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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 12. Juni 1976 nasium ein Sludienkoheg.e von Alfons Walde dessen Werke in einer umfas- senden Galerie im Heimatmuseum ge- zeigt werden Zu den treuesten Besuchern des Hei- nnatrnuseums gehren die Schüler von Kitzbühel. Auch diesmal kamen nicht nur geschl osser e S chuikla seen sondern auch kleinere Grupoen, de s,--ch für die Schaustücke interessierter. Am zweiten Tag ier Wei'bewcche war Michael Zwertetschka aus Jaciib€rg. Sdaüler der Knabenhauptschule, der erste 3e3ueher, de ein Sc•ndergeschenk in Empfang nehmen konnte. Der erse Huniderter" wa der Schüler Franz Hirzinger aus Kitzbühel, ebenfalls vor. der Knaben- hauyischule. Der nächste ‚.Finfzger" wa der Gymnasiast Peter Huber aus Kitzbühel. Am letzten Tag wa- schließ- lief Renate :-aebermaß die 200. Besu- cherin mit eir.er Kinderkar. Für die „Fünfziger" wurde ein Farbd.ruck von Reiach-Meran oder eine Festschinft von Hafrat Dr, \Vidmoser abgegeben. Jeder lQi). Besucher erhielt das bereits ver- grifiene Buch ‚ Kitzbühel - sonne und P-ilverschnee ' vor Prof. E. A. Pfeifer (2. Auflage) zum Geschenk. Dre Ge- schenke wrmien mit großer 7reude saheth Wirterbergei (Kitzbühel) geehrt. Insgesamt kamen während der Wer- bewo ehe 425 zahlende Besucher ins Museum, 223 Zrwachsere und 202 S:h:i- 1er und Kinder. Bild: Kifrbüheler Schüler zählen .0 den treues-en Besuchern des Heimet- maseams und sind begeistert von den Schätzen. - Beim ers:en „Hunderter" wurde nicht nur dieser mit dem Buch, sondern zwei weitere Buben mit Sor- derpreisen ausgezeichnet, die sie stolz herzeiger, Von links: Matthias Sc'nmiit aus Jochberg, Robe-t Daxer aus A'j.- rach und der Hauptgewinner F -anz 1-Jir7iriger aus Kiizbühel. Nun ist das Museum wieder Cn Wo' cheu'tagen von 9-12 -;--hr,geöffnL 1 habe1- der Kitzbühe.er Gästekarte he- be n Ermäßigung. Gedanken zum Fronleichnamsfest Von Peter Brancistätter Seit, über '0 Ja'-,Iren feiert die Kir- che das Fronleichnam.sfest. In einer Vi- sion nahm gie Nonne Juliane, eine FlS- min wahr. daß im Kircheniahr etwas fahren leicht verständlich, denn „fron" bedeutete „Herr" und „lichnam" war die mittelalterliche Bezeichnung für den lebenden menschlichen Leib, so daß Fronleichnam so viel wie „Herrenleib" heißt. Durch den Einzug der, Domini- kaner in Kitzbühel im Jahre 1640 er- fuhr das Fronleichnamsfest eine weite- re Pflege und Ausgestaltung, liegt doch dem Dominikanerorden die Verehrung des Altarsakraments besonders am Her- zen. - Aus der Zeit der Dominikaner stammen die Deckenfresken im Pres- byterium und die Bilder an den Seiten- emporen - alles Zeugen der Verherr- lichung des Altarsakraments. Die Fron- leichnamsgänge, die in Kitzbühel immer schon deutsch gesungen wurden, gehen ebenso auf die Dominikaner zurück. Zu Fronleichnam ‚gehen die Katholi- ken aus der Verborgenheit der Kirche in die Oeffentlichkeit und legen für Christus Zeugnis ab. Alle Kämpfe ge- gen den Glauben äußerten sich immer im besonderen als Angriff auf die Fronleichnamsprozession. Zur Zeit der Aufklärung unter Kaiser Josef II. wur- de auch in Kitzbühel die Prozession verboten und die Sesselfrau, Glanz- stück der Rosenkranzbruderschaft, soll- te liquitiert werden. So wie viele an- dere kirchliche Einrichtungen wurde sie „verschebbert" ; ein Bürger der Stadt kaufte sie um billiges Geld, verwahrte sie im Dachboden und so überlebt die Muttergottesstatue diese Periode des Unglaubens und der Unduldsamkeit. Auch während der NS-Zeit war die Fronleichnamsprozession, das Bekennt- nis des Glaubens öffentlich inmitten der Stadt, den damaligen Machthabern ein Dorn im Auge: Wegen Verkehrs- behinderung (!) wurde die Stadtprozes- sion verboten, Stadtpfarrer Schmid ließ sich jedoch nicht so schnell kleinkrie- gen und schuf als Ersatz die in der Fol- gezeit bis zum Jahre 1964 praktizierte Prozession vom Goinger Hof über Grünberg und Hachlern nach Unter- leiten. Und heute? Die Bevölkerung hängt an der Fron- leichnamsprozession. Die Gefahr für Fronleichnam liegt heute in einem Ab- gleiten in Aeußerlichkeiten. Wenn es soweit käme, daß der Prozessionszug nur mehr aus Vereinen und Trachten bestünde und das gläubige Volk am Straßenrand nur die Rolle des Zuschau- ers übernähme, so hätte die Prozession ihren Sinn verloren. Wenn hinter den Fronleichnamsfahr1en keine Gläubigen mehr gehen, brauchen sie nicht mehr herausgetragen werden. An uns, an unserem gläubigen Mittun liegt es. ob eine Fronleichnamsprozession heute noch ihren Sinn erfüllt: Huldigung an Christus. unseren Herrn. zu sein, der der unsichtbare Mittelpunkt der Stadt und Haupt seiner Kirche, aber auch Brot für das Leben der Welt ist. enreegengenommen. fehlte: die Verehrung des Ältarsakra- 11)er erste „50er" bei en Erwachse- mentes. Die Nonne lebte im Kloster iren war Marc'ot Schinnerl, die am Korneliberg bei Lüttich. :n diesem Ei- Feiertag ins Museum kam, der „Hun- stum wurde die Frrnleichnam.sprczes- denter" fiel auf Martin Judt, der mit sinn im Jahre 1246 vom Bischof einge- einer Abordnung des Roten Kreuzes führt. Paps-, Urban IV. machte sie im von Neunkirchen im Siegerland in Jahre 1252 für die gesamte Christen- Kitzbühel weilte Judt ist Ehrenversit- holt zur V'erpflichti,mg. Man knüpfte zender der Ortsgruppe des Rcteri Kreu- dabei an alte Wetterumgänge an, bei zes und seit über 50 Jahren aktiv tä- denen man sich nach allen vier Hirn- tig Seine Auszeichnung wurde vor den me'lsrichtungen wandte und den Segen Neunkirchnern und ihrem Begleiter. für Felder und Saat erflehte. Die Bir- Ortsstellenleier 31a51us Salvenmaser. ke. die man seit alters wegen der vielen mit. Begeisterung aufgenommen. -- Der heilbringende'a Stoffe verehrte, wurde nächste „Fünfzger" war Günther Hu zum ron1eichnamsbau'rn: heute noch her jun. und Christine Roßnen beide werden Feldaltäre und Prozessionsweg Kitzbühel. als 200 Gast mit der Er- . mit Brkenzweigen geschmückt. Der Na- w n ac',nenkarte wurde sch]ieE.lich Eh- mc ..Froneichnam" war unseren Vor-
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