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Die gewaltigen Eisberge an der Nordwestküste von Grönland. Aufgenommen durch das eschlossere Fenster des Flugzeuges. Links im Bild der Kopf der linken Seitendüse. jEin Oeffnen des Fensters war wegen des künstlichen Innen-Luftdruckes nicht möglbF. Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. Mai 1978 mit 31 Jahren Josef und Karin Schroll und zu den ältesten Toni Salier sen. und Oskar Bartenstein - verborgen im trau- rigen Herzen das Weh des Abschiedes von allen Lieben und das Fernweh beim Gedanken der bevorstehenden Ueber- querung der Ozeane; den Atlantischen, den Arktischen und Pazifischen. Um 14.40 Uhr wurde das Großflug- zeug der KLM mit der Nr. 234 mit ei- nem Fassungsraum von 250 Personen bestiegen. Der Sonnenschein blieb uns bis Amsterdam treu und die deutsche Landschaft konnte im Frühlingsglanz bewundert werden. Freundliche Abfer- tigungsorgane auch in Amsterdam. So hatten z. B. Betty 1 und Otto - alle Teilnehmer schlossen im Flugzeug Bru- derschaft - einen „abgelaufenen" Impf- paß bei sich - dieser durfte nicht älter als drei Jahre sein - und schon fand sich ein gutwilliger Arzt, der unver- züglich die „Nachimpfung" tätigte. Amsterdam - Anchorage - Yamagata Abflug in Amsterdam fahrplanmäßig um 18 Uhr. Ankunft in Anchorage, im Süden von Alaska, um 3.30 Uhr des 22. April, nach einer Flugreise von 9/2 Stunden. Die Flugreise war eine glän- zende Angelegenheit. Glänzend in der Umwelt, sonnendurchtränkt das mäch- tige Inlandeis von Grönland und die gewaltigen Eisberge (Bild) im Nordwe- sten dieser größten Insel der Erde. Wir kommen noch einmal auf diese Reise zurück und eilen jetzt voraus zum Emp- fang in Yamagata, auf den unsere ver- ehrten Leser vermutlich schon gespannt sind. Freitag, 23. April, 16 Uhr Empfang vor dem Rathaus in Yama- gata. Wir konnten uns vorher im Grand- Hotel umziehen, was vor allem für un- sere Damen wichtig war. Diese erschie- nen im langen Dirndl und die Herren im Tiroler Anzug. Vor dem Rathaus eine riesige Menschenmenge (Bild). Eine Damenkapelle spielte einen Marsch und Schulkinder und Gymnasiasten, alle in Uniform, das ist in Japan üblich, riefen uns Willkommensgrüße zu. Es wurden die ersten offiziellen Grußworte ausge- tauscht und die ersten Geschenke über- reicht. Ein Heer von Photographen vom japanischen Rundfunk, dem Fernsehen und der Presse trat in Aktion und zum ersten Höhepunkt des Begrüßungs- abends ertönten die beiden National- hymnen. Selbstverständlich war der Rathausplatz mit Fahnen geschmückt. Die Nationalflagge Japans besteht aus einem vollen roten Kreis im Mittel- punkt eines rein weißen Hintergrunds. Sie wird .‚Hi-no-Maru" genannt, was ‚Rund der Sonne" bedeutet, ein Symbol Japans, das bei keiner Feierlichkeit feh- len darf. Japan heißt im Japanischen ‚Nippon", das als „Ursprung der Son- ne" übersetzt wird. Von daher kommt der Ausdruck „Land der aufgehenden Sonne". Die japanische Nationalhymne trägt den Titel „Kimigayo", was die Bedeu- tung „Die hehre Zeit des Kaisers" hat. Der Text der Hymne, der aus einem al- ten Gedicht stammt, lautet im japani- schen: Kmi ga yo wa Chiyo ni yachiyo ni Sazare ishi no Iwao to nari te Knke no musu made. Eine deutsche Uebersetzung gibt die I-Iymne folgendermaßen wieder: „?ausend, abertausend Jahre, brühe des Kaisers hehre Zeit, bis der Kieselstein ein mächtiger Fels geworden, übergrünt vom Moosgeflecht". Bei unserer Begrüßung war das ge- samte öffentliche Yamagata vertreten. Nicht anwesend war Bürgermeister K a n a z a w a. Er befand sich auf ei- ner unaufschiebbaren Reise in China, und zwar als Mitglied einer Wirtschafts- delegation. Wir konnten dabei erfahren, daß Japans Interesse am „Handel und Wandel" mit China sehr groß ist und auch fruchtbar zu werden scheint. Be- reits jetzt entfallen 22,1 Prozent der ja- panischen Exporte nach China und an- deren asiatischen Staaten. Nach der Begrüßung im Freien, bei der die ersten, aber auch einzigen Re- gentropfen während des Japanaufenthal- tes fielen, ging es in den großen, fest- lich geschmückten Rathaussaal. In. der Mitte des Saales war eine Tischreihe aufgebaut, an welcher die iührenden Gemeindepolitiker von Ya- macata Platz nahmen, gegenüber unse- ren Gemeindemandataren: Bürgermei- ster LAbg. Hans B r e t t a u e r, Stadt- rat Gerhard R e s c h, Gemeinderat Dok- or Otto W e n d 1 i n g mit Gattin Marianne, Gemeinderat Wolfgang P e s c h 1 mit Gattin Betty; Gemeinde- rat-Ersatzmann Josef 5 c h r o 11 wirkte als Adjutant des Bürgermeisters sowie als Betreuer eines Tonbandes. Die Last und die Freude des Gastgebers oblag dem Vizebürgermeister von Yamagata, Tatsuo U m e z u. Unsere Delegationsmitglieder erhiel- ten eigene Tischreihen zugewiesen. Sie wurden alle persönlich mit Namen vor- gestellt. Gegenüber hatten die Ge- meinderäte von Yamagata und die Ver- treter der Oeffentlichkeit, insgesamt an die hundert Personen, Platz genommen. Die Begrüßungsansprache von Vize- bürgermeister Tatsuo Umezu: Verehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Damen und Herren aus Kitz- bühel! Gleich zu Beginn möchte ich meinen herzlichsten Dank zum Ausdruck Drin- gen für die im Jahre 1973 anläßlich der Feier zum zehnjährigen Bestehen des Schwesterschaftsbündnisses zwischen Kitzbühel und Yamagata dem Bürger- meisterehepaar K a n a z a w a und der Jugendgruppe aus Yamagata durch den damaligen Bürgermeister von Kitzbühel, Hermann R e 1 s c h, und den Bürgern der Stadt zuteilgewordene herzliche und großartige Aufnahme. Das Schwesterstadtbündnis besteht schon 13 Jahre und durch diese Be- ziehungen wurde das kulturelle, wirt- schaftliche und gesellschaftliche Be- wußtsein zwischen den beiden Städten gehoben und damit sicherlich eir. we- sentlicher Beitrag in der Beziehung zwi- schen Oesterreich und Japan geleistet. Ich bin überzeugt, daß der heutige Besuch von Bürgermeister Brettauer, Stadtrat Resch mit der Kitzbüheier De- legation eine weitere Vertiefung der freundschaftlichen Beziehungen zwi- schen unseren Schwestersädten mit sich bringen wird. Leider kann Bürgermeister Tadao Kanazawa, bedingt durch eine Besuchs- verpflichtung in der Volksrepublik China. Sie nicht persönlich begrüßen. Und so möchte ich auch in seinem Na-
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