. Diese Basis war mit dem sech- sten Gesamtentwurf schließlich gefun- den. In Abstimmung mit den Verant- wortlichen der Bergbahn-AG und der Kur- und Moorbad-AG konnten die er- sten zwei Entscheidungen durch den Ge- meinderat der Stadt Kitzbühel und planes zu genehmigen, wurde ohne Ge- genstimme (eine Enthaltung) angenoni- men. Genehmigt wurden weiters, auf An- trag des Obmanns des Landwirtschafts- ausschusses andwirtschafts- ausschusses Vzbgrn. Georg B e r g e r, die Hoizsschlagsansuchen der Höfe Pöll und Tiefenbrunner. In beiden Fällen wurde Eigenbedarf angemeldet. durch den Fremdenverkehrverband Kitzbühel getroffen werden, und sie wurden so gefällt, wie es von den Bür- gern einer Stadt zu erwarten war, die viele Jahrzehnte Fremdenverkehrswirt- schaft und Fremdenverkehrspolitik be- treibt, einstimmig. Bereits am 16. März 1976 hat der Ge- meinderat der Endfassung der Vertrag- lichen Vereinbarung seine einstimmige Zustimmung gegeben. Am 24. März 1976 folgte die Abstimmung über die Fusion der beiden Aktiengesellschaften in der außerordentlichen Vollversammlung. Die Pflichtmitglieder des Fremdenverkehrs- verbandes, die bereits in Stimmgruppen- Gesprächen eingehend vorinformiert worden sind, haben das Vertragswerk ebenfalls einstimmig (ausgenommen die ungültigen Stimmen) gebilligt. Die beiden Anträge an die Vollver- sammlung lauteten wie folgt: Antrag 1 Gemäß Beschluß des Ausschusses des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel vom 1. März und vom 24. März 1976 und gemäß § 9 des Tiroler Fremdenverkehrs- gesetzes stellt der Ausschuß des Frem- denverkehrsbandes Kitzbühel an die Vollversammlung des Fremdenverkehrs- verbandes Kitzbühel den Antrag, die Fusionierung der Kur- und Moorbad Kitzbühel-AG mit der Bergbahn-AG Kitzbühel, laut den zwischen dem Frem- denverkehrsverband Kitzbühel bzw. des- sen Ausschuß und den zuständigen Or- ganen der Stadtgemeinde Kitzbühel, der Bergbahn-AG Kitzbühel und der Kur- und Moorbad Kitzbühel-AG festgeleg- ten, textierten und der Vollversammlung vorgelegten Vertragsbedingungen (Ver- tragstext) zu genehmigen und darüber durch die Abstimmung zu beschließen. Das Ergebnis der ersten geheimen Ab- stimmung lautet: 788 Stimmen für den Antrag 1 13 Stimmen ungültig 0 Gegenstimmen 801 abgegebene Stimmen. en Antrag II Gemäß Beschluß des Ausschusses des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel vom 1. März und vom 24. März 1976 und gemäß § 26 des Tiroler Fremdenver- Bergbohn-Moorbod AG - Fusion ohne Gegenstimme Fremdenverkehrspolitik mit Vernunft und Weitblick Von FVV-Direktor Dr. Josef Z i e p 1
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