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Seite 0 1<itzbüheler Anzeiger Samstag, 12. Juni 1976 um 15.40 Uhr angetreten. Wir erhielten einen eigenen Waggon zugewiesen und erlebten eine herrliche Fahrt, vorbei an Städten, Dörfern und vor allem an blühenden Kirschbäumen, Pfirsichgär- ten und bereits in Blüte stehenden Apfel-Birnen-Kulturen. In diesen Kultu- ren werden Kreuzungen zwischen Aep- f ei und Birnen gezüchtet. Das technische Niveau der japani- schen Eisenbahnindustrie wird in der ganzen Weit geschätzt. Die „Neue To- kaido-Linie" mit ihren Superexpreß- zügen verkörpert das beste, was es zur Zeit auf der Welt gibt. Die doppelgleisi- ge Linie in Normalspur von Tokio nach Osaka z. B., 515 Kilometer, ist eine Hochbahn, ohne schienengleiche Ueber- gänge und die Züge mit je 16 Waggons erreichen Höchstgeschwindigkeiten von 250 Kilometer pro Stunde. Japan ist aber außerordentlich arm an Bodenschätzen. Die einheimische Erd- ölproduktion deckt nicht einmal ein Pro- zent des Inlandsbedarfes. Die Landwirtschaft in Japan Bedingt durch die gebirgige Topo- graphie Japans ist die nutzbare Boden- fläche äußerst begrenzt. Nur 15,6 Pro- zent der Gesamtfläche eignen sich für eine landwirtschaftliche Nutzung. Das Land, durch das wir fuhren (Tokio - Yamagata) ist vorwiegend Reisanbau- gebiet. Man sah Reisäcker s,o klein wie ein Zimmerboden. Die Regierung unter- stötzt die Reisbauern; sie erhalten den doppelten Weltmarktpreis. Daher gibt es in Japan jetzt einen „Reisberg". Eine Jahresproduktion liegt in den Lager- häusern. Auf der Fahrt nach Yamagata sahen wir viele Neuanlagen von Teras- sen-Reisfeldern, selbst Hügel und kleine Berge werden kultiviert. Pumpwerke sorgen für genügend Wasser. Mangels gutem Weideland sind der Viehzucht relativ enge Grenzen ge- setzt. Insgesamt gibt es aber anderthalb Millionen Milchkühe. Viele Rinder (schwarz-bunte) gibt es im Norden Ja- pans in Hokkaido mit der Hauptstadt Sapporo. Tokio erreichten wir um 20.30 Uhr. Ein Omnibus führte uns wieder in das Hotel Imperial, in welchem wir auch 1 ei unserer Ankunft am 22. April wohnten. In Tokio wurden wir wieder von der „Nippon Travel Agency., Ltd., dem Fore:ign Tourist Department" betreut. Die Betreuung durch den Office-Direk- tor Mr. Minoru H a r a d a war optimal. Obwohl die Tage in Tokio ohne starres Programm verliefen, folgten wir gerne den Anregungen unserer beliebten Dol- metscher. So konnten wir am 28. April eine Stadtrundfahrt machen und dabei den Kaiserpalast besuchen, den Burggraben und den buddhistischen Tempel Asa- kusa, welcher dem Gott der Barmher- zigkeit gewidmet ist. Sehr interessant war auch der Besuch in der Perlengale- rie in Tasakai, einem Stadtteil von To- kio. Die „Tasaki Pearl Gallery" ist der einzige Platz in Tokio, wo man beob- achten kann, wie ein Perlen-Nukleus in die lebende Auster eingepflanzt wird und wie eine lebende Auster eine aus- gewachsene Perle hervorbringt. Am 28. April abends verabschiedete sich Bürgermeister Brettauer, um in Kalifornien seine Kinder und Enkelkin- der zu besuchen. Der „Reporter" trat eine Stunde später die Heimreise an, die sich aber gleich um zwölf Stunden ver- zögerte, da der Flugkapitän vor dem Abflug feststellen mußte, daß die Oel- pumpe ausgefallen war. Die „Haupt- macht" der Kitzbüheier Delegation, be- stehend aus 25 Personen, verblieb noch zwei Tage in Tokio, erlebte am 29. April die großartigen Feiern zu Kaisers Ge- burtstag und flog am 30. April nach Hongkong, dann nach Bangkok und kam programmgemäß am Montag, 3. Mai, gegen 14 Uhr wohlbehalten in München an. In München wurde die Delegation von Vizebürgermeister Michael H o r n emp- fangen. Gefeiert wurde Stadtrat Ger- hart Resch für präzise Organisation; beim Hotel Furtherhof in Kirchdorf wurde er mit einem Blumenstrauß ge- ehrt und bei der ersten Japan-Filmvor- führung am 12. Mai im Cafe Resch dankten ihm die Delegationsmitglieder durch Ueberreich:ung eines Tonbandge- rätes (Bild: Hansjörg Schlechter bei der Uebergabe). Großes Rotkreuztreffen in Kitzbühel Das Rote Kreuz Kitzbühel hatte am vergangenen Wochenende Gäste aus dem Siegerland. Durch einen Einsatz ergab sich vor Jahren eine Bekannt- schaft zwischen der Dienststelle des Deutschen Roten Kreuzes in Neunkir- ±en im Kreis Siegen und Kitzbühel. Durch Besuche wurden diese kamerad- schaftlichen Bande verstärkt, zuletzt waren die Kitzbüheler beim Frühlings- fest in Neunkirchen. Für den Besuch in Kitzbühel, der an einem „langen" Wochenende absolviert wurde, hatte die Ortsstelle Kitzbühel ein umfassendes Programm ausgearbei_ :et, das zur vollsten Zufriedenheit aller Teilnehmer ablief. Die Neunkirchner Delegation stand unter der Führung von 1. Vorsitzenden Ulrich Capito und Bereitschaftsführer Friedrich Wenzel- mann, der älteste Teilnehmer der 20 ?ersonen starken Gruppe war Ehrenob- mann Martin Judt, der bei einem Re- such des Heimatmuseums der gluckli- che Gewinner eines Buches „Kitzbühel Sonne und Pulverschnee" im Rah- men der Werbeaktion war. Für die Besucher aus der BRD ver- anstaltete die Ortsgruppe des Roten Kreuzes Ausflüge zum Hahnenkamm mit Abstieg über die Seidlaim) und nach Reith und zum Hollenauer Kreuz. Auch ein Kegelwettbewerb fand statt. bei dem die Neunkirchener überlegen siegten. Das Fußballturnier am Sportplatz Langau wurde zwischen den Mann- schaften von Neunkirchen, Wattens und Kitzbühel ausgetragen. Die Watte- ner erwiesen sich als die beste, Mann.- schaft. Sie gewannen ihr Spiel gegen Neunkirchen mit 5:2 und gegen Kitz- bühel mit 2:0. Kitzbühel holte sich durch einen 2:1-Sieg über Neunkirchen den 2. Rang. Als Preise gab es Erinne- rungsgeschenke für die Mannschaften. Die Preisverteilung fand im Rahmen einer Garagenparty in der Garagenhal- le des Roten Kreuzes statt. Sie wurde wegen berufsbedingter Abwesenheit des Kolonnenkommandanten Jakob Lackner von seinem Stellvertreter Orts- stellenleiter Biasius Salvenmoser gelei- tet. Die Neunkirchner fühlten sich da- bei und bei ihrem gesamten Aufenthalt sehr wohl und dankten für die Mühe, die sich die Ortsstelle unter Blasius Salvenmoser gegeben hatte. Sie spra- chen bei der festlichen Verabschiedung neuerlich die Einladung für einen Be- sich im Siegerland aus.
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