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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. April 1976 Generalversammlung der Stadtmusik Kitzbu ""hel Zur Generalversammlung der Stadt- musik Kitzbühel am 9. April 1976 im Gasthof Harisch konnte Obmann Andre Feiler die vollzählig erschienenen Mit- glieder sowie als Gäste Fahnenpatin Sieglinde Harisch, Bürgermeister LA Hans Brettauer, Fremdenverkehrsob- mann KR Wolfgang Hagsteiner und Stadtrat Gerhard Resch begrüßen. Der besondere Gruß galt den „Fünfzigern" der Stadtmusik, Ehrenobmann Paul Hochfilzer, Toni Sauer sen., Karl Pla- ner, Christian Ac'hhorner, Gottfried Schweinester und dem Neuen Hans Hauser. Dem Ehrenmitglied Altvizebür- germeister Peter Sieberer, der aus ge- sundheitlichen Gründen nicht anwe- send sein konnte, wurden die besten Grüße und Wünsche übermittelt. Nach der Verlesung des Protokolls legte Schriftführer Gottfried Planer den Tätigkeitsbericht vor, den wir anschlie- ßend veröffentlichen. Die Stadtmusik verzeichnete im vergangenen Musikjahr 110 Ausrückungen. Mit besonderem In- teresse verfolgten die Mitglieder den Kassabericht von Kassier Stefan Hofer. Im vergangenen Jahr mußte in die Kas- sa ein bedeutendes Loch gerissen wer- den. Es gab unter anderem folgende Ausgabeposten: 63.000 Schilling für In- strumente, 67.000 Schilling für Re- paraturen von Instrumenten, 44.000.— Schilling für die Erneuerung und den Ankauf von Trachten, 6000.— Schilling für den Ankauf von Notenmaterial, 22.000 Schilling für den Ankauf von Kassiertaschen, 31.000.— Schilling für die AKM und 18.000.— Schilling für Steuern. Der Tiefstand der Kassa wur- de zur Kenntnis genommen. Die Kas- senprüfer konnten die exakte und ord- nungsgemäße Führung des Geschäfts feststellen und beantragten die Entla- stung, die mit herzlichem Dank für den umsichtigen Kassier erteilt wurde. Im heurigen Jahr stehen folgende Mitglieder der Stadtmusik für Ehrun- gen heran: Hans Hauser (50 Jahre ak- tiv), Kapellmeister Sepp Gasteiger (40 Jahre aktiv), Sepp Feiler (25 Jahre), Sepp Treichl und Hans Oberhauser (10 Jahre). Die Ehrung erfolgt traditionsge- mäß beim Cäcilienkon.zert. In die Stadtmusik aufgenommen wurden nach entsprechender Ausbil- dungszeit die Jungmusiker Peter und Wolfgang Czappek. Im Allfälligen wurde die Generalver- sammlung davon informiert, daß Musik- kamerad Fritz Schweinester, der lange als Zeugwart fungiert hatte und eine Stütze der Stadtmusik war, aus Alters- gründen nach Vollendung des 51. Ak- tivjahres ausscheidet. Er übermittelte den Kameraden den herzlichen Dank und die besten Wünsche für die Zu- kunft. Obmann Feller dankte Fritz Schweinester für die Traue und die Ka- meradschaft. Bürgermeister LA Brettauer dankte der Stadtmusik namens der Stadtge- meinde für die vielen Proben und Ein- sätze und für das exakte Auftreten im abgelaufenen Musikjahr. Mit großer Freude kann immer wieder das Nach- rücken der Jugend vermerkt werden. Für viele ist das Auftreten der Stadt- musik eine Selbstverständlichkeit, weil sie ein ganz wesentliches Stück von dem ist, was für die Einheimischen die Heimat Kitzbühel und für die Gäste von dem liebenswerten Extra von Kitz- bühel darstellt. FVV-Obmann KR Hagsteiner dankte namens des Fremdenverkehrsverbandes und kündigte an, der Tiefstand der Kas- sa solle nicht den üblichen und ver- dienten Kameradschaftsabend gefährden. Die Stadtmusik ist Kulturgut, das ihre Mitglieder auch in der Volksmusik und im Kirchenchor pflegen. Die Menschen- menge bei jedem Platzkonzert beweist, daß die Konzerte ankommen und den Beifall des internationalen Publikums haben. Dem Dank an die Stadtmusik schloß sich Stadtrat Resch als Obmann des Kulturausschusses im Gemeinderat an. Kapellmeister Sepp Gasteiger dankte in einer Ansprache den Musikern, dem Ausschuß und vor allem dem Obmann Ande Feiler. Dieser würdigte den Ein- satz des Kapellmeisters, der seit 16 Jah- ren an der Spitze der Stadtmusik steht, und dankte den Subventionsgebern mit der Bitte, bei der Gewährung von Bei- hilfen die Inflationsrate zu berücksich- tigen, der die Stadtmusik ausgesetzt ist. Herzlich gedankt wurde auch den Mar- ketenderinnen. Organisationsreferent Sepp Brand- stätter würdigte den Einsatz von Sepp Eisenmann als 'Musikdiener, der sehr umsichtig tätig war. Nach seinem Aus- scheiden ist die Stadtmusik auf der Su- che nach einem ebenso umsichtigen und fleißigen Musikdiener. Stadtkapellmeister Sepp Gasteiger: Sehr verehrte Ehrengäste, liebe Mu- sikkameraden! Jeder Musiker hat ein feines Gespür, ob sein Musizieren an- erkannt, abgelehnt oder nur geduldet wird. Es freut mich feststellen zu kön- nen, daß unser gemeinsames Musizie- wr'gw O teraeit Frühlingszeit, kalter Winter sag ade. Nur noch auf den hohen Gipfeln leuchtet fern von uns der Schnee. Doch im Tale, nah zum greifen, sprießt und knospet's rings umher, Auferstehung uns verheißend, wie die fromme Ostermär. L. Borch ren nicht nur anerkannt, sondern auch Begeisterung auslösen kann. Ich bedan- ke mich daher bei Dir, lieber Obmann und bei Euch allen, meine lieben Mu- sikkameraden, für das Verständnis und den Willen zu diesen Leistungen unter meiner Stabführung. Wenn wir nun schon 50, 40, 25 und 10 Jahre dieser Stadtmusik angehören, so deshalb, weil hier das Musizieren immer interessant war, weil man hier Leistungen-vollbringen konnte und muß- te und weil nicht immer auf der glei- chen Stelle getreten wurde. Leider gibt es auch immer wieder Musikanten, welche nach kurzer oder längerer Mitgliedschaft aus der Stadt- musik austreten. Seit meiner Tätigkeit als Kapellmeister (seit 1960) waren es glaube ich an die 25 Personen. Wahr- scheinlich gehört dieses Kommen und Gehen zum natürlichen Verlauf einer Gemeinschaft. Gott sei Dank haben wir ein natür- liches Reservoir, das ist die Städtische Musikschule. Man kann der Stadtge- meinde für die Aufrechterhaltung der Musikschule nicht genug danken. Es wäre auch kaum möglich, eine Gemeinschaft wie die Stadtmusik auf- rechtzuerhalten, wenn nicht ein starkes Rückgrat durch die Stadtgemeinde und den Fremdenverkehrsverband bestünde. Je stärker dieses Rückgrat ist, umso bessere Leistungen können von der Stadtgemeinde erwartet werden. Ich möchte hier den führenden Herren bei- der Institutionen, an der Spitze LA Hans Brettauer und Herrn Obmann KR Wolfgang Hagsteiner, für ihr Wohlwol- len danken und bitte weiterhin um ihre Gunst. Wir hören so viel perfekte Musik aus Radio, Fernsehen und Schallplat- ten und es kommt unwillkürlich die Frage auf, warum soll man sich da noch selbst plagen? Aber, glaubt mir, umso- mehr wir von dieser Musikflut über- schwemmt werden, umso mehr brau- chen wir die selbstgespielte Musik. Mu- sizieren ist eine Tätigkeit, welche das Leben ausfüllt, sie verschönt das Le- ben, sie wirkt gemeinschaftsbildend, sie steht vor allen Trennenden. Also die Musik ist das Verbindende zwischen den Menschen. Wie ungemein wichtig ist das in einer Zeit tiefgreifender Trennung. Deshalb, liebe Musikkameraden, haltet weiterhin mit Mut und Begeisterung zu unserer Musiziergemeinschaft, seid stolz darauf, die Fähigkeiten zu besit- zen, ein Musikinstrument spielen zu können. Wir bringen durch unser Mu- sizieren dem Mitmenschen die Freude, die er heute in seiner seelischen Ein- samkeit so notwendig braucht. So bitte ich Euch zum Schluß meiner Ausführungen: Haltet weiterhin fest zu- sammen zum Gedeihen unserer Stadt- musik und zur Freude des Mitmenschen und zum Wohle unserer so schönen Hei- mat. Heil Musik!"
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