Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. Jänner 1976 Maurermeister Albin Schroll - 70 Jahre Der Kössener Maurermeister Albin Schroll wurde am 6. Jänner 1906 in Fieberbrunn beim Zieglerkrämer gebo- ren. Vater Johann Schroll war Kauf- mann und Nottierarzt und betrieb auch eine kleine Landwirtschaft. Mutter Ka- thi ist 1908 bei der Geburt ihres achten Kindes gestorben. Vater Schroll hat nicht mehr geheiratet und bis zum Al- ter von 13 Jahren der Tochter Kathi haben Haushälterinnen die Wirtschaft geführt. Maurermeister Albin Schroll besuch- te die Volksschule in Fieberbrunn. - Nach Abschluß der Schulzeit trat er in die väterliche Kaufmannslehre. Ge- gen Ende der Lehrzeit hat er zugleich bei seinem Großvater das Weberhand- werk erlernt. 1924 trat Albin Schroll bei Maurermeister Johann Schwarzenba- cher d. Ae. als Lehrling ein. Nach Ab- schluß dieser Lehrzeit 1926 besuchte Schroll die BauhandwerkerschUle in Innsbruck, war dann bei verschiede- nen Baumeistern Maurer und Maurer- polier und legte 1936 die Maurermei- sterprüfung ab. Im gleichen Jahr ver- ehelichte er sich mit Rosina geb. Weiß- bacher. Aus dieser Ehe gingen drei Söhne und eine Tochter hervor. Für Schroll bestand von 1936 bis 1938 eine schlechte Auftragslage, ent- sprechend der damaligen Zeit. - Bei Kriegsbeginn wurde Schroll vorerst für landwirtschaftliche Bauten Uk-gestellt, kam dann aber doch zum Einrücken. - Nach seiner Ausbildung bei der Infan- terie und als Panzerjäger wurde er an der rumänischen Front eingesetzt, dann am Weic'hselbogen und später in Polen wäre. Begnädigt und welcher von dem damaligen Chiemseeischen Pischof Ge- orgio mit fernerer Erteilung eines vier- zigtägigen Ablasses in dem Jahr 1479 den 25. November Confirmiert wurde. Bis hieher waren also das St. Ruperti Gotteshaus eine Filialkirche zu der Pfarre nach St. Joannes. Von der Entstehung der Kuratie Die Dominikaner waren indessen auf Kitzbichl gekommen und hatten die Stelle des aldort mit „weib und Kindern versehen gewesenen Herrn Pfarrers" eingenommen. „Die Witib dieses Herrn Pfarrers lebte hinnach mit ihren Kin- dern auf dem Lucas oder sogenannten Pfaffen Büchl, den der Herr Pfarrer ihr und deren Kindern zu einem Witib- sitz vermacht hatte, das Testament, so der Herr Pfarrer dessentwegen errich- tet, habe ich in Kitzbichl mil meinen eigenen Augen gesehen und gelesen und in Händen gehabt. Diesen nun wurde 1655 de dato 15. Juny auch die Filial- kirche St. Ruperti in Aurach vermög eines Incorporatio'ns-.Instrument über- geben, und dem Vicariat zu Kitzbichl Albin Schroll beim Frärangglri vor zwei Jahren in Kitzbühel. Amateurfotc' DiaL-Ing. Andreas Wör- götter, Kitzbühel-Wien. bei der 97er-Eichenlaub-Jäger-Division. Nach Kriegsende 145 baute Schroll seinen Maurermeisterbetrieb wieder auf. Bis zur Zurückleg'rng seiner Kon- zession im Jahre l72 an seine beiden Söhne Albin d. J. und Hans Schroll hat unser Jubilar an de 500 Häuser ver- schiedener Größenordnungen in Tirol und Salzburg erbaut, davcn wurden et- wa 400 in seinem Büro geplant. Der dritte Sohn, Manfred, führt einen Bau- meisterbetrieb in K:ems zur besten Zu- friedenheit seiner Auftraggeber. Die Baufirma Schrc.11 in Kössen war der erste Baubetrieb in Oesterreich, der „um es zu versechen "einverleibt, jedoch mit Zurückhaltung des Zechenden, den die Pfarre St. Joannes bezogen. Von Kitzbichl kam also alle Wochen einmal ein Geistlicher her€in meisenteils am Freitag, wann kein Feiertag einfiehl, und hielt die Messe. Der nämliche Geist - liehe, der letzte der dieses war, Hochw. P. Hieroninius Faffner, ganze zehn Jah- re, mußte auch die übrige Versechgang verrichten und darum, weil er zu Pferd komme, hatten auch die Dominikaner die Heu- und -Hafersammlung in Au- rach erhalten. Die übrigen Einkünfte, nämlich die Interessen von den Kirchen Capitalien hatte wegen der Mühewal- tung das Vicariat Kitzbiah, oder der Vicario daselbsten einzunehmen. Wie unbequem aber dieses sowohl de- nen Dominikanern selbsten, weilichen damals nur drei waren, sein mußte, ei- nen so weiten Bezirk zu bedienen, als noch vielmehr nachteilig der Gemeinde von Aurach, weil wegen Entlegenheit des Ortes einerteils und Mangel deren Priestern, die rndereriwerts verhindert andertenteils of: etwas ve:sumt wurde, dieses fiehle, leuchtete jedermann in die für Sesselliftbahnen die Stahlbetonstüt- zen erstellte, welche heute noch nach dem gleichen System erstellt werden. Schroll war auch einige Zeit für die Oeffentlichkeit tätig. Er wirkte als Ge- meinderat in verschiedenen Funktio- nen. Eine besondere Tätigkeit entwik- kelte er beim Bau der Hochdruckwas- serleitung. - Vorher gab es in den Wohngebieten kaum ein Wasserleitung und man mußte sich vornehmlich mit Handwasserpurnpen begnügen. Der Verkauf des Elektrizitätswerkes wurde von Schroll als Obmann des Elektrizitätsausschusses eingeleitet. Der Verkauf war notwendig, weil das Werk ein ausgesprochener Verlustposten war, insbesondere wegen der unbedeutenden Eigenleistung an Strom und dem be- deutenden Stromzukauf von der Tiwag. Nach schwierigen Verhandlungen \VU1'- cle das E-Werk samt Anhang um 1.5 Mio Schilling an die Tiwag verkauft. Der Verkauf war auch deshalb so schwierig, weil sich so manche Kösse- ner vom Werk nicht trennen wollten Harte Verhandlungen führte Schroll, zusammen mit Bgm. Oek.-Rat Reitstät- ter und dem damaligen Gemeindesekre- tär Josef Angerer (gestorben am 14. 3. 1970) mit dem Forstamt Erpfendorl wegen der Holzbezugsrechte für Wege und Brücken. Erreicht wurde das Be- zugsrecht für 30 Festmeter in gutbrin- barer Lage auf ewige Zeiten und rine einmalige Sonderabfertigung für 150 Festmeter. Albin Schroll war von 1949 bis 1955 Obmann des Verkehrsvereins und hatte mit dem Kitzbüheler Bürgermeister Dr. Camilio von Buschman (gestorben 24. August 1966) Sitz und Stimme im Augen und wurde nach und nach ganz auffallend, so daß man endlich mit Ernst darauf dachte, einen eigenen Seel- sorger zu überkommen. Zu bemerken kommt hier, daß die Dominikaner von Kitzbichl auch Joch- berg zu versehen hatten und da nur de- ren drei waren, und wenn also einer in Jochberg, der andere in Aurach gegan- gen, nur mehr ein Geistlicher in Kitz- bichl bliebe, wie oft hatte es sich müs- sen zutragen, wenn eine Krankheit ein- gerissen, daß eine Personen, weilen auch zu ihren Zeiten die Capuziner in Kitzbichl, wie es später geschehen, kein Kloster hatten. unversehen und ohne hl. Sacramenta zu Empfangen dies Zeitli- che verlassen mußten. In Anbetracht dessen hat Jochberg auch ender einen eigenen Seelsorger er- halten. Allein Aurach, obwohilen es sich dieses Geschäft durch eine geraume Zeit sehr angelegen sein ließe, konnte zu ihrem heiligen Entzweck wegen deren eigennützigen Kitzbühelern, die den Auringern ihr Vorhaben überall zu ver- eiteln wußten, sobald wie sie es wünsch- ten, nicht erlangen. (Fortsetzung folgt)
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