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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. Mai 1976 Straubinger" gegeben wurde. Am letz- ten Tag fuhr die Klasse zum Flughafen Wien-Schwechat. der Nachmittag stand im Zeichen der Denkmäler des Mittel- alters, des Stephansdomes mit der Pummerin, eines Besuches der Kata- komben und eines abschließenden Bum- mels durch die Kärntner Straße. Chronisten'arbeiten auch Zur Frühjahrstagung der Arbeitsge- meinschaft Tiroler Chronisten in der Kitzbüheler Handelskammer konnte Be- zirksleiter Hans Wirtenberger den Lan- desvorsitzenden der Arbeitsgemein- schaft, Landesarchivdirektor Hofrat Dr. Eduard Widmoser, die Referenten Emmerich Haiss und Max Krause sowie Chronisten und Interessenten aus meh- reren Gemeinden begrüßen. In einem kurzen Tätigkeitsbericht dankte der Be- zirksleiter für die Mitarbeit bei der Aus- stellung „Wie es einmal war - Bilder zur Geschichte des Wintersports im Raum Kitzbühel". Die Idee hatte Hof- rat Dr. Widmoser, die fotografischen Grundlagen lieferten Martin Wörgötter vom Heimatmuseum und private Leih- geber aus dem Bezirk, für die Gestaltung sorgten Rat Dr. Werner Köfler und Schüler der Knabenhauptschule lUtz- bühel unter Fachlehrer Walter Kra- bichler, das Landesarchiv sorgte für den fachgerechten Aufbau, die Handelskam- mer stellte die Räume zur Verfügung und die Stadtgemeinde Kitzbühel und die Raiffeisenorganisation übernahmen Kostenbeiträge. Dank der Mitarbeit der Presse und des Interesses der Kitzbühe- ler Schulen und einer breiten Oeffent- lichkeit sowie vieler Gäste wurde die Ausstellung ein Erfolg. Für die Unter- stützung dankte der Bezirksleiter herz- lich. Hofrat Dr. Widmoser würdigte ein- gangs mit besonderem Dank die Ziel- strebigkeit im Bezirk und dankte dem Team Wirtenberger-Wörgötter für die Hauptarbeit. Er erinnerte daran, daß dieser Tage das Stadtarchiv Kitzbühel in neue Räume des historischen alten Spi- tals übersiedelt werden konnte, das Ti- roler Landesarchiv konnte auch dabei einen Betrag von großem Wert leisten. Die Tiroler Chronisten im Tiroler Kul- turwerk widmen das laufende Jahr be- sonders der Bilddokumentation. Die er- ste Ausstellung war die „Olympische" Wintersportausstellung in Innsbruck, veranstaltet gemeinsam mit dem franzö- sischen Kulturinstitut. Bilder und Aus- stellungsstücke stammten zu einem be- achtlichen Teil aus dem Kitzbüheler Raum bzw. aus dem Heimatmuseum Kitzbühel. Schon die zweite Ausstellung war in Kitzbühel. Für heuer sind in Vor- bereitung: In Osttirol eine Dokumenta- tion der Hochwasserkatastrophen 1965 und 1966. in Reutte eine Übersicht „Al- tes und neues Außerfern", in Kufstein Am Samstag vormittags trat die Gruppe wieder, ihre Heimfahrt an und traf am Nachmittag wohlbehalten in Kitzbühel ein. Die Fahrt war wohl für alle Schü- lerinnen ein eindrucksvolles Erlebnis, das noch lange über den Rahmen der Schule hinaus wirken wird. an Bilddokumentationen eine lande:sübergreifende Schau über cfie Innschiffahrt, in Kirchdorf eine Doku- mentation aus den Beständen von Chro- nist Hans Embacher sowie Ausstellun- gen in den Bezirken Imst und Schwaz. Bei der Vorbereitung einer Ausstellung „Alte Arbeitswelt" im Bezirk Landeck handen sind und man noch Monate für die Suche aufwenden muß. Gerade dort, wo offenbar nichts mehr vorhanden ist, muß angesetzt werden, um die letzten Dokumente zu mobilisieren und zu ret- ten. Die Ausstellungen dienen dazu, ei- ner breiten Oeffentlichkeit in den Ge- meinden die Notwendigkeit vor Augen zu führen, die jüngste Vergangenheit als Erbe für die Zukunft zu bewahren. Oft- mals ist der Chronist auf Glücksfälle an- gewiesen, wie überhaupt seine Arbeit schwierig und mühsam ist. Mit der Vierteljahreszeitschrift „Der Chronist" soll, wie Schriftleiter Hofrat Dr. Widmoser ankündigte, ein Bild der Heimat skizziert werden und der Kon- takt zwischen den Chronisten unterein- ander gefestigt werden. Für die Tagung waren praktische Bei- spiele der Chronikarbeit aus dem Kitz- büheler Raum ausgewählt worden. In seiner Einführung verwies Hofrat Dok- tor Widmoser darauf, wie vertraut ihm die Person des Bundesbahnbeamten Emmerich Haiss aus der Studentenzeit noch ist, wie er sich aber auch man- chen Bubenstreichs entsinnt. Der Lan- desarchivdirektor würdigte die Chronik- arbeit von Haiss im Zusammenhang mit der Bundesbahngeschichte des engeren Raumes. Max Krause ist als Bildchro- nist weit über den Rahmen der Arbeits- gemeinschaft hinaus ein Begriff, seine exakte Kitzbüheler Feuerwehrchronik, für die zuletzt ein Index geschaffen wurde, seine Kolpingchorchronik - bei- de vielbändige Werke - und sein Bild- archiv sind Beweis jahrzehntelanger Be- schäftigung mit der Heimat. In Serien der „Sonntagspost" wurden Bilder von Max Krause einem großen Publikum be- kanntgemacht. Nach der Vorführung eines Farbfil- mes von Emmerich Haiss (Text und Sprecherin Rosi Haiss) und einer gro- ßen Zahl von vergleichenden Dias von Max Krause wurde eine fachliche Aus- sprache geführt, in der der Einsatz ein- zelner Arbeitsmittel behandelt wurde. Bezugsgebühr bezahlt? Auf das Schwarzweiß-Bild kann nicht verzichtet werden, für die Objektdoku- mentation ist es unersetzlich. Stehbilder Foto, Dia, Stereobild) halten Zustände iiest, das Laufbild ist für das Festhalten von Arbeitsvorgängen oder für eine Do- umentation des Brauchtums unersetz- lich. Die Farbe verschönt, auch wenn aoch nicht sicher ist, wie lange Farb- material halten wird. Eine rechtzeitige Schwarzweiß-Kopie wird Bilder für lan- ge sichern. Eindringlich warnte Hofrat Dr. Widmoser davor, Bilddokumente einseitig zu beurteilen, entschieden stellte er sich gegen die Auffassung, allein das Schwarzweiß-Bild sei ideal. Angestrebt werden müsse eine möglichst breite Dokumentation. Herzlicher Dank der Teilnehmer galt den von den beiden Chronisten aufgezeigten praktischen Beispielen. Andere Gemeinden verfügen nicht über das reiche Material, das es in Kitzbühel gibt. In Hopfgarten wurde anläßlich der Herausgabe der Festschrift „600 Jahre Markt" durch die Haupt- schuldirektoren Vinzenz Dablander und Josef Sieberer Material gesammelt und veröffentlicht, die Gemeinde verfügt über kein zentrales Archiv für Bilder. In Kössen und Fieberbrunn werden in den Lokalzeitungen Bilder vorgestellt, die als Anregung für gezieltes Sammeln dienen können, in St. Johann sind eben- falls Bemühungen im Gang. Kirchdorf verfügt bereits über ein reiches Bild- archiv von Hans Emhacher. In Kirchberg bemüht sich Hermann Vötter um den Aufbau eines Bildarchivs der Gemein- de. Der Frühjahrstagung lag der Schraubband der Hochfilzner Gemeinde- chronik vor, die von Johann Arnold be- gonnen wurde. Der Band war ein Ge- schenk des Landes mit persönlicher Wid- mung des Landeshauptmanns anläßlich der Wappenverleihung. Der Landes- archivdirektor würdigte die bisherige Arbeit an der Hochfilzner Chronik. Bezirksleiter Hans Wirtenberger kün- digte als nächste Veranstaltungen im Bezirk die Ausstellung in Kirchdorf, ei- nen Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Richard Pittioni über den urgeschichtlichen Bergbau und eine Besichtigung des Bergbaugeländes unter der Führung von Prof. Pittioni an. Er dankte den Chro- nisten der Gemeinden und Vereine für den Einsatz, der oft unbedankt und un- verstanden ist, und bat sie um die wei- tere Arbeit. Dem Tiroler Landesarchiv galt der Dank für die umfassende Un- terstützung der Chronistenarbeit. Zum Abschluß der Tagung wurde die Abteilung urgeschichtlicher Bergbau im Kitzbüheler Heimatmuseum besichtigt, durch die Kustos Martin Wörgötter führte. Diese Abteilung des Museums, die auch für einige Chronisten neu war, ist ein europäisches Unikat. Dem Ein- satz und Verständnis von Univ.-Prof. Dr. Pittioni ist es zu danken, daß dieses einzige Bergbaumuseum seiner Epoche in Europa in Kitzbühel ermöglicht wurde. Tagung der Arbeitsgemeinschaft Tiroler Chronisten in Kitzbühel
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