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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiget Sonntag, 17. April 1976 gen, davon 61 Proben, 18 Platzkonzerte, chor (Chor und Orchester) in Kitzbühel 6 Ständchen, 3 Großkonzerte, 21 sonstige ist einer der wenigen im Lande, der Ausrückungen. ohne auswärtige Ersatzräfte auskommt. Der Ausschuß der Stadtmusik kam im abgelaufenen Musikjahr 14mal zu Sitzungen zusammen. Zur Tätigkeit der Stadtmusik ist weiters zu berichten, daß 16 Mann als Instrumentalisten dem Kirchenchor angehören. Der Kirchen- Noch wertvoller als der wunder- schönste Blumenstrauß zum Muttertag ist für eine Mutter die Gesundheit ihres Kindes. Jedes Jahr kommen bei Ver- kehrsunfällen in Oesterreich etwa 180 Kinder ums Leben. Die vom OeAMTC soeben gestartete Muttertagsaktion will die Kinder anregen, sich bei einem Zei- chenwettbewerb auf unterhaltsame Weise mit den Problemen des Straßen- verkehrs auseinanderzusetzen und sich dadurch mehr Sicherheit im Verkehrs- sp ortdarstellungen bekannten Maler" Alfons Walde vorwerfen, ist zunächst die Verwertung der Fotografie als Malvorlage, ein Hilfsmittel, mit dem schon die prominenten französischen Impressionisten vertraut waren, ferner die klischeehafte Darstellung (Multipli- kation) besonders attraktiver Bildmoti- ve („Bergstadt Kitzbühel", „Auracher Kirchl", mit jund ohne Staffage), die vom Künstler eigenhändig signiert und auf Bestellung wiederholt wurden. Schließlich kritisierte man die uner- müdliche Werbetätigkeit des geschäfts- tüchtigen Malers, der in den 20 Jahren seiner Reproduktionspraxis (1930-50) im. Selbstverlag eine Million Farbpost- karten und 200.000 Farbreproduktionen am „laufenden Bandß erzeugt hatte. - Das eigentliche „Phänomen Walde", die „Entwicklung einer ungewöhnlichen Begabung zu einem Erfolgsklischee" (Hans Heinz Hahnl), wird durch solche Angriffe auf den populären „Massen- maler" allerdings nicht erklärt. Erich Egg, einer der Hauptinitiatoren dieser Ausstellung, hat sicherlich in diesem Meinungsstreit den goldenen Mittelweg gefunden, wenn er die durch und durch natürliche Kunst des Kitz- bühlers im Zusammenhang mit seiner „angeborenen Landschaft" und mit der bajuwarischen „Mentalität des lebens- lustigen Unterländers" sieht. In dieser großangelegten Retrospektive, die den ganzen Walde mit einigen kleinen Aus- nahmen (Architekturprojekte der letz- ten Lebensjahre!) umfaßt, kommt vor allem das Jugendwerk des Künstlers mit seinen impressionistischen und se- zessionistischen Ansätzen gut zur Gel- tung. Der lange Zeit (bis 1920!) anhal- tende Einfluß imponierender Künstler- persönlichkeiten wie Klimt und Schiele Schriftführer Gottfried Planer been- dete seinen umfangreichen Jahresbe- richt mit der Bekanntgabe, daß die Stadtmusik Kitzbühel gegenwärtig 51 aktive Musiker besitzt, zwei Marketen- derinnen und einen Trommelbuben. geschehen anzueignen. Als „Honorar" dafür gibt es gleich ein herrliches Blu- mengeschenk für die Mutti: Die ersten 1000 Teilnehmer des Zeichenwettbe- werbes erhalten nämlich je einen Gut- schein für einen Blumenstock, der bei jeder Gärtnerei oder Blumenhandlung eingelöst wird. Eine Jury, der prominente Künstler und Fachleute angehören, wird die 10 besten Bilder nach den Gesichtspunk- ten Idee, Originalität, Ausführung und manifestiert sich im stimmungsvollen Detail, in der Melancholie mancher Landschaften, in kunstgewerblichen und dekorativen Elementen des Wiener Jugendstiles (Oelkartons nach Kitzbü- heler Motiven und Genreszenen, erste Skizzenblätter aus der Frühzeit des Wintersports 1910-1920). Selbstverständlich nehmen die groß- formatigen typischen Walde-Landschaf- ten der mittleren Periode (nach 1925), denen der Künstler seinen Ruf als Schneemaler par excellence, verdankt, einen bevorzugten Platz in dieser Aus- stellung ein. - In seinen Kitzbühe1er Landschaften - Gert Ammann be- zeichnet sie mit Recht als „gemalte Ar- chitekturen" -‚ aber auch in den Dorf- ansichten und Kitzbüheler Städtebil- dern, bei denen die Kulissenbildung durch die raumbeschließenden Häuser- fronten auffällt, erreicht der Maler ei- nen hohen Grad von Vereinfachung und Stilisierung, den man sonst so au- genfällig nur in den Alpenpanoramen des späten Hodler wiederfindet. Das ikonographische Repertoire bleibt je- doch auf einige wenige Motive be- schränkt (‚.Bergstadt Kitzbühel im Win- ter und Sommer", „Almen im Schnee" (Trattalm). „Vorderstadt vom Gries", .‚Gipfelrast am Pengelstein", „Einsame Berghöfe"). In diesen fruchtbaren und hektischen Erfolgsjahren entstanden gleichzeitig auch die ersten expressionistischen Pla- katentwürfe für die Fremdenverkehrs- werbung des Landes Tirol. Das Thema Wintersport hatte Walde schon seit 1910 beschäftigt, seit 1925 aber steht es mehr und mehr im Mittelpunkt der Gesamtproduktion. Die beiden Tempe- rahilder „Skistadt Innsbruck 1930" und der Entwurf für das „FIS-Plakat 1933" Alter der Kinder auswählen. Als Haupt- preis gibt es unter anderem einen 14- tägigen Urlaub für Mutter und Kind in Rohrmoos bei Sehiadming sowie eine Wochenend-Ausflugsfahrt mit einem Donauschiff in die Wachau. Außerdem können sich die Gewinner der ersten Preise jede Woche in einer Gärtnerei einen Blumenstrauß für die Mutti holen: Der erste Gewinner ein ganzes Jahr lang, der Zweitplazierte neun Monate lang und der Gewinner des dritten Preises ein halbes Jahr lang. Einsendeschluß für den Zeichenwett- bewerb ist am 28. April (Datum des Poststempels). Die Zeichnungen, die ein Mindestformat von DIN A 4 (21 x 30 cm) haben müssen, sind unter dem Motto „Das Kind im Straßenverkehr" an den OeAMTC, Schubertring 1-3, 1010 Wien, einzusenden. Selbstverständ- lich können sich auch Kinder aus Schulklassen oder Kindergruppen an dem Wettbewerb beteiligen. erwecken in diesem Jahr der Olympia- de das besondere Interesse der Besu- cher, doch kommt der Rhythmus der sportlichen Bewegung besser und flüs- siger in einigen Temperaskizzen (Ski- schwinger und „Kristi.ania 1925) zum Ausdruck. Die Innenwelt dieser plaka- tiven Außenseite enthüllt sich aller- dings nicht auf den ersten Blick. Walde ging es weder um Ideenkunst noch um die Erforschung seelischer Konflikte, sondern im Grunde um die Wiedergabe der Welt des Sichtbaren. Aber das tiefe, kräftige Blau eines ewig lachenden Ferienhimmels, das Smarag& grün der Bergwiesen und das glitzernde Leuchten des Firnschnees, in allen Nuancen Von Weiß bis Dunkelviolett sind Paradefarben eines echten Maler- genies - und diese Qualität kann selbst die schärfste Kritik dem Einsied- ler und Eigenbrötler vom Hahnenkamm nicht absprechen. Kitzbühel bedeutete für den Heimkehrer Alfons Walde, der hier seit 1918 den Rest seiner Tage ver- brachte, den Mittelpunkt der Welt, die „Endstation Sehnsucht", ein freiwilli- ges Exil. Diese männlich-besitergre- fende Liebe zu seiner ‚.Bergstadt Kitz- bühel" und zu seinem angestammten Lebensraum ist es auch, die an den Bil- dern der Ausstellung am tiefsten be- rührt. Der Besucher verbindet damit vielleicht auch die nostalgische Erinne.- rung an eine heile Welt, die heute nicht mehr existiert. (Eröffnung der Ausstellung am 16. Jänner 1976 durch Museumspräsident Univ.-Prof. Dr. Josef Ladurner. - Ein- führungsvortrag Dr. Gert Ammann. - Katalog mit 40 Abbildungen, Texte von Erich Egg und Gert Ammann, Dauer der Ausstellung bis 14. März, verlän- gert bis 21. März 1976.) ØAMTC-Muttertagsaktion: Zeichenwettbewerb „Das Kind im Straßenverkehr"
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