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Von der Hornmesse Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Juli 1976 Die traditionelle Bergmesse bei der Maria-Heimsuchunas-Kapelle am Kitz- büheler HDrn war heuer, am Sanntag. 4. Juli, durch sch5nes Scmmerwetter und durch zahlreichen Besuch ausge- zeichnet Während im Tal drückende Ritze herrschte, wehte auf dem Gipfel ein angenehmer Bergwind Lind gegen 2300 Besucher aus Kitzbühel und Um- gebung, darunter Viele Sammergäste, feierten mit Stadtpfarrer Geistl. Ra: Jo- hann anninger die heilige Messe und viele :iundert Andächtige empfingen d:e Robert Nicklas zum Gedenken In Innsbruck verstarb an den Folger- eines olgen eines lriegsleidens im 63. Lebensjahr Volkss:huldirektor i. R. Rcbert Nicklas. Mit dem Tode van Robert Nicklas vericr der ?:ro]er Sport einen Pionier Kitzbü- hel verliert einen trotz jahrzehntelan- ger Abwesenheit noch immer bekar.n- ten und geachteten Sportsmarm. Rabert Nicklas wurde wenige Wc- ehen vor Ausbruch des ersten Weltkrie- ges in Wien geboren. Die Familie von Ha-aptrnann Josef Nicklas verzog bald nach Kitzbühel, wa Robert mit den Brüdern Franz und Alfons und der Schwester Hed: aufwuchs. Die Familie wohnte im Haus Vötter in der Franz- Reisch-Straße. - Robert Nicklas he- suchte in Kitzbühel die Volks- und Bür- gerhu1e. Auf der Burgstallschanze er- lernte er das Skispringen, in Gesprä- chen erinnerte er sich an die Kamera- den Hans Mariacher, Christi Achhcr- ner, Siegfried Engl und Franz Palaoro sowie Hans Beranek. Mit Beranek traf er später in der Heeresgebirgsschule zu- sarumen. Die Kinder der Fatri]:e Nicklas waren vollzihlig im Turrivere:n, Robert entsann sich noch nach Jahrzehnten ei- ner JuJfeier, in der er gemeinsam mi: Christi Petzold ein Gedirht vcrgetragert hatte. Cie Verbindung der Familie NicIi- las mit dem Turnverein blieh Immer er- halten. Franz Nicklas, der lange als Gau- hl. Kommunion. ]n seiner Bergpredigt gedachte der Stadtpfarrer den beiden Frauen, Emmi Reisch (gestorben 1962) und Christine Thaler (gestorben 1971), die durch viele Jahre der Hornkapelle ihre Fürsarge angedeihen ließen. Die musikalische Gestaltung der hl. Messe besorgte wie in den vorherigen Jahren, der Mnrergesangverejn Kitz- bühel unter Obmann Direktor Josef Eg- ger und Chorleiter Franz Kaiser. Ab- geschlossen wurde die Feier mit dem Chorlied: ‚Großer Gott wir loben Dich!' obmann wirkte, ist Ehrenmitglied des TV Kitzbühel. Nach dem Tode des Vaters, der in Kitzbühel begraben liegt, übersiedelte die Familie nach Innsbruck. - Robert konnte dort die iehrerbildungsanstalt besuchen, war aber neben dem Studium weiterhin als Leistungssnor:ler tätig. Er wurde 1933 als Jungn:ann vom OeSV für den Abfahrtslauf und den Sprung- lauf der FIS-Rennen yen Innsbruck no- miniert. Zweimal war er Torlaufsieger bei den österreirhischen Jugendmeister- schaften. Mit 21 Jahren legte Nicklas die staatliche Skilehrerprüiiung ab. - Achtmal war er Mittelstürmer der Tiro- ler Handballauswahl, die in der Zwi- schenkriegszeit einen ausgezeichneten Namen hatte Der Krieg und eine schwe- re Verletzung beendeten die aktive Laufbahn von Robert Nicklas. Er zer- brach nicht, sondern stellte sich neben der Berufsarbeit als Funktionär in den Dienst des Sportes. Er wirkte nach dem Krieg aufbauend im Tischtennis- verband und als Jugend- und Sektions- leiter im Fußball. Als das Amt noch ein Ehrenamt war, wurde Nicklas Verbands- kapitän der Fußballauswahl und er- reichte als solcher einige Neuerungen, die grundlegend zum Aufbau des Tiro- ler Sportgeschehens beitrugen. Besondere Anerkennung verdiente sich Nicklas, dem es nie verg5nnt war, irdi- sahen Reichtum zu sammeln, als Sport- berichterstatter. Er gehörte dem fachlich bestens beschlagenen Team der „Tiroler Nachrichten" an, dessen Leistungen Sportgeschichte sind. - Mit besonderer Freude und mit aller Sachkenntnis be- richtete Nicklas durch viele Jahre über das Hahnenkammrennen in seinem Kitz- bühel. Als Sportberichterstatter betonte er das aufbauende Element und die ech- te Freude am Sport. Für den Schulsport war Nicklas bahnbrechend. Er führte Schulsportfeste ein, die sich bald voll durchgesetzt haben und heute selbst- verständlich sind. Als Lehrer wirkte Robert Nicklas an der Haspinger- und Gilmschule, dann viele Jahre an der Knabenhauptschule in Pradl, zuletzt war er Direktor der Knabenvolksschule Haspingerstraße in Innsbruck. Von der Dienstbehörde und vom Landessportrat ausgezeichnet, muß- te sich Nicklas vor zwei Jahren aus ge- sundheitlichen Gründen in den Ruhe- stand zurückziehen. Robert Nicklas ist nicht mehr. Was in der Erinnerung an diesen Sportsmann und Lehrer bleiben wird, ist das Bild eines Menschen, der immer an das Gute und Fördemnswerte im Menschen ge- glaubt hat und dabei soviel Optimismus entwickelte, daß er nicht enttäuscht werden konnte. In dankbarer Verehrung verabschieden sich von Robert Nicklas seine ehemaligen Sportkameraden, seine Schüler und Lehrerkollegen und alle, die diesen idealen Sportsmann kennen- gelernt haben. Die Anteilnahme gilt sei- ner Gattin und den Kindern, denen Ro- bert Nicklas allzufrüh entrissen wurde. Sommerferienpaß läuft gut an Praktisch noch im Versuchsstadium, befindet sich sich der Kitzbtiheler Som- merferienpaß. Wer die Kitzbüheler Gästekarte beanspruchen kann, erhält um den Preis von 140 Schilling (Kinder bis zum 15. Lebensjahr 90 Schilling) für sieben Tage die Möglichkeit der Lift- und Seilbahnfahrt und des Besuchs des Hallenbades ohne weitere Kosten. In ihrer Preiswürdigkeit ist diese Neuein- führung mit dem bestens bewährten Winterskipaß zu vergleichen. Zusätzlich zum Angebot von Bahnen, Liften und Hallenbad gibt es eine Preisbegünsti- gung bei der Sauna von zehn Schilling. Der Sommerferienpaß kann - gute Ideen setzen sich schnell durch - auch in Kirchberg, Aurach und Jochberg, wo Gästekarten abgegeben werden, erwor- ben werden. Der neue Sommerferienpaß wird auch an Einheimische abgegeben. die einen Berechtigungsausweis besitzen. In jedem Fall ist ein Foto mitzubringen, es kann auch bei den Talstationen der Halmen- kammbahn. der Hornbahnen, der Bichl- almbahn, beim Maierllift, beim Gais- berglift ein Bild bei einem Automaten bzw. bei Polaroidkameras erworben werden.
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