Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 8. Mai 1976 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 men Ihnen allen herzlich danken für die Annahme unserer Einladung und der Hoffnung Ausdruck geben, daß die freundschaftlichen Bande zwischen un- seren beiden Städten noch mehr ver- tieft werden und Ihnen sowie der Stadt Kitzbühel Wohlergehen und gutes Ge- deihen wünschen." Ansprache des Gemeindepräsidenten Kotaro K u r o k i: „Verehrte Kitzbüheler, werter Bürgermeister und Gemeinderäte! Ich freue mich sehr, Sie heute hier bei uns begrüßen zu können und darf sagen, daß wir uns schon lange auf die- sen Tag gefreut haben und heiße Sie herzlich willkommen. Es war im Februar 1963, daß mit der schönen Stadt Kitzbühel über unsere gemeinsame Brücke des Skilaufs ein Schwesterstadtbündnis abgeschlossen wurde, welches in einer außerordentli- chen Sitzung des hiesigen Gemeinde- rates einstimmig beschlossen worden war. Nicht vergessen werden dürfen in diesem Zusammenhang die Bemühun- gen von Herrn Botschafter Dr. H a r t 1- m a y r und Olympiasieger Toni S a 1- 1 er. Es ist uns eine besondere Freude, daß in den 13 Jahren seither die kulturellen und menschlichen Beziehungen zwischen unseren beiden Städten eine Vertiefung erfahren haben. Und ich kann nur hof- fen, daß durch diese Bande ein positiver Beitrag zur Verständigung zwischen Oesterreich und Japan und zum Welt- frieden geleistet wird. Ihr Aufenthalt in Yamagata ist lei- der zeitlich bemessen. Aber ich hoffe trotzdem, daß Ihnen unser Gebiet ge- fällt und Sie viele Eindrücke sammeln können. Ich wünsche Ihnen einen ange- nehmen Aufenthalt." Zwei Persönlichkeiten, eine Japanerin und ein Oesterreicher, haben unseren Aufenthalt in Japan verschönt und über alle Maßen interessant gemacht. Es wa- ren dies die Dolmetscher. Ohne ihr Wir- ken und ihre geniale Wortgewandtheit in beiden Sprachen, hätten wir vieles versäumt. Sicherlich hätten wir auf je- den Fall irgendwelche „Uebersetzer" er- halten, nicht jedoch zwei so überragende Persönlichkeiten und schon daraus geht hervor, daß uns die Gastgeber in Yama- gata und Tokio aufs Beste betreuen wollten. Vom Deutschen ins ofLzielle Japani- sche übersetzte Fräulein Setsuko U n e m e, Chefsekretärin vom Austrian National Tourist Office in Tokio und vom Japanischen ins Deutsche Dr. Pe- ter P a n t z e r. Dr. Pantzer wurde 1942 in Salzburg geboren und besuchte dort das Gymnasium. Nach seiner Militär- dienstzeit 1960-62 studierte er an der Universität Wien Neuere Geschichte, Germanistik und Japanologie. 1968 pro- movierte er zum Doktor der Philosophie. Von 1968 bis 1971 absolvierte er sein Austauschstipendiat an der staatlichen Universität in Tokio. Dann wirkte er als Assistent am Institut für Japanologie an der Universität Wien und gab 197 das Buch „Japan und Oesterreich-Un- garn" heraus. Gegenwärtig erfüllt Dok- tor Pantzer einen Forschungsauftrag der Universität Wien in Japan, mit dem Ziel die japanische Wirtschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts zu studieren und dar- über ein Buch herauszubringen. Die Geschenke Kitzbühels an den Vizebürgermeister Umezu und den Mit- gliedern des Stadtrates von Yamagata waren handgravierte Zinnteller. Der große Zinnteller für den Vizebürger- meister war mit den Wahrzeichen Kitz- bühels, den Kirchen, versehen. Eine Meisterarbeit von Goldschmiedemeister Josef Schroll. Dieser Teller wurde schon am nächsten Tag in einer Groß- aufnahme durch das Japanische Fern- sehen aus dem Sendezentrum Yoyogi in Tokio gezeigt. Außerdem wurde das offizielle Abzeichen mit der Aufschrift „Yamagata - Kitzbühel 1976" in einer Auflage von 600 Exemplaren als Ge- schenk ausgegeben. Dieses Abzeichen trägt neben der Schrift das Wappen von Yamagata (ein stilisierter Dreiberg), das Wappen der Stadt Kitzbühel, die Walde-Garns, ebenfalls auf dem Drei- berg, die japanische Nationalflagge mit dem roten Kreis und die Oesterreich- fahne in Rotweißrot. Dieses Abzeichen, das nach einer Skizze von Stadtrat Gerhard Resch angefertigt wurde, wur- den von den Kitzbüheler Delegations- mitgliedern hier in Kitzbühel angekauft wie überhaupt alle Kosten ohne jede öffentlichen Zuschüsse von den Reise- teilnehmern selbst getragen wurden. Ob- wohl der Aufen:halt in Yamagata, die dortigen Reisen und Besichtigungen, die Fahrt nach Zao und die Bergbahn- fahrten, die Besuche zu den Veranstal- tungen usw. kostenlos waren - wir wa- ren ja Gäste der Stadt Yamagata, der Handelskammer der Präfektur Yama- gata und der „Jungen Wirtschaft" von Yamagata - schätzen wir die Gesamt- ausgaben der 27köpfigen Delegation auf dieser Weltreise auf zirka zwei Millio- nen Schilling. Außer dem offiziellen Abzeichen, das bei allen Empfängern große Freude aus- löste, wurden noch Jubiläumsabzeichen des Kitzbüheler Skiklubs, der Freiwilli- gen Feuerwehr der Stadt Kitzbühel, der .Schützenkompanie und Abzeichen zum Internationalen Hahnenkarnmrennen ausgegeben. Es gibt nun in Yamagata Mitglieger des KSC und der Schützen- kompanie von Kitzbühel. Vizebürger- meister Umezu ist bei beiden Kitzbühe- ler Vereinigungen Mitglied. Das Ski- klubabzeichen überreichte ihm unser Direktor Willy K i n d 1 und das Mit- gliedsabzeichen der Schützenkompanie Kitzbühel der Kommandant Dr. Otto W e n dli n g. Der Obst- und Gartenbauverein Kitz- bühel ließ durch ein Mitglied den Gar- tenfreunden von Yamagata zwei Setz- linge der Rosa bendulina, genannt die Alpenheckenrose, als Rarität Kitzbühels, überreichen. Es ist dies die dornenlose Rose, die bei uns am Schattberg wild wächst und am Vortage der Abreise un- serer Delegation vom Obmann Toni Laucher ausgegraben wurde. Die Wur- zeln der Setzlinge lagen in feuchtem Moos, und so dürfte der Transport wohl gelungen sein. Ein Brief in englischer Sprache, verfaßt von der Hauptschulleh- rerin und Blumenfreundin Gertrude H i m b e r g e r, in welchem diese sel- tene Rose beschrieben ist, lag bei. (Fortsetzung folgt) Unser Wander- vorschlag - auch für Ihre Gesundheit Schleierfall Im Frühjahr sind die Wasserfälle im- posant, auch in einem recht trockenen wie dem heurigen. Darum schlagen wir eine Wanderung zum Schleierfall im Köglergraban vor. Route 1: Kaps, Zeferau, Köglern, Schleierfall, steiler Anstieg bis Walten- berg (herrliche Sicht auf die Stadt), Erb, Ebnerkapelle, Eben, Lacken, Metz- gerleiter, Zeferau, Kaps. Fast autofrei, Vorteil: Rückkehr zum Ausgangsplatz, Einkehrmöglichkeit nach der Wande- rung. Route II: Weg in der umgekehrten Richtung, Abstieg durch den Kögler- graben. Die Routenführung ist Ge- schmackssache. Route III: Aufstieg durch den Kög- lergraben bis zum Wasserfall, Rück- weg wie Aufstiegsweg. Eine Frühlings- wanderung für jedermann, vor allem für jene, die weniger ausdauernd sind. Uebersehen Sie bei Ihrer Wanderung nicht die imposante Verbauung des Kögierbaches und die geschmackvolle Außenrenovierung der Ebnerkapelie. Im Frühjahr sind gute Schuhe Vor- aussetzung für eine Wanderung. Blei- ben Sie auf den Wegen, die grünende Wiese ist der Arbeitsplatz des Bauern (Auch Sie wollen den Ihren nicht ge- stört oder verunstaltet haben.) Wenn Sie mit Kindern gehen, dann vergessen Sie nicht Abwechslungen und ein wenig Abenteuer. Für Kinder ist ein Bachlauf, eine Frühlingsblume oder eine Vogelstimme eine kleine Sensation. Lassen Sie es diese genießen, ohne daß die Natur gestört wird. Wer zum Muttrtag eine Bergbahnfahrt unternehmen will: Derzeit ist nur der Gaisberglift (ab Sonntag) in Betrieb. -- Aufstiegs- und Abstiegsgebiet für Wan- derer eröffnet sich genug.
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