Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 26. Juni 1976 Altbes ürgermeister Erwin Müfler ein 75er Am 15. Juni 1976 vollendete Regie- rungsrat in Ruhe Erwin M ü 11 e r, Bür- germeister der Stadt Kitzbühel von 1938 bis 1945, in seinem Innsbrucker Heim, Kravoglstraße 4, sein 75. Lebensjahr. Erwin Müller diente nach seiner Ma- tura im Jahre 1920 im Stadtmagistrat Innsbruck unter den Bürgermeistern Wilhelm Grell, Dr. Eder und Dr. Fi- scher. Mit 1. Jänner 1938 wurde er zum Rechnungsrat befördert und dann zum kommissarischen Bürgermeister der da- mals noch selbständigen Gemeinde Hötting ernannt. Mit 22. Oktober 1938 - der damalige Bürgermeister von Kitz- bühel, Kommerzialrat Josef Herold, lag schwer krank im Sanatorium zu Inns- bruck wurde Erwin Müller proviso- risch auch zum Bürgermeister von Kitz- bühel bestellt, führte aber die Amtsge- schäfte von Hötting bis zur Eingemein- dung in die Landeshauptstadt Innsbruck weiter. Nach dem Tode von Josef Herold am 4. November 1938 wurde Erwin Mül- ler zum Amtsbürgermeister von Kitz- bühel bestellt, leitete unsere Stadt vor- erst kommissarisch und nach einem Jahr erhielt er das Bestellungsdekret. Erwin Müller erwarb für die Stadt Kitzbühel den Schwarzsee, die obere Streifalm, das Kolpinghaus, erbaute die Stadtsiedlung mit 49 und die Südtirol- siedlung mit 82 Wohnungen, stockte das Aktienpaket der Hahnenkarnmbahn für die Gemeinde von 33 auf 51 Prozent auf, erbaute den Schlachthof und kaufte den Grund für den heutigen Bauhof. Die ersten Schwarzsee-Kaufgesprä- che führte Müller bei der Julfeier 1940 in der „Goldenen Garns" mit Franz Walti, Hotel Tiefenbrunner. Es folgten dann Gespräche mit der Witwe Maria Herold, welche ebenfalls zusagte, je- doch der Umbruch 1945 verhinderte die Kaufabsichten. Die obere Streif wurde nicht direkt wegen der Skiabfahrten erworben, son- dern zur Errichtung eines Golfplatzes. Damals standen d r ei Golfprojekte auf dem Programm. Das Projekt des Ehren- bürgers Dr. Julius Bueb auf der Streit- eggalm, das Heroldprojekt auf der Lie- genschaft Seebichin und nun auch das Streifa]mprojekt. Verwirklicht konnte aber keines werden. Die Aufstockung der Hahnenkamm- bahn-Aktien von 33 auf 51 Prozent er- folgte über ein Darlehen der Landes- regierung. Da dieses aber nicht zurück- bezahlt werden konnte, gingen diese Ak- tien in den Besitz des Landes über. Bür- germeister Müller erwirkte sich aber ein Vorkaufsrecht; ebenfalls für die Woh- nungen der damaligen Südtiroler Sied- lung, die wohl an die „Neue Heimat" verkauft werden mußten. Erwin Müller hat in Kitzbühel auch die städtische Müllabfuhr eingeführt und setzte die ersten Maßnahmn für die Verbauung des Ehrenbaches. Er ver- besserte die Wasserversorgung auf den Hahnenkamm (Brunnalmquellc-) und er- richtete den Wirtschaftsweg von :Je-, Bergstation der Hahnenkammbahn zum Hotel Hochbrunn. Auf dem Gebiet de-- Stromversorgung e: Stromversorgung wurde unter Erwin Müller von der TIWAG eine Ueberland- leitung von St. Johann nach Kitzbüie gebaut und ein Transformator bei d,2.- Stadtsäge er Stadtsäge errichtet. Er baute auch die Traunsteinerstraße aus sowie den Son- nenhofweg, der einstmals den Namen „Franzosenstraße" führte. Unser Jubilar, der sich besterGe- sundheit erfreute, sorgte auch für die Schutzverordnung am Schwarzsee" im Umkreis von 500 Metern und auch da- für, daß schon 1941 die Moorlandschaft am nördlichen Schwarzseeufe: unter Naturschutz gestellt wurde. Leider fin- det sich darüber keine Eintragung im Naturdenkmalbuch der Bezirkshaupt- mannschaft. Als der damalige Reichsstatthalter das Vereinshaus beschlagnahmte, drohte für die Vereine (Arbeiter-, Gesellen- und Meisterverein) eine ungute S itua:ion. Da entschloß sich Müller zum Kauf, wo- bei ihm der damalige Obmann der Raiffeisenbezirkskasse Kitzbühel Josef Bauer (Obmann des Vorstandes von 1932 bis 1946) mit 20.000 Reichsmark unter die Arme griff. Unter Bürgermei- ster Johann Hechenberger (von 19'5- 1946) ging das Kolpinghaus schenkungs- weise wieder an die Vereine zurück. Die Heimatzeitung gratuliert Altbür- germeister Müller, der immer noch zu ihren eifrigen Lesern zählt, zum Ge- burtstag und nahm diesen gerne zum Anlaß, einige markante Daten aus dem Leben dieses Mannes, die Kitzbühel zum Wohle gereichten, in Erinnerung zu bringen. Bergbahn AG Kitzbühel: Sonderpreise für Zuschauer zum Horn-Radbergrennen Die Bergbahn AG Kitzbühel teilt mit, daß sie im Rahmen des 6. Internationa- len Radbergrennens auf das Kitzbüheler Horn am Sonntag, 27. Juni, für die Hin- und Rückfahrt stark ermäßigte Preise gewährt. Die Preisermäßigungen auf al- len Teilstrecken der Kitzbüheler Horn- Seilbahnen werden an den Kassen bzw. Stationen nur gegen Vorweis einer Ein- trittskarte zum Rennen ausgegeben. Erwachsene, Bergfahrt - über zwei Teilstrecken pro Person . . 5 26.— Erwachsene, Talfahrt - über zwei Teilstrecken, pro Person . . S 12.— Kinder bis zu einer Größe von 165 cm zahlen nur 5 15.— für die Bergfahrt und. S 7.— für die Talfahrt. Schützenkompanie Kitzbühel JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG Am Samstag, 26. Juni 1976, findet beim E g g e r w i r t die Jahreshaupt- versammlung der Schützenkompanie Kitzbühel statt. Beginn 20 Uhr. Tagesordnung: Eröffnung durch Kommandanten Genehmigung des Protokolls der Jahreshauptversammlung vom 8. No- vember 1975 Bericht des Kommandanten Bericht des Kassiers und der Rech- nungsprüfer - Genehmigung der Jah- resrechnung. . Angelobung von Neumitgliedern und übernommenen Jungschützen Ehrungen Neuwahlen des Kompanieausschusses und der Rechnungsprüfer Allfälliges Schlußwort des neu gewählten ,Schützenhauptmannes. Schützeneinsatz Oelbergkapelle Die obere Oelbergkapelle in Kitzbü- hel wird wieder aufgebaut. Dies be- schlossen Vertreter der Gemeinde, des Pfarrkirchenrates, des Kolpingchores, der Kitzbüheler Nationalsänger und der Schützenkompanie Kitzbühel. Die Oel- bergkapelle ist Privatbesitz der Familie Hans H o 1 z m ü 11 e r. Nun werden nach einem Schenkungsvertrag Grund, Ka- pelle und die wertvollen Figuren von Josef Martin Lengauer (Kitzbühel, 1728 bis 1793), die sich gegenwärtig im Hei- matmuseum befinden, in die öffentliche Hrnd übergehen. Durch Sammlungen steht bereits ein beachtlicher Geldbetrag zu: Verfügung. Die erste Hand am Werk legen am Samstag, 26. Juni, Freiwillige der Schützenkompanie Kitzbühel an. Mit Einverständnis des Besitzers wird der Platz gerodet. Arbeitseinsatz von sieben Uhr früh bis zirka elf Uhr.
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